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Der Angriff

Der Angriff

Titel: Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Dann drehte sie sich zu den beiden Männern um, die direkt hinter ihr saßen. »Sie sind soweit. Sie warten nur noch auf das Startsignal.«
    Stansfield und Flood sahen einander kurz an. Flood nickte als Erster, Stansfield einen Augenblick später. Der CIA-Direktor schaute zu Irene Kennedy hinüber, und sie gab das Signal zum Start der Operation.
    Stansfield beobachtete, wie Dr. Kennedy die Anweisung weitergab, und fragte sich, ob er nicht doch zum Telefon greifen und FBI-Direktor Roach informieren sollte. Er hatte ihm zwar mitgeteilt, dass sie mit elektronischer Aufklärung beschäftigt sein würden – doch das hier ging weit darüber hinaus. Wenn die Sache schief ging, dann waren die Geiseln möglicherweise in großer Gefahr.

21
     
     
     
    Das Startsignal kam, und Rapp machte sich zusammen mit Adams und Harris auf den Weg. Sie zwängten sich mit ihrem Gepäck durch die Lücke im Zaun und schlichen vorsichtig zwischen den Büschen und Bäumen hindurch. Dabei hielten sie sich bewusst abseits der angelegten Pfade; es war zwar nicht anzunehmen, dass die Terroristen das Außenüberwachungssystem benutzten, doch es empfahl sich trotzdem, kein Risiko einzugehen.
    Als sie in die unmittelbare Nähe des Lüftungsschachts kamen, flüsterte Lt. Commander Harris in sein Mikrofon: »Slick, tut sich schon was auf dem Dach?«
    »Nein«, kam die prompte Antwort. »Er schaut immer noch nach Westen.«
    Die Straßenlaternen spendeten gerade genug Licht, damit die drei einander noch sehen konnten. Rapp nickte Adams zu; sie hatten die Meldung über ihre Kopfhörer ebenfalls mitbekommen. Adams begann auf Rapps Signal hin mehrere lose angepflanzte Büsche aus dem Boden zu ziehen. Die Büsche waren dazu da, um den Lüftungsschacht das ganze Jahr über zu verbergen. Adams räumte das Buschwerk beiseite, während Rapp und Harris eine schwarze Plane über den Deckel des Schachts breiteten. Die drei Männer krochen unter die Plane und machten sich an die Arbeit. Rapp hatte verschiedene Werkzeuge in der Hand, während Harris eine Taschenlampe für Adams hielt. Nachdem der Älteste der drei mit einem kleinen Bohrschrauber acht Schrauben herausgeholt hatte, gingen sie zusammen daran, den Deckel vorsichtig und so geräuschlos wie möglich zu entfernen, was eine knappe Minute in Anspruch nahm.
    Rapp ließ seine Ausrüstung mit einem Kletterseil hinunter und breitete die schwarze Plane über den offenen Schacht. Harris stellte unterdessen ein leichtes Aluminiumstativ auf, an dem er eine Seilrolle befestigte. Er ging mit einem Ende des Seils zum Zaun und befestigte es an einer Winde. Während Rapp mit einer Taschenlampe in den offenen Schacht hinunterleuchtete, kam Harris zurück und band ihm das Seil um die Fußknöchel. Schließlich gab ihm Rapp ein Signal mit dem Daumen nach oben und kroch mit dem Kopf voran in den Schacht.
    »Lasst mich hinunter«, teilte Rapp über Funk mit. Lt. Commander Harris forderte seine Männer an der Winde über Funk auf, dass sie Rapp behutsam hinunterlassen sollten. Rapp ließ sich in dem Schacht tiefer gleiten und schaltete die kleine Bergmannslampe ein, die er an seiner Baseballmütze befestigt hatte.
    Als er sich dem Boden näherte, flüsterte er in sein Mikrofon: »Stopp.« Am Seil baumelnd drehte sich Rapp um, damit er sich in der Hüfte beugen und der Neunzig-Grad-Krümmung des Schachts folgen konnte, ohne sich das Rückgrat zu brechen.
    »Okay, ganz langsam. Erst mal einen Meter.« Rapp begann sich wieder zu bewegen und griff nach den Wänden des horizontalen Ganges, um sich hineinzuziehen. »Stopp, das reicht«, sagte er und zog die Beine an, um das Seil von seinen Füßen zu lösen. »Zieht es hoch«, sagte er, als er fertig war.
    Das Seil verschwand über ihm, und Rapp löste sein Gepäck von dem Seil, mit dem er es hinabgelassen hatte. Dann nahm er ein kürzeres Seil, band es an seine Ausrüstung und befestigte es mit dem anderen Ende an seinem linken Knöchel. Schließlich drehte er sich wieder auf den Bauch und richtete seine Lampe nach vorne. Der enge Schacht vor ihm schien kein Ende zu nehmen. Rapp war alles andere als glücklich über die Tatsache, dass er die Biegung, die etwa sechzig Meter entfernt war, kaum erkennen konnte. Er hatte eine, wie er es nannte, gesunde Phobie davor, in engen, sargähnlichen Räumen eingeschlossen zu werden.
    Widerwillig setzte sich Rapp kriechend in Bewegung. »Milt«, flüsterte er in sein Kehlkopfmikrofon, »ich mach' mich auf den Weg.« Mit seiner Ausrüstung im

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