Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
Motor nicht mehr angesprungen ist, als du mich nach der Rede des Präsidenten besucht hast.«
    Wenn man bedachte, wie der Sunliner in letzter Zeit lief, war das plausibel. »Bedeutet deine plötzliche Besorgnis, ob der Anstand gewahrt wird, dass du kein nukleares Armageddon mehr fürchtest?«
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht allein sein will. Wenn’s sein muss, schlafe ich sogar mit dir, damit du bleibst, aber ich glaube nicht, dass wir beide viel davon hätten. Ich habe wirklich schlimme Kopfschmerzen.«
    »Du brauchst nicht mit mir zu schlafen, Schatz. Hier geht es nicht um eine geschäftliche Vereinbarung.«
    »Ich wollte damit nicht …«
    »Pst. Ich hole das Aspirin.«
    »Und sieh auf dem Medizinschränkchen nach, ja? Manchmal lasse ich dort ein Päckchen Zigaretten liegen.«
    Das hatte sie tatsächlich getan, aber von der Winston, die ich ihr anzündete, schaffte sie nur drei Züge, bevor sie anfing, mit starrem Blick vor sich hin zu dösen. Ich nahm ihr die Zigarette aus den Fingern und drückte sie am Fuß des Lungenkrebsbergs aus. Dann nahm ich Sadie in die Arme und ließ mich in die Kissen zurücksinken. So schliefen wir ein.
    10
    Als ich im ersten Morgengrauen aufwachte, war der Reißverschluss meiner Hose geöffnet, und eine geschickte Hand machte sich in der Unterhose zu schaffen. Ich drehte mich zu Sadie um. Sie erwiderte meinen Blick gelassen. »Die Welt ist noch da, George. Und wir auch. Also komm! Aber sei sanft. Ich habe immer noch Kopfschmerzen.«
    Ich war sanft, und ich sorgte dafür, dass es lange andauerte. Wir sorgten dafür. Schließlich wölbte sie mir ihre Hüften entgegen und krallte ihre Hände in meine Schulterblätter. Das war ihr Griff, der »O Schatz, o mein Gott, o Liebster« besagte.
    »Was auch immer«, flüsterte sie, und ihr Atem in meinem Ohr ließ mich erzittern, als ich kam. »Du kannst sein, was auch immer du bist, und tun, was auch immer du tust, wenn du nur sagst, dass du bleibst. Und dass du mich immer noch liebst.«
    »Sadie … ich habe nie damit aufgehört.«
    11
    Wir frühstückten in ihrer Küche, bevor ich nach Dallas zurückfuhr. Ich erzählte Sadie, dass ich jetzt wirklich in Dallas wohnte, und obwohl ich noch kein Telefon hätte, würde ich ihr die Nummer geben, sobald ich eines hätte.
    Sie nickte und spielte mit ihrem Rührei. »Was ich gesagt habe, war mein Ernst. Ich frage dich nicht mehr, was du dort tust.«
    »Das ist am besten so. Nichts fragen, nichts sagen.«
    »Hä?«
    »Schon gut.«
    »Erzähl mir nur, dass du nichts Schlimmes, sondern etwas Gutes tust.«
    »Ja«, sagte ich. »Ich bin einer von den Guten.«
    »Wirst du es mir irgendwann erzählen können?«
    »Das hoffe ich«, sagte ich. »Sadie, diese Fotos, die er geschickt hat …«
    »Die habe ich heute Morgen zerrissen. Ich möchte nicht mehr über sie reden.«
    »Das müssen wir auch nicht. Aber du musst mir sagen, dass du darüber hinaus keinen Kontakt mit ihm gehabt hast. Dass er nicht etwa hier war.«
    »Nein, das war er nicht. Und sein Brief ist in Savannah abgestempelt worden.«
    Das hatte ich bemerkt. Aber ich hatte auch bemerkt, dass der Poststempel fast zwei Monate alt war.
    »Er ist niemand, der die persönliche Auseinandersetzung sucht. In Gedanken ist er durchaus tapfer, aber ich glaube, körperlich ist er ein Feigling.«
    Ihre Einschätzung erschien mir zutreffend: Diese Fotos zu schicken war passiv-aggressives Verhalten wie aus dem Lehrbuch. Trotzdem war sie davon überzeugt gewesen, dass Clayton ihre neue Adresse niemals herausbekommen würde, und diese Einschätzung hatte sich als falsch erwiesen. »Das Verhalten psychisch Labiler ist schwer vorauszusagen, Schatz. Falls du ihn je siehst, würdest du die Polizei anrufen, richtig?«
    » Ja, George.« Mit einem Anflug ihrer früheren Ungeduld. »Ich muss dich noch etwas fragen, dann reden wir nie mehr über dieses Thema, bis du so weit bist. Falls du es jemals sein wirst.«
    »Okay.« Ich versuchte, mir eine Antwort auf die Frage zurechtzulegen, auf die ich mich gefasst machte: Bist du aus der Zukunft, George?
    »Sie wird aber verrückt klingen.«
    »Wir haben eine verrückte Nacht hinter uns. Schieß los.«
    »Bist du …« Sie lachte, dann machte sie sich daran, das Geschirr zusammenzustellen. Sie trug es zum Spülbecken und fragte, ohne mich anzusehen: »Bist du ein Mensch? Ich meine, vom Planeten Erde?«
    Ich trat hinter sie, griff nach vorn, um ihre Brüste zu umfassen, und küsste ihren Nacken. »Zu hundert

Weitere Kostenlose Bücher