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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Großen Boss näher stand, schon besaß), dort einzugreifen und das Unkraut der Gottlosigkeit mitsamt den Wurzeln auszureißen. Er verlangte auch, Gott solle die wachsende kommunistische Gefahr an amerikanischen Colleges eindämmen – Folkmusic schien etwas damit zu tun zu haben, aber bei diesem Thema verlor Hargis ein bisschen den Faden. Zum Schluss dankte er Gott für seinen Gast an diesem Abend: General Edwin Walker, der Held von Anzio und der Schlacht um den Changjin-Stausee.
    Walker trat nicht in Uniform auf, aber sein Khakianzug war deutlich einer nachempfunden. Mit der messerscharfen Bügelfalte seiner Hose hätte man sich rasieren können. Sein steinernes Gesicht erinnerte mich an den Westernschauspieler Randolph Scott. Er schüttelte Hargis die Hand, und sie sprachen über den Kommunismus, der nicht nur an Colleges, sondern auch im Kongress und unter Wissenschaftlern weit verbreitet sei. Sie streiften das Thema Wasserfluoridierung. Danach schwafelten sie über Kuba, das Walker als das Krebsgeschwür der Karibik bezeichnete.
    Ich konnte sehen, weshalb Walker im Vorjahr bei der Gouverneurswahl in Texas so jämmerlich durchgefallen war. Vor einer Schulklasse hätte er die Schüler schon in der ersten Stunde, in der sie noch am frischesten waren, in Tiefschlaf versetzt. Aber Hargis führte ihn geschickt und rief immer dann »Gelobt sei Jesus Christus!« und »Gott ist unser Zeuge, mein Bruder!« aus, wenn ein Thema etwas kitzlig wurde. Sie diskutierten über einen Operation Midnight Ride genannten Erweckungskreuzzug durch den Süden, und danach lud der Prediger Walker ein, »gewisse niederträchtige Vorwürfe in Bezug auf Rassentrennung, die in der New Yorker Presse und anderswo aufgetaucht sind«, richtigzustellen.
    Walker vergaß schließlich, dass er im Fernsehen war, und erwachte zum Leben. »Sie wissen, dass das nichts als ein Haufen Linkenpropaganda ist.«
    »Wie wahr!«, rief Hargis aus. »Und Gott will, dass Sie davon erzählen, mein Bruder!«
    »Ich habe mein Leben in der U.S. Army verbracht und werde bis zu dem Tag, an dem ich sterbe, im Herzen Soldat bleiben.«
    (Wenn Lee seinen Willen bekam, würde das in ungefähr drei Monaten der Fall sein.)
    »Als Soldat habe ich stets und immer meine Pflicht getan. Als President Eisenhower mich während der Unruhen des Jahres 1957 – die bekanntlich mit der erzwungenen Integration an der Central High School zusammenhingen – nach Little Rock entsandt hat, habe ich meine Pflicht getan. Aber Billy, ich bin auch ein Soldat Gottes …«
    »Ein christlicher Soldat! Gelobt sei Jesus Christus!«
    »… und als Christ weiß ich, dass diese erzwungene Integration ganz und gar unrecht ist. Sie ist verfassungsmäßig unrecht, bundesstaatlich unrecht und biblisch unrecht.«
    »Klären Sie uns auf«, sagte Hargis und wischte sich eine Träne von der Wange. Vielleicht auch nur einen Schweißtropfen, der durch sein Make-up gesickert war.
    »Hasse ich die Negerrasse? Die das behaupten – und dafür gearbeitet haben, mich aus dem Militärdienst, den ich geliebt habe, zu vertreiben –, sind Lügner und Kommunisten. Sie wissen es bes ser, Billy, die Männer, mit denen ich gedient habe, wissen es besser, und Gott weiß es besser.« Er beugte sich im Gästesessel vor. »Glauben Sie, dass die Negerlehrer in Alabama und Arkansas und Louisiana und unserem schönen Texas die Integration wollen? Das tun sie nicht. Sie sehen sie als Ohrfeige für die eigenen Fähigkeiten und ihre harte Arbeit. Glauben Sie, dass Negerschüler mit Weißen, die von Natur aus begabter im Lesen, Schreiben und Rechnen sind, in eine Schule gehen wollen? Glauben Sie, dass echte Amerikaner die Rassen-Bastardisierung wollen, die aus dieser Art Vermengung entstehen wird?«
    »Natürlich wollen sie das nicht! Gelooobt sei Jesus Christus! «
    Ich musste an den Wegweiser zu einem durch Giftefeu führenden Pfad denken, den ich in North Carolina gesehen hatte. Farbige hatte darauf gestanden. Walker verdiente es nicht, ermordet zu werden, aber eine ordentliche Abreibung hatte er sich durchaus verdient. Das hätte ich jedem mit einem kräftigen alten Gelobt sei Jesus Christus! bestätigt.
    Meine Gedanken waren abgeschweift, aber etwas, was Walker sagte, brachte sie sofort wieder zurück.
    »Es war Gott, nicht General Edwin Walker, der die Stellung der Neger in Seiner Welt verfügt hat, als Er ihnen eine andere Hautfarbe und andere Fertigkeiten gegeben hat. Mehr sportliches Talent. Was erzählt uns die Bibel über

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