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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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das schon?«, sagte ich. »Solange du in blutrünstiger Stimmung bist, erzähl mir bitte auch, was du mit Dwight Rawson vorhast. Ist er nicht der Dritte?«
    »Er heißt Rawlings«, sagte Deke missmutig. »Und ihn lasse ich ungeschoren. Er hat für uns gestimmt.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest.«
    »Sie lassen uns die Schulturnhalle nicht für das Jamboree benutzen. Obwohl wir von einem Termin mitten im Sommer reden, in dem sie ohnehin leer steht.«
    »Soll das ein Witz sein?« Sadie hatte mir erzählt, bestimmte Elemente in der Stadt könnten sich gegen sie stellen, aber ich hatte ihr nicht geglaubt. Der dumme alte Jake Epping, der sich immer noch an seine SF -Fantasien aus dem 21. Jahrhundert klammerte.
    »Mein Sohn, ich wollte, es wäre tatsächlich ein Witz. Sie haben Bedenken wegen der Brandversicherung angeführt. Ich habe darauf hingewiesen, dass sie solche Bedenken nicht hatten, als es um eine Wohltätigkeitsveranstaltung für eine Schülerin ging, die bei einem Unfall verletzt worden war, und die Caltrop, diese vertrocknete alte Jungfer, hat gesagt: ›Gewiss, Deke, aber das war während des Schuljahrs. ‹ Sie haben Bedenken, das stimmt, aber vor allem wegen der Frage, wie ein Verrückter der Schulbibliothekarin, die mit ihm verheiratet war, das Gesicht zerschneiden konnte. Sie haben Angst, eine Zeitung oder – da sei Gott davor! – ein Fernsehsender aus Dallas könnten darüber berichten.«
    »Was kann das ausmachen?«, sagte ich. »Er … Verdammt, Deke, er war nicht mal von hier! Er war aus Georgia! «
    »Das interessiert sie nicht. Für sie ist entscheidend, dass er hier gestorben ist, und sie fürchten, das könnte ein schlechtes Licht auf die Schule werfen. Auf die Stadt. Und auf sie.«
    Ich hörte mich weinerlich reden – kein edler Laut aus dem Mund eines Mannes in der Blüte seines Lebens –, aber ich konnte nicht anders. »Das ist doch alles sinnlos!«
    »Sie würden sie entlassen, wenn sie könnten, nur um sich dieser Peinlichkeit zu entledigen. Weil sie das nicht können, hoffen sie, dass Sadie aufgibt, bevor die Schüler sich ansehen müssen, wie Clayton sie entstellt hat. Gottverdammte Kleinstadtheuchelei in Bestform, mein Junge. Als Fred Miller Anfang zwanzig war, ist er zweimal im Monat durch die Bordelle von Nuevo Laredo gezogen. Sogar öfter, wenn er einen Vorschuss auf sein Taschengeld kriegen konnte. Und ich weiß aus verdammt guter Quelle, dass Jessica Caltrop, als sie noch die schlichte Jessica Trapp von der Sweetwater Ranch war, mit sechzehn richtig dick war und wenige Monate später von jetzt auf nachher wieder ganz schlank geworden ist. Ich hätte Lust, denen zu erzählen, dass mein Gedächtnis länger ist als ihre gottverdammt hoch getragenen Nasen und ich sie übel in Verlegenheit bringen könnte, wenn ich wollte. Dazu müsste ich mich nicht mal besonders anstrengen.«
    »Sie können Sadie doch nicht die Verrücktheit ihres Exmanns anlasten … oder doch?«
    »Werd endlich erwachsen, George. Du benimmst dich manchmal, als wärst du in einem Stall zur Welt gekommen. Oder in einem Land, in dem die Leute tatsächlich vernünftig denken. Für sie geht es hier um Sex. Für Leute wie Fred und Jessica geht es immer um Sex. Sie glauben vermutlich, dass Alfalfa und Spanky aus Die kleinen Strolche in ihrer Freizeit Darla hinter der Scheune bumsen, während Buckwheat sie anfeuert. Und wenn etwas wie das hier passiert, ist die Frau daran schuld. Das würden sie nie offen sagen, aber im Innersten glauben sie, dass Männer Bestien sind, und wenn Frauen sie nicht zähmen können … nun, dann sollen sie dafür büßen, mein Sohn, dann sollen sie dafür büßen. Aber das lasse ich ihnen nicht durchgehen.«
    »Das wirst du aber müssen«, sagte ich. »Wenn du es nämlich tust, könnte der ganze Krach Sadie zu Ohren kommen. Und sie ist im Augenblick sehr labil. So was könnte ihr den Rest geben.«
    »Wohl wahr«, sagte er und kramte seine Pfeife aus der Jackentasche. »Ja, ich weiß. Ich muss nur Dampf ablassen. Ellie hat erst gestern mit den Betreibern der Grange Hall gesprochen. Sie sind gern bereit, sie uns für unsere Show zur Verfügung zu stellen, und sie hat sogar fünfzig Plätze mehr. Wegen dem Balkon, weißt du.«
    »Na also«, sagte ich erleichtert. »Zuletzt siegt doch die Vernunft.«
    »Aber dabei gibt’s ein Problem. Sie verlangen vierhundert für zwei Abende. Wenn ich zweihundert spendiere, kannst du dann die anderen zweihundert übernehmen? Aus den

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