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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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lachte wie wild, während mir das Herz bis zum Hals schlug.
    Die Harmonisierung dieses Abends ereignete sich bei der Zugabe. Mike und Bobbi Jill gingen Hand in Hand in die Bühnenmitte. Bobbi Jill wandte sich an das Publikum und sagte: »Miz Dunhill bedeutet mir sehr, sehr viel, wegen ihrer Freundlichkeit und christlichen Wohltätigkeit. Sie hat mir geholfen, als ich Hilfe brauchte, und mich dazu gebracht, das lernen zu wollen, was wir Ihnen jetzt vorführen möchten. Wir danken Ihnen allen, dass Sie heute Abend gekommen sind und Ihre christliche Wohltätigkeit bewiesen haben. Nicht wahr, Mike?«
    »O ja«, sagte er. »Ihr seid die Besten, Leute!«
    Er sah auf der Bühne nach links. Ich zeigte auf Donald, der mit dem Tonarm in der Hand über den Plattenspieler gebeugt bereitstand, um die Nadel in die Rille zu setzen. Diesmal würde Donalds Vater verdammt genau wissen, dass Donald sich eine seiner Big-Band-Platten ausgeliehen hatte, denn der Mann saß im Publikum.
    Glenn Miller, der einst beliebte Fliegerjackenträger, begann mit »In the Mood«, und während das Publikum im Takt mitklatschte, legten Mike Coslaw und Bobbi Jill einen Turbo-Lindy hin, der alles, was ich jemals mit Christy oder Sadie geschafft hatte, alt aussehen ließ. Hier war alles Jugend und Spaß und Begeisterung, und das machte ihren Auftritt so hinreißend. Als ich sah, wie Mike Bobbi Jills Hand drückte, um ihr zu signalisieren, sich in Gegenrichtung zu drehen und zwischen seinen Beinen hindurchzugleiten, war ich plötzlich wieder in Derry und sah Bevvie-from-the-levee und Richie-from-the-ditchie zu.
    Es gehört alles zusammen, dachte ich. Es ist ein so perfektes Echo, dass niemand sagen kann, was die lebende Stimme und was die zurückgeworfene Geisterstimme ist.
    Einen Augenblick lang war alles klar, und wenn das passierte, sah man, dass die Welt in Wirklichkeit kaum da war. Wussten wir das insgeheim nicht alle? Es war ein perfekt ausbalancierter Mechanismus aus Rufen und Echos, die vorgaben, Räder und Zahnräder zu sein: eine Traumuhr, die hinter einem milchigen Glas schlug, das wir als Leben bezeichneten. Dahinter? Darunter und auf allen Seiten? Chaos, Stürme, Männer mit Hämmern, Män ner mit Mes sern, Männer mit Gewehren. Frauen, die verdrehten, was sie nicht beherrschen konnten, und herabsetzten, was sie nicht verstehen konnt en. Ein Universum aus Horror und Verlust, das eine ein zelne beleuchtete Bühne umgab, auf der Sterbliche tanzten, um der Dunkelheit zu trotzen.
    Mike und Bobbi Jill tanzten in ihrer Zeit, und ihre Zeit war 1963, die Ära von Bürstenhaarschnitten, Fernsehtruhen und selbst produziertem Garagen-Rock. Sie tanzten an dem Tag, an dem President Kennedy zusagte, einen Atomwaffenteststopp zu unterzeichnen, und den Journalisten erklärte, er werde nicht zulassen, dass unsere Streitkräfte in den Morast der undurchschaubaren Politik und uralten Fehden Südostasiens gerieten. Sie tanzten, wie Bevvie und Richie getanzt hatten, wie Sadie und ich getanzt hatten, und sie waren schön, und ich liebte sie nicht trotz ihrer Zerbrechlichkeit, sondern gerade ihretwegen. Ich liebe sie immer noch.
    Ihr Finale war perfekt: Sie standen mit erhobenen Händen und schwer atmend da und blickten ins Publikum. Mike ließ den Applaus volle vierzig Sekunden lang gewähren (erstaunlich, wie rasch das Rampenlicht einen bescheidenen Footballverteidiger in eine echte Rampensau verwandeln konnte), dann bat er um Ruhe. Schließlich bekam er sie.
    »Unser Regisseur, Mr. George Amberson, möchte ein paar Worte sprechen. Er hat viel Mühe und Kreativität in diese Show gesteckt, deshalb hoffe ich, dass er reichlich Beifall bekommt.«
    Ich trat unter neuem Applaus auf die Bühne. Ich schüttelte Mike die Hand und küsste Bobbi Jill auf die Wange. Die beiden verschwanden in den Kulissen. Ich hob um Ruhe bittend selbst die Hände, begann meine sorgfältig einstudierte Rede mit der Feststellung, dass Sadie heute Abend leider nicht hier sein könne, und dankte allen in ihrem Namen. Jeder Redner, der etwas taugte, wusste, dass er sich auf einzelne Zuhörer konzentrieren musste – in meinem Fall ein Paar in der dritten Reihe, das bemerkenswerte Ähnlichkeit mit Ma und Pa auf dem Bild American Gothic hatte. Es waren Jessica Caltrop und Fred Miller, die beiden Mitglieder des Schulausschusses, die uns die Schulturnhalle verweigert hatten, weil sie fanden, dass der Überfall auf Sadie durch ihren Ex eine Geschmacklosigkeit sei, die man möglichst ignoriere.
    Im

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