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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hätte ein Nickerchen gemacht. Aber beim Aufwachen sei mir wieder die Frage des Deutschen (Wieso hast du ihn verfehlt?) eingefallen. Ich hätte den Fernseher angestellt und einen Bericht über den bevorstehenden Besuch des Präsidenten gesehen. Dabei, sagte ich, hätte ich angefangen, mir Sorgen zu machen. Ich hätte die im Wohnzimmer gestapelten Zeitungen durchgeblättert, die Route der Autokolonne entdeckt und festgestellt, dass sie direkt an dem Schulbuchlager vorbeiführe.
    »Darüber habe ich den ganzen Mittwoch nachgegrübelt.« Die beiden saßen jetzt vorgebeugt am Tisch und saugten begierig jedes Wort auf. Hosty machte sich Notizen, ohne auf seinen Schreibblock zu sehen. Ich fragte mich, ob er sie später überhaupt würde entziffern können. »Ich habe mir gesagt: Vielleicht meint Lee das ernst. Dann habe ich mir gesagt: Ach was, Lee hat ’ne große Klappe, aber nichts dahinter. So ging das ständig hin und her. Gestern Morgen habe ich Sadie angerufen, ihr die ganze Geschichte erzählt und sie nach ihrer Meinung dazu gefragt. Sie hat mit Deke telefoniert – Deke Simmons, den ich als ihren Ersatzvater bezeichnet habe – und hat mich dann zurückgerufen. Sie hat gesagt, ich soll damit zur Polizei gehen.«
    »Ich will Ihren Schmerz nicht verschlimmern, mein Sohn, aber wenn Sie auf Ihre Freundin gehört hätten, würde sie jetzt noch leben«, sagte Fritz.
    »Moment. Sie haben noch nicht die ganze Geschichte gehört.« Ich natürlich auch nicht; ich erfand große Teile davon erst beim Reden. »Ich habe Deke und ihr erklärt, die Cops dürften nicht eingeschaltet werden, denn wenn Lee unschuldig war, würde ihm das den Rest geben. Sie müssen verstehen, dass der Kerl nur mit knapper Not zurechtkam. Die Mercedes Street war ein Loch, die West Neely Street nicht viel besser, aber für mich war das okay – ich war ledig und hatte mein Buch, an dem ich arbeiten konnte. Und ein bisschen Geld auf der Bank. Lee dagegen … er hatte eine schöne Frau und zwei Töchter, eine erst vier Wochen alt, und konnte kaum dafür sorgen, dass sie ein Dach über dem Kopf hatten. Er war kein schlechter Kerl …«
    Als ich das sagte, spürte ich den Drang, mir an die Nase zu fassen und mich zu vergewissern, dass sie nicht länger wurde.
    »… aber er war Weltklasse im Scheißebauen, entschuldigen Sie den Ausdruck. Wegen seiner verrückten Ideen hatte er Schwierigkeiten, einen Job zu behalten. Er hat gesagt, sobald er einen gehabt hätte, hätte das FBI sich eingemischt und ihn in der Firma unmöglich gemacht. Zum Beispiel als er den Job als Fototechniker hatte.«
    »Bockmist!«, sagte Hosty. »Der Junge hat die Schuld fürs eigene Versagen immer bei anderen gesucht. Aber in anderer Bezie hung sind wir uns einig, Amberson. Er war Weltklasse im Scheiße bauen, und seine Familie hat mir immer leidgetan. Verdammt leid.«
    »Ehrlich? Schön von Ihnen. Jedenfalls hatte er einen Job, und ich wollte nicht schuld daran sein, dass er ihn verliert, bloß weil er ziemlich angegeben hatte … worauf er spezialisiert war. Ich hab Sadie gesagt, dass ich morgen – also heute – ins Schulbuchlager gehen würde, nur um nach ihm zu sehen. Sie hat gesagt, sie würde mitkommen. Aber ich wollte das nicht, denn wenn Lee wirklich übergeschnappt war und etwas Verrücktes tun wollte, konnte das auch sie in Gefahr bringen.«
    »Ist er Ihnen denn übergeschnappt vorgekommen, als Sie mit ihm zu Mittag gegessen haben?«, fragte Fritz.
    »Nein, kühl wie eine Hundeschnauze, aber das war er immer.« Ich beugte mich zu ihm hinüber. »Ich möchte, dass Sie mir aufmerksam zuhören, Detective Fritz. Ich wusste, dass sie entschlossen war, mich trotz aller Einwände zu begleiten. Das konnte ich in ihrer Stimme hören. Also bin ich Hals über Kopf abgehauen. Um sie zu schützen. Für alle Fälle.«
    Und dieser Fall ist jetzt eingetreten, oder?, flüsterte die Sadie in meinem Kopf. Wo sie leben würde, bis ich sie leibhaftig wiedersah. Ich schwor mir, das unter allen Umständen zu tun.
    »Ich wollte in einem Hotel übernachten, aber die Hotels waren natürlich alle belegt. Dann ist mir die Mercedes Street eingefallen. Den Schlüssel zum Haus 2706, in dem ich früher gewohnt hab, hatte ich damals abgegeben, aber ich hatte noch den Schlüssel zur Nummer 2703 gegenüber, Lees Wohnung. Er hatte ihn mir gegeben, damit ich reingehen und seine Pflanzen gießen könnte.«
    Hosty: »Er hatte Pflanzen? «
    Meine Beachtung galt weiter Will Fritz. »Sadie war beunruhigt, als sie

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