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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Elstern.
    Für Kühlung sorgte in Chief Currys Dienstzimmer nur ein Ventilator in einem Bücherregal, aber nach der Hitze im Vernehmungsraum und dem Mediengrill auf dem Flur war der Luftstrom ein wahrer Segen. Auf der Schreibunterlage lag ein großer schwarzer Telefonhörer. Daneben lag eine Akte, die mit LEE H. OSWALD beschriftet war. Sie war dünn.
    Ich griff nach dem Hörer. »Hallo?«
    Die näselnde Stimme aus Neuengland, die mir antwortete, jagte mir einen Schauder über den Rücken. Dies war ein Mann, der jetzt auf einer Steinplatte im Leichenhaus gelegen hätte, wenn Sadie und ich nicht gewesen wären. »Mr. Amberson? Hier ist Jack Kennedy. Wie ich höre … äh … verdanken meine Frau und ich Ihnen … äh … unser Leben. Ich habe auch gehört, dass Sie einen Menschen, der Ihnen sehr teuer war, verloren haben.« Er sprach mit dem Akzent, mit dem ich aufgewachsen war.
    »Ihr Name war Sadie Dunhill, Mr. President. Oswald hat sie erschossen.«
    »Mein herzliches Beileid zu Ihrem … äh … Verlust, Mr. Amberson. Darf ich Sie … äh … George nennen?«
    »Wenn Sie möchten.« Dabei dachte ich: Dieses Gespräch führst du nicht wirklich. Du träumst es nur.
    »Ihr Land wird diese Frau mit einer Flut von Dankesbezeugungen bedenken … und Sie mit einer Flut trostreicher Worte, dessen bin ich mir sicher. Lassen Sie mich … äh … der Erste sein, der Ihnen beides spendet.«
    »Danke, Mr. President.« Etwas schnürte mir die Kehle zu, und ich konnte nur noch flüsternd sprechen. Ich sah wieder ihre glänzenden Augen, wie sie sterbend in meinen Armen lag. Jake, wie wir getanzt haben. Machten Präsidenten sich etwas aus solchen Dingen? Wussten sie überhaupt von ihnen? Die besten taten es vielleicht. Vielleicht dienten sie deshalb.
    »Es gibt … äh … noch jemand, der Ihnen danken möchte, George. Meine Frau ist gerade nicht hier, aber sie … äh … will Sie heute Abend anrufen.«
    »Mr. President, ich weiß leider nicht, wo ich heute Abend sein werde.«
    »Meine Frau findet Sie. Sie ist sehr … äh … zielstrebig, wenn sie sich bei jemand bedanken will. Und jetzt sagen Sie mir noch, George, wie geht es Ihnen? «
    Ich sagte ihm, mir gehe es gut, was natürlich nicht stimmte. Er versprach mir, mich sehr bald im Weißen Haus zu empfangen, und ich bedankte mich dafür, obwohl ich nicht glaubte, dass es zu einem Besuch im Weißen Haus kommen würde. Während dieses ganzen traumartigen Gesprächs, bei dem der Ventilator mein schweißnasses Gesicht anblies und die Milchglasscheibe der Tür von Chief Currys Dienstzimmer im übernatürlichen Licht der draußen aufgebauten Fernsehscheinwerfer leuchtete, wiederholte meine innere Stimme ständig vier Wörter.
    Ich bin in Sicherheit. Ich bin in Sicherheit. Ich bin in Sicherheit.
    Der Präsident der Vereinigten Staaten hatte aus Austin angerufen, um sich dafür zu bedanken, dass ich ihm das Leben gerettet hatte, und ich war in Sicherheit. Ich konnte tun, was ich tun musste.
    8
    Fünf Minuten nach meinem surrealen Gespräch mit John Fitzgerald Kennedy hasteten Fritz und Hosty mit mir über die Hintertreppe in die Tiefgarage hinunter, in der Oswald von Jack Ruby erschossen worden wäre. Damals hatte hier wegen der bevorstehenden Verlegung des Attentäters ins Bezirksgefängnis Gedränge geherrscht. Heute war die Garage so menschenleer, dass unsere Schritte darin hallten. Meine Aufpasser fuhren mich ins Hotel Adolphus, und ich war nicht überrascht, mich in demselben Zimmer wiederzufinden, in dem ich bei meinem ersten Dallas-Besuch gewohnt hatte. Man begegnete sich im Leben immer zweimal, wie man sagte, und obwohl ich nie herausfinden konnte, wer die geheimnisvollen Weisen waren, die sich hinter »man« verbargen, hatten sie unbedingt recht, was Zeitreisen betraf.
    Fritz erklärte mir, dass die auf dem Flur und unten in der Hotelhalle postierten Polizisten ausschließlich meinem Schutz dienten und die Medien fernhalten sollten. (Aha.) Dann schüttelte er mir die Hand. Auch Agent Hosty schüttelte mir die Hand, und als er es tat, spürte ich, wie ein winzig zusammengefalteter Zettel von seiner in meine Handfläche wechselte. »Ruhen Sie sich aus«, sagte er. »Das haben Sie sich verdient.«
    Nachdem die beiden gegangen waren, faltete ich den kleinen Zettel auseinander. Er war aus einem Notizbuch herausgerissen. Hosty hatte ihn vermutlich während meines Gesprächs mit Jack Kennedy geschrieben.
    Ihr Telefon wird abgehört. Ich komme um neun heute Abend vorbei. Das hier

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