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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Vielleicht weiß ich dann nicht mal mehr, dass es überhaupt je dort hing.«
    Das war mir etwas zu theoretisch, deshalb ging ich nicht darauf ein. »Und denk an die anderen drei Kinder – Troy, Ellen und Tugga. Bestimmt heiraten einige von denen, wenn sie am Leben bleiben und erwachsen werden. Und Ellen wird vielleicht eine berühmte Comedian. Steht in dem Aufsatz nicht, dass sie komisch wie Lucille Ball war?« Ich beugte mich nach vorn. »Ich will nur ein besseres Beispiel dafür, was geschieht, wenn man ein wirklich wichtiges Ereignis manipuliert. Das muss ich wissen, bevor ich mich an etwas so Großes wie das Attentat auf Kennedy heranwage. Was sagst du dazu, Al?«
    »Ich sage, dass mir deine Argumentation einleuchtet.« Al stemmte sich hoch. Das war jämmerlich anzusehen, aber als ich aufstehen wollte, um ihm zu helfen, winkte er ab. »Schon gut, bleib sitzen. Ich hab was für dich. Es ist nebenan. Ich hol’s.«
    7
    Das Etwas war eine Stahlblechkassette. Al gab sie mir und forderte mich auf, sie in die Küche mitzunehmen. Er sagte, es sei einfacher, den Inhalt auf dem Küchentisch auszubreiten. Als wir dort saßen, sperrte er die Kassette mit einem Schlüssel auf, den er an einer dünnen Kette um den Hals trug. Als Erstes nahm er einen dicken braunen Umschlag heraus. Er öffnete ihn und kippte einen großen Haufen unsortierter Dollarscheine auf den Tisch. Ich fischte einen Schein aus dem ganzen Salat heraus und betrachtete ihn staunend: Auf dem Zwanziger war nicht Andrew Jackson, sondern Grover Cleveland abgebildet, den vermutlich niemand auf die Liste der zehn größten US -Präsidenten gesetzt hätte. Auf der Rückseite schienen unter den Worten FEDERAL RESERVE NOTE eine Lokomotive und ein Dampfer auf Kollisionskurs zu sein.
    »Sieht aus wie Monopoly-Geld.«
    »Ist aber echt. Und es ist weniger, als du vielleicht denkst, weil kein Schein größer als ein Zwanziger ist. Heutzutage, wo einmal volltanken dreißig, fünfunddreißig Dollar kosten kann, zieht niemand die Augenbrauen hoch, wenn man in einem Tankstellenshop mit einem Fünfziger bezahlt. Das war damals anders, und hochgezogene Augenbrauen kannst du nicht brauchen.«
    »Ist das dein Wettgeld?
    »Teilweise. Hauptsächlich meine Ersparnisse. Von 1958 bis 1962 habe ich genau wie hier als Koch gearbeitet, und als Alleinstehender kann man viel zurücklegen, wenn man nicht mit teuren Frauen rumhängt. Was ich nicht getan habe. Übrigens auch nicht mit billigen. Ich war zu jedermann freundlich und habe mich niemand wirklich angeschlossen. Das würde ich dir auch empfehlen. In Derry wie in Dallas, falls du dort hinkommst.« Er fuhr mit einem dünnen Finger durch die Scheine. »Soweit ich mich erinnere, sind das etwas über neuntausend. Die sind so viel wert wie heute sechzig.«
    Ich starrte den grünen Haufen an. »Geld kommt also mit hierher. Es bleibt einem auch bei mehreren Trips in die Vergangenheit.« Darüber hatten wir zwar bereits gesprochen, aber ich hatte immer noch Mühe, es zu begreifen.
    »O ja, obwohl es auch dort weiterexistiert, weil’s einen kompletten Neustart gibt.«
    »Ist das nicht ein Paradoxon?«
    Al sah mich an, ausgezehrt, allmählich ungeduldig. »Das weiß ich nicht. Unbeantwortbare Fragen zu stellen ist aber Zeitverschwendung, und ich habe nicht mehr viel Zeit.«
    »’tschuldigung. Was hast du sonst noch da drin?«
    »Nicht viel. Aber das Gute daran ist, dass man nicht viel braucht. Das war eine ganz andere Zeit, Jake. Man kann darüber in den Geschichtsbüchern nachlesen, aber um sie wirklich zu verstehen, muss man eine Zeit lang dort leben.« Er gab mir eine Sozialversicherungskarte mit der Nummer 005-52-0223. Sie lautete auf den Namen George T. Amberson. Er nahm einen Kugelschreiber aus der Kassette und legte ihn mir hin. »Unterschreib.«
    Ich griff nach dem Kugelschreiber, der ein Werbegeschenk war. Der Aufdruck lautete: VERTRAU DEINEN WAGEN DEM MANN MIT DEM STERN AN TEXACO. Als ich unterschrieb, fühlte ich mich ein bisschen wie Daniel Webster, der seinen Pakt mit dem Teufel schloss. Al schüttelte den Kopf, als ich ihm den Kugelschreiber zurückgeben wollte.
    Als Nächstes folgte George T. Ambersons Führerschein aus Maine mit den üblichen Angaben – Größe: 1,95 Meter, Augenfarbe: blau, Haarfarbe: braun, Gewicht: 86 Kilo. Ich war am 22. April 1923 geboren und wohnte in der Bluebird Lane 19 in Sabbatus, was zufällig meine Adresse im Jahr 2011 war.
    »Stimmt ein Meter fünfundneunzig ungefähr?«, fragte Al. »Ich musste

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