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Der Anschlag - King, S: Anschlag

Der Anschlag - King, S: Anschlag

Titel: Der Anschlag - King, S: Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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getragenen Obdachlosen- oder Pflegeheime gab. Hätte er jemals eine Uniform getragen, würde die Veterans Administration sich um ihn kümmern – aber wer würde ihn zur VA schaffen? Vermutlich niemand, obwohl jemand – am ehesten ein Vorarbeiter der Weberei – ihn vielleicht von den Cops abholen lassen würde. Die würden ihn vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden lang in die Ausnüchterungszelle stecken. Wenn er dort drinnen nicht an von Delirium tremens ausgelösten Krämpfen starb, würden sie ihn entlassen und so den nächsten Zyklus beginnen. Ich wünschte mir unwillkürlich, meine Exfrau wäre hier – sie hätte ein AA -Meeting gefunden und ihn dorthin mitgeschleppt. Nur würde Christy erst in einundzwanzig Jahren geboren werden.
    Ich nahm meine Aktentasche zwischen die Beine und streckte die Hände aus, um ihm zu zeigen, dass sie leer waren, aber er wich noch weiter den Trockenschuppen entlang vor mir zurück. Speichel glänzte an seinem stoppeligen Kinn. Ich vergewisserte mich mit einem kurzen Blick, dass wir keine Aufmerksamkeit erregten, stellte fest, dass wir diesen Teil des Fabrikhofs für uns allein hatten, und versuchte es noch einmal. »Ich habe Sie nur weggestoßen, weil Sie mich erschreckt haben.«
    »Scheiße, wer bist du?«, krächzte er, wobei seine Stimme durch ungefähr fünf Tonlagen wechselte. Hätte ich diese Frage nicht bei meinem letzten Besuch gehört, hätte ich keine Ahnung gehabt, was er da fragte … Und war die Betonung dieses Mal nicht etwas anders, auch wenn er so undeutlich sprach wie zuvor? Anscheinend, auch wenn ich mir meiner Sache nicht ganz sicher war. Er ist harmlos, aber nicht wie alle anderen, hatte Al gesagt. Als ob er etwas wüsste. Nach Als Ansicht kam das daher, dass der Kerl sich am 9. September 1958 um 11.58 Uhr zufällig in der Nähe des Kaninchenbaus gesonnt hatte und für dessen Einfluss empfindlich war. Wie man auf einem Fernsehschirm Bildstörungen erzeugen konnte, wenn man in seiner Nähe einen Mixer laufen ließ. Vielleicht war es das. Oder, zum Teufel, vielleicht kam das auch nur vom Suff.
    »Niemand, der wichtig ist«, sagte ich mit meiner sanftesten Stimme. »Niemand, der dir was Böses will. Mein Name ist George. Wie heißt du?«
    »Arschloch!«, knurrte er und kroch noch weiter von mir weg. Wenn er so hieß, hatte er zweifellos einen ungewöhnlichen Namen. »Du gehörst nicht hierher!«
    »Keine Sorge, ich gehe schon«, sagte ich. Als ich meine Aktentasche in die Hand nahm, um meine Aufrichtigkeit zu beweisen, zog er seine schmalen Schultern bis zu den Ohren hoch, als rechnete er damit, ich würde damit nach ihm werfen. Er war wie ein Hund, der so oft geschlagen worden war, dass er keine andere Behandlung mehr erwartete. »Ich tu dir nichts, okay?«
    »Verschwinde, Scheißkerl! Geh zurück, wo du herkommst, und lass mich in Ruhe! «
    »Abgemacht.« Ich war noch dabei, mich von dem Schrecken zu erholen, den er mir eingejagt hatte, und das Restadrenalin vermischte sich auf üble Weise mit dem Mitleid, das ich empfand – von meiner Verärgerung ganz zu schweigen. Derselbe Ärger, den ich jedes Mal über Christy empfunden hatte, wenn ich sie beim Heimkommen trotz aller Versprechen, sich zusammenzureißen, sich zu bessern und keinen Tropfen Alkohol mehr anzurühren, schwer angetrunken, fast schon besoffen antraf. Zusammen mit der Hitze dieses Spätsommertags bewirkten alle diese Emotionen, dass mir ein bisschen schlecht war. Vielleicht nicht der beste Auftakt für einen Rettungsversuch.
    Ich dachte an die Kennebec Fruit und daran, wie gut das Root Beer gewesen war; ich konnte die leichte Dampfwolke aus der Eiscremekühlung vor mir sehen, als Frank Anicetti senior das große bereifte Glas herausgeholt hatte. Außerdem war es dort drinnen herrlich kühl gewesen. Ich setzte mich ohne weitere Umstände dorthin in Bewegung, wobei meine neue (aber an den Ecken sorg fältig gealterte) Aktentasche leicht gegen meine rechte Knieseite schlug.
    »He! He, du, Arschgesicht!«
    Ich drehte mich um. Der Säufer kämpfte sich auf die Beine, indem er sich mühsam an der Seite des Trockenschuppens hochzog. Er hatte seinen Hut an sich gerafft und hielt ihn zerdrückt an die Brust gepresst. Jetzt begann er daran herumzufummeln. »Ich hab ’ne gelbe Karte vom Greenfront, also gib mir ’nen Dollar, Arschloch, heute ist nämlich Zwei-für-eins-Tag.«
    Wir waren zum Drehbuch zurückgekehrt. Das war beruhigend. Trotzdem achtete ich darauf, ihm nicht zu nahe zu kommen. Ich

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