Der Antares-Krieg
bediente.
»Selber hallo«, erwiderte Pianovich.
»Ich wollte Ihnen schon vorher sagen, dass Sie meiner Meinung nach mit Ihrer Kabine benachteiligt wurden. Wie ist der Geruch?«
Pianovich hob die Schultern. »Ich habe daran gearbeitet. Es ist mittlerweile erträglich.«
»Drake hätte Sie nicht so behandeln dürfen. Er hätte keinen von uns so behandeln sollen! Wir haben Besseres zu tun, als für die Marine Farbe abzukratzen!«
»Ach, ich weiß nicht«, sagte Pianovich. »Ich arbeite gern mit den Händen. Ich finde, es gibt mir Zeit zum Denken.«
»Mir macht es keinen Spaß, das kann ich Ihnen sagen! Kein bisschen!«, sagte Aster, als er die Tasse füllte, die Pianovich unter den Hahn der Kaffeemaschine hielt. Als beide Tassen gefüllt waren, geleitete Aster den Professor zu einem Tisch.
»Kann ich etwas für Sie tun, Mr. Aster?«, fragte der Astronom.
Aster beugte sich näher und senkte die Stimme zu einem verschwörerischen Flüstern. »Ja, Sie können, Professor. Ich würde Sie gern mit jemandem zusammenbringen.«
Der Astronom blickte sich in der Messe um. »Wen meinen Sie?«
»Nicht hier. Gehen wir wohin, wo wir ungestört sprechen können.«
Pianovich zuckte die Achseln. »Warum nicht? Ich habe in der nächsten Stunde nichts zu tun.«
Aster führte den Astronomen halb um eines der dem Schiffsumfang folgenden Decks und eine Treppe hinunter zu dem Teil, wo die Einzelkabinen waren. Unterwegs bemerkte Pianovich, dass die geringe Schwerkraft ihm das Gefühl gab, zehn Jahre jünger zu sein.
Aster machte vor einer Kabinentür Halt und klopfte. Eine gedämpfte Frauenstimme forderte ihn zum Eintreten auf. Er öffnete die Tür und ließ Pianovich den Vortritt. In der Kabine saß Alicia Delevan an einem winzigen Schreibtisch.
»Willkommen, Professor Pianovich. Bitte setzen Sie sich«, sagte sie und zeigte zu einem Sessel, der den freien Raum der Kabine beinahe zur Gänze ausfüllte. Pianovich setzte sich, während Aster sich auf das Klappbett niederließ. »Ich bat Mr. Aster, dieses Gespräch zu arrangieren, weil ich vermeiden wollte, dass gewisse Leute Sie mit mir zusammen sehen.«
»Welche Leute?«
»Nun, Stanislaw Barrett zum Beispiel. Und Captain Fallan. Ich glaube, wir sehen uns beide mit einer Situation konfrontiert, in der wir gemeinsame Interessen haben. Vielleicht können wir einander helfen.«
»Welche Interessen?«
»Sie scheinen nicht allzu glücklich mit Ihrem Los als Dr. Gordons Untergebener an Bord dieses Schiffes.«
»Wenn ich es nicht bin, so ist das meine Sache.«
»Richtig«, fuhr Alicia Delevan unverdrossen fort. »Ich bin unglücklich, weil diese Expedition von den Sozialdemokraten organisiert wurde und ihnen auf Kosten meiner Partei nützen wird.«
»Ich dachte, es sei ein Unternehmen der Streitkräfte.«
»Das ist es. Aber die Admiralität empfängt ihre Befehle vom Ministerpräsidenten, der Sozialdemokrat ist. Und er ist es auch, der den Versuch unternimmt, diese Expedition zu einer propagandistischen Goldgrube für sich selbst und seine Partei zu machen.«
»Wie könnte er das tun?«
»Liegt es nicht auf der Hand? Indem er seine Leute gut und meine Leute schlecht aussehen läßt. Glauben Sie mir, Professor, die Techniken sind uralt und erprobt in ihrer Wirkung – das heißt, solange eine Seite vollständige Kontrolle über die Informationspolitik hat und damit beherrschenden Einfluss auf die Medien ausüben kann. Wenn aber beide Seiten Zugang zu den Informationsquellen haben, wird die Partie ausgeglichener.
Hier könnten Sie mir von größtem Nutzen sein. Ich benötige einige ehrliche Makler in der wissenschaftlichen Gemeinde an Bord dieses Schiffes, die mir die gleichen Informationen zur Verfügung stellen, die Stan Barrett über Captain Drake erhält. Ich bitte um nichts Ehrenrühriges oder Unkorrektes, nur dass Sie mir zu fairen Wettbewerbschancen verhelfen.«
»Was habe ich davon?«
»Die Befriedigung, zu wissen, dass Sie den Beauftragten des Ministerpräsidenten auf die Finger gesehen haben, und dass Sie einflussreiche Freunde in der Regierung haben werden, sollten Sie jemals welche brauchen. Schließlich wird dies nicht die letzte Expedition sein, die wir auf den Weg schicken, um die Struktur des Faltraumes zu kartieren. Ich denke, die Position eines wissenschaftlichen Leiters einer künftigen Expedition würde innerhalb der Reichweite eines Mannes von Ihren Fähigkeiten und Leistungen sein.«
Pianovich zog die Stirn in Falten. »Ich muss mir das durch den Kopf
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