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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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gehen.
    Der Typ auf der Motorhaube schien der Älteste und daher der Anführer zu sein, aber die anderen waren die größere Bedrohung. Kealey schaute einen von ihnen an: »Ich zeig dir jetzt was. Keine Panik, okay?«
    Das sorgte erneut für Gelächter, doch es klang etwas gezwungen, und er wusste, dass er ihre Aufmerksamkeit gewonnen hatte. Ihre Hände im Blick behaltend, zog er die rechte Seite seines langärmeligen T-Shirts hoch, unter dem die Beretta 92 FS steckte. Er schaute nicht auf, war sich aber sicher, dass der Anblick der Waffe sie ernüchtert hatte. Der Teenager auf dem Auto rutschte von der Motorhaube und trat sofort zurück, irgendetwas auf Spanisch murmelnd. Kealey nahm an, dass sie ihn für einen Cop hielten, da er nicht wie ein Verrückter mit der Waffe herumfuchtelte.
    Immer noch auf ihre Hände blickend, sagte er: »Ihr zieht jetzt alle mal schön langsam euer T-Shirt hoch. Los, du auch.«
    Sie taten es und schienen, wie vermutet, tatsächlich keine Schusswaffen dabeizuhaben. »Umdrehen«, befahl er. »T-Shirts oben behalten.« Als er immer noch nichts sah, entspannte er sich etwas. »Okay, ihr könnt sie wieder runterlassen. Schaut mich an.«
    Als sie sich umdrehten, blickte er ihnen schließlich ins Gesicht. Die beiden jüngeren Teenager wirkten nervös, der Anführer nicht. Kealey wusste, dass er mit seiner Vermutung von Anfang an richtig gelegen hatte. Diese jungen Männer waren keine hartgesottenen Kriminellen, aber auch keine Musterknaben. Mit anderen Worten, sie waren ideal für seine Zwecke geeignet.
    Er ließ die Beretta unter seinem T-Shirt verschwinden und
zeigte ihnen lächelnd seine Handflächen. »Wie wär’s, wollt ihr euch etwas Kohle verdienen?«
     
    Terry Best, der Boss des New Yorker FBI-Büros, war dreiundfünfzig, ein großer Mann mit kupferfarbenem Haar, rötlicher Gesichtshaut und dicken Backen. Als Kharmai Matt Foster in sein Büro folgte, erhob sich Best hinter seinem Schreibtisch, schüttelte ihr flüchtig die Hand und zeigte auf einen Stuhl. Das Büro wirkte nicht besonders beeindruckend auf Kharmai. Für jemanden, der das landesweit größte FBI-Büro leitete, war es ziemlich klein, aber manchmal neigten auch Männer in so hohen Positionen wie Best zum Understatement. Zu diesen Männern, die ihre Autorität eher herunterspielten, zählte sie Jonathan Harper, und sie empfand diese Bescheidenheit als positiv. Trotzdem, sie war immer noch ziemlich sauer auf ihn, weil er sie dieser Situation ausgesetzt hatte.
    Best blickte zu Foster hinüber. »Danke, das wär’s fürs Erste. Ach übrigens, wie weit sind wir mit diesen Transportunternehmen?«
    »Wir haben gerade vom Zoll die Liste zurückbekommen, Sir. Offenbar ist es seit 2001 obligatorisch, dass sich Transportunternehmen einer Art Vorabfertigung unterziehen müssen, bevor ihre Lastwagen an der Grenze auftauchen. Das wird über einen Alpha Code abgewickelt.«
    Best verlangte mit einer ungeduldigen Geste nach einer Erklärung.
    »Mit diesem Zahlencode kann der Zoll das jeweilige Transportunternehmen identifizieren. Wir überprüfen die Firmen im Hinblick auf die Informationen, die wir heute Morgen aus Langley bekommen haben.«
    »Gut, halten Sie mich auf dem Laufenden«, sagte Best.

    Foster bedachte Kharmai noch mit einem kurzen Lächeln und verließ das Büro.
    »Wie Sie sehen, nehmen wir die Informationen Ihrer Leute sehr ernst, Miss Kharmai. Und das, obwohl es offenbar keine triftigen Beweise dafür gibt, dass diese Bombe … Wie heißt das Ding noch mal genau?«
    »BLU-82, Sir«, antwortete Kharmai, empört über diese offen zur Schau getragene Unkenntnis. Sie wusste, dass Best den halben Morgen mit Harper telefoniert hatte, der ihm bestimmt auch Bilder und spezielle Informationen gefaxt hatte.
    »Ach ja, stimmt. Leider können Sie nicht mal beweisen, dass diese ›Daisy Cutter‹ überhaupt im Land ist.«
    Kharmai beugte sich vor. »Vielleicht ist der Beweis nicht niet- und nagelfest, aber es gibt ihn.«
    »Damit meinen Sie diesen Lagerplatz in Kanada, stimmt’s?«
    »Genau, Sir. Der Container wurde von Thomas Rühmann gemietet, und der war in Al Qaqaa, als 2003 der Sprengstoff gestohlen wurde. Vorletzte Nacht wurde er in Berlin ermordet, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Will Vanderveen. Ich nehme an, der Name sagt Ihnen etwas.«
    Best nickte, griff nach einem Stift und spielte nervös damit herum. »Gibt es einen Beweis dafür, dass sich BLU-82-Bomben in dem Depot in Al Qaqaa befanden und dass

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