Der Attentäter - The Assassin
habe keine Lust, hier drei Stunden auf ihn zu warten. Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne Foster begleiten.«
Best lachte. »Völlig ausgeschlossen.«
Seine selbstgefällige Miene brachte das Fass zum Überlaufen, und sie warf ihm einen harten Blick zu. »Sir, wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie eben gesagt, Sie wollten eine Auseinandersetzung zwischen der CIA und dem FBI vermeiden, oder? Meine Vorgesetzten stehen in diesem Fall hundertprozentig hinter mir, und wenn Sie mich hier herumschubsen, bleibt mir nichts anderes übrig, als sie anzurufen und zu sagen, dass Sie es an der zugesagten Kooperationsbereitschaft fehlen lassen. Ich könnte dafür sorgen, dass der Präsident ziemlich schnell davon erfährt, und ich glaube nicht, dass er es gern hören wird … Besonders, wenn sich hinterher herausstellt, dass wir recht hatten und Sie falsch lagen.«
Best starrte sie ungläubig an. Aus dem Augenwinkel sah Kharmai, dass Foster völlig perplex war.
»Man fragt sich, für wen Sie sich eigentlich halten, Kharmai … Aber eines muss man Ihnen lassen, Nerven haben Sie … Kommen hier einfach reingeschneit und …«
»Es schadet nicht, wenn sie mitkommt, Sir«, sagte Foster schnell. Die beiden Männer warfen sich einen bedeutsamen Blick zu, und Best lehnte sich schwer atmend zurück. Plötzlich hatte Kharmai den Eindruck, dass Best seine Untergebenen brauchte, damit sie sein cholerisches Temperament in Schach hielten.
»Nur, wenn sie nicht bewaffnet ist.« Best blickte sie an. »Haben Sie eine Waffe dabei?«
»Nein.« Sie beschloss, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war, einen versöhnlichen Ton anzuschlagen. »Ich
wollte keine Probleme machen, Sir. Lassen Sie mich ihn einfach begleiten, bis Rudaki hier ist.« Sie blickte Foster an. »Es wird doch nicht lange dauern, oder?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte mit diesem Iraner und zwei anderen Leuten sprechen, aber dafür müssen wir nicht über die Brücke. Sollte nicht länger als zwei Stunden dauern.«
Kharmai wandte sich mit einem erwartungsvollen Blick Best zu, und der nickte schließlich. »Wenn ich Sie dann nicht mehr sehe, hat das Ganze auch sein Gutes.«
»Vielen Dank.« Sie griff nach ihrer Handtasche, wich Bests wütendem Blick aus und folgte Foster. Das Gespräch hatte sie mitgenommen, und plötzlich konnte sie es gar nicht mehr abwarten, das Gebäude zu verlassen. Als er die Tür von Bests Büro geschlossen hatte, warf Foster ihr einen Blick zu, in dem sich ungläubiges Staunen und Bewunderung mischten.
»Mumm haben Sie. Ich glaube nicht, dass schon mal jemand so mit ihm gesprochen hat.«
Sie zuckte die Achseln, als wäre nichts dabei, doch insgeheim war sie ziemlich stolz auf sich. »Er wollte es nicht anders.«
Foster schaute sie noch einen Augenblick an und schüttelte schließlich amüsiert den Kopf. Dann wies er mit einer Kopfbewegung in Richtung Aufzug. »Startklar?«
»Ja.«
50
New York City
In der Vyse Avenue saß Kealey angespannt und wachsam hinter dem Steuer des gemieteten Accord, der nördlich der 173rd Street geparkt war, direkt hinter einem rostigen, mit zahllosen Stickern beklebten Camry. Und davor stand der blaue Crown Victoria. Die Straße war völlig verwaist, doch als er nach ein paar Minuten in den Rückspiegel blickte, sah er, worauf er wartete. Die drei jugendlichen Latinos, die ihm eben noch Scherereien machen wollten, näherten sich aus Richtung Süden, nebeneinander gehend, wie in einem schlechten Gangsterfilm.
Er hatte ihnen einen ganz einfachen Vorschlag gemacht. Für fünfzig Dollar pro Kopf hatten sie nichts anderes zu tun, als einen kleinen Akt des Vandalismus zu vollbringen. Da er ihnen nicht ganz vertraute, hatte er sich von dem Anführer - nur er war alt genug, um Auto fahren zu dürfen - den Führerschein zeigen lassen, den er nach kurzer Prüfung für echt befand. Dann gab er ihn mit ein paar ernsten Worten zurück. Wenn sie das Abkommen platzen ließen, würde er Miguel Morales einen Besuch abstatten, einen Besuch mit schmerzlichen Konsequenzen. Morales, versicherte er, werde nur zu bereit sein, die Adressen der beiden anderen herauszurücken, denen dann das gleiche Schicksal blühe. Er mochte solche Drohungen nicht, denn die drei waren nur Teenager, aber er war auf ihre Hilfe angewiesen und musste sich deutlich ausdrücken. Da sie ohne zu zögern zustimmten, sagte er ihnen, wo das Auto stand.
Dann hatte er ihnen das Geld gegeben, und jetzt sah alles so aus, als würden sie zur
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