Der Aufgang Des Abendlandes
zurückbleibt. Der »alte
Adam«, der »neue Mensch« sind keine christlichen Mysterien, sondern jeder Neophyt der Geheimkulte erstand
nach Überstehen der Prüfungen in seelisch neuer Form.
Verschiedene Mysterien sind sehr tiefsinnig; auf Samotrake und Rhodus, Inseln vulkanischer Bildung, symbolisierte man,
daß die Titano-Zyklopen von Zeus verschlungen wurden, doch einst wieder auftauchen werden. Etymologisch sind Satan und
Jahve eins, Jahve-Kain sind männliche Menschheit, Abel weibliche, dessen Jungfernblut Kain vergießt: Zeugung tritt
in die Welt und damit todbringende Leidenschaft. Letztere symbolische Auslegung würden wir gekünstelt finden, wenn
sie nicht so ausgezeichnet zur trotzigen Titanenhaftigkeit und sadistischer Fleischeslust der atlantischen Zauberer
paßte, sowohl Technik und Magiermusik der Kainsnachkommen als Sodoms Untergang so gut zur Atlantisgeschichte stimmten.
Blavatzky übersieht diese Dinge, es ist aber auffällig, daß sonst keine Ursage sich so deutlich mit
Sodomiterei als Untergangsursache beschäftigt. Hierin kommt nicht nur der spezifisch jüdische Zug, alles auf
geschlechtliche Phallusfragen zurückzuführen, sondern auch zur Geltung, daß geflüchtete
Spätatlantier in Kleinasien ihr Wesen trieben. Die Adeptin irrt, daß die große Flut am Ararat nie stattfand,
die Sumerer warfen später nur diese kleinere Überschwemmung mit der atlantischen Sintflut zusammen. Obwohl der Name
Noah rein allegorisch, was Blavatzky nicht weiß, so veranschaulicht er doch auch, daß von solchen
Spätatlantiern drei Rassen gleichzeitig abstammen: Semiten, Hamiten, Arier. Seth ist Übertragung des
ägyptischen Sath (Hermes). Später soll Esau rot und haarig sein, Anspielung auf neukeimende Rasse von
Rothäuten, dann wohl sicher in Ostasien, nicht Kanaan! Wer weiß, was sich alles in den sogenannten Büchern
Mose verbirgt!
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Trotzdem auch die letzte Zeit der Atlantis in Dunkel gehüllt, soll nach griechischer Überlieferung ein Weltkrieg
zwischen weißen Ariern und dunklen Atlantiern sich abgespielt haben vor 9000 Jahren, Verwechslung mit Versinken der
Plutoinsel Poseidonis, wofür Plato ausdrücklich eine Ziffer von über 9000 Jahren angibt, doch nach
esoterischer arischer Rechnungsart bedeutet dies 900+000. Dies hohe Alter wird dadurch wahrscheinlich, daß jener
Weltkrieg sich auch in der Mahabaratta und persischen Kämpfen von Diws und Peris verewigt, die mindestens dem
Tertiär angehören. Die alte Chronologie galt überall als »Geheimnis der Götter«, die Juden
bedrohten jeden mit dem Tod, der die Zahlen der Kabbala veröffentlichte, und doch hat Europa die nur zur Täuschung
dienende Bibelchronologie angenommen. Hier ist z. B. Salomo so mythisch wie sein Tempel, in keiner andern Historie bekannt,
trotzdem er angeblich Großhandel mit Asien und Afrika trieb. (Neuerdings fand freilich ein Brite angeblich das
Tempelfundament, auch will man »Salomos Minen« in Ophir glauben.) Für unsere Adeptin einfach die Sulima der
persischen Sage, deren »Buch der Könige« 72 Dynasten aufzählt, deren erster einen Kain und Abel zum
Sohn hatte. Wir halten dies für zu weit hergeholt, Erfindung eines dem jüdischen Instinkt angenehmen
Großhändlers Salomo mag den Rabbinern gepaßt haben, doch daß er zugleich ein großer Dichter und
Erkenntnisprediger, mit dem sich eine erfundene Königin von Saba unterhält, deutet auf symbolische Rätsel,
deren Lösung noch nicht spruchreif. Verbindung mit arisch-persischer Namensähnlichkeit ist nicht gar so leicht
herzustellen, indessen soll der erste Sulimaskönig Huschenk Altbabylon gegründet haben, sein Nachfolger Ninive,
viele Hauptstädte der Urzeit z. B. Delhi sind auf sechs verschiedenen Städten erbaut – wie sollen aber
Turanier schon so früh an diesen später so berühmten Örtlichkeiten gehaust haben! Vielmehr deuten diese
Sulimas auf wahre Urzeit, Huschenk ritt auf einem zwölfbeinigen Pferd, Sohn eines Nilpferds und Krokodils, in einer
»trocknen Insel« d. h. einem Neuland, uns fällt ein, daß dies eher aufs ägyptische Delta
verweist. Sein Sohn beritt sogar den Vogel Greif, lange vor Äonen geboren, »84 000« Jahre bedeuten hier
esoterisch 8 400+000. Dieser Simurgh wird einst das verlorene Lebensland offenbaren, das am Nordpol liegt! Geheimlehre nennt
ihn Sinnbild des ganzen Manvantarazyklus bis zur künftigen siebenten Rasse, in welcher anscheinend Rückbildung zur
geschlechtlos geistigen Urrasse
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