Der Aufgang Des Abendlandes
Primordialzeit auf 172, die Steinkohleprimärzeit auf 105, das Jurakreidesekundär auf 38, Tertiär
(Eo-Mio-Pliozän) auf vier, Quartär auf eine Million Jahre schätzen. Diese Zahlen beanspruchen nicht unbedingte
Richtigkeit, kommen aber der Gegenpartei insofern entgegen, als wir die zwei letzten Stadien bedeutend kürzer ansetzten
als manche Geologen. Keinenfalls dürfen aber Thesen wie die Mortillers hier gelten, der zuerst dem Menschen nur 230+000
Jahre zuschrieb, dann ihn mindestens zehnmal weiter ins Miozän versetzte, weiteres Hinausschieben aber verschwor, weil
– sonst der Darwinismus verhöhnt würde! Ist das nicht kostbar? Josuas Sonne muß stillstehen, weil sonst
eine Hypothesenbibel zu kurz kommt!
Bei fünf geologischen Perioden wird zugestanden, daß schon die Primordialzeit reichliches Meerleben enthielt
sowohl vegetabilisch als moluskenhaft. In Primärzeit verdichtet sich die Flora, Fische und erste Reptile bilden sich.
Nun kann weder bewiesen noch widerlegt werden, daß damals laut Geheimlehre »himmlische« Menschen
umherwandelten oder schwebten, dagegen muß man unbedingt Ursprung des Menschen neben Beuteltieren und Sauriern des
Sekundär annehmen. Denn 1. finden sich damals schon Vögel, eigentliche Reptilzeit ist damit fast
überschritten, Simurgh-Allegorie beweist, daß der Mensch Riesenvögel kannte; 2. kannte er bestimmt die
Riesensaurier, da alle Überlieferungen von China bis Island dabei verweilen. Noch weniger anfechten kann man
rückwärts greifende Logik: Besaß er im Tertiär atlantische Hochkultur, dann muß er schon im
Sekundär mindestens jene Stufe gehabt haben, wie die geringere spätere Europäerrasse sie angeblich im
paläolitischen Quartär besaß, als nach dem großen Zusammensturz nur noch entartete Wilde des Diluviums
umherirrten.
Da jede archaische Überlieferung die dritte Rasse ins Sekundär verweist, könnte erste Menschwerdung sogar
schon im Primär erfolgt sein. Natürlich liegt auch keinerlei abschließender Beweis vor, daß im
Sekundär nur Beutelsäugetiere vorhanden waren, denn daß in den Straten andere Fossilien bisher fehlen, kann
reiner Zufall sein, entdeckte man doch erst heute die Dinosauriereier in Asien! Indessen waren sicher nur wenige
Säugetierformen im Sekundär vorhanden, am wenigsten der Affe, der Mensch stammt also unmöglich von einem
Säugetier ab. Sein volles Dasein im Tertiär zu leugnen ist Dreistigkeit, denn die Beweise für sein
europäisches Dasein im Mio- oder gar Eozän sind gegeben, und das Klima war damals zur Lebensentfaltung besonders
günstig. Die Säugetiere begannen gerade jetzt in reicheren Arten die Erde zu bevölkern, also wird auch hier
ein Deszendenzestammbaum lächerlich, denn, um aus dem Beuteltier auch nur den Halbaffen hervorzubringen, bedürfte
es unermeßlicher Zeit für geregelte Stufenleiter der Säugetiere, doch Elefant und Affe waren Zeitgenossen,
Auerochs und Renntier erschienen später als der Tertiärmensch. Dieser ist also die vierte Rasse, die fünfte im
europäischen Quartär begann etwa mit dem Neanderthaler und setzte sich bis zum Sumerer fort, doch durchlebten die
Inder schon früher eine Jahrmillion, die Chinesen noch mehr.
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Natürlich ficht der Darwinist mit Händen und Füßen gegen das »Märchen« atlantischer
Hochkultur, verfällt aber beim paläolithischen und neolithischen Menschen, die er huldvoll anerkennt, alsbald in
naive Widersprüche. Daß die Inder schon in sehr früher Zeit gewaltige Metaphysik und Astronomie pflegten,
kümmert die Herren nicht, zumal die teils den Theologen teils den Darwinisten gefälligen Indologen es
möglichst leugnen. Dagegen gesteht man den Neolithen Acker- und Pfahlbau, Weber- und Töpferei zu, was samt
Kunsthandwerk hervorragender Waffen- und Gerätetechnik doch sicher auf lange Vorarbeit der Vergangenheit schließen
läßt, was aber wissen sie von Paläolithen? Daß sie als Wilde in Höhlen lebten und gar nichts
Kulturelles hatten als – erstaunliche Kunstarbeit! Da der Neolith im Besitz gezähmter Haustiere trotzdem
kannibalische Neigungen hegte, die seinen wilden Vorgängern ganz fehlten, unter Abwesenheit jedes Kunsttriebs (Gould),
so ist das ein Schlag ins Gesicht der Evolution. Denn erfahrungsgemäß stellt sich Kunsttrieb am spätesten
ein, er ist – den Gelehrten sei es gesagt – die vornehmste Seelenblüte, die nur in besonders begabten und
hochgestimmten Gemütern Platz findet. Nun wohl, »die
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