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Der Aufgang Des Abendlandes

Titel: Der Aufgang Des Abendlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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man, daß diese Kerlchen damit im Mammutzeitalter
ihre Tiergegner erlegten, während ihre fleißigen Hände zugleich Fresken einritzten? Nein, neben den
mächtigen Ariern besiedelte damals Westeuropa der fälschlich sogenannte Mittelmeermensch aus älterem
Zeitalter, allmählich bis nach Afrika hinausgedrängt, er ist der eigentliche Neolith, der noch später als
Mykenokreter bedeutende Technik erwarb, doch keine seelische Kultur. So falsch der Arier als Kulturbegründer gilt,
zeichneten ihn doch von Anbeginn Kunsttrieb und Phantasie vor allen andern Rassen aus, wovon Homer und Mahabaratta bald
Zeugnis ablegten. Daß die barbarischen Achäer so früh das formal und inhaltlich gleich unübertreffliche
Wunder Homer hervorbrachten, ist wieder ein Evolutionsskandal, besonders wenn diese Meistergesänge eine Sammlung vieler
Barden waren, solche Menschen machten einen ebenso unbegreiflichen Aufwärtssprung aus Barbarei in höchste
Seelenkultur, wie ihre Ahnen von der Renntierweide. Logik: Die uralten Arier müssen bereits vom Tertiär eine hohe
Geistesstufe übernommen haben. Wie in Afrika die gigantischen Umjamwewe und Pygmäen ziemlich nahe beieinander
nisten (glänzende Ehrenrettung Herodots), so gab es laut Broca und Pryère in Alteuropa stets zwei verschiedene
Rassen. –
    Blavatzky betont »die ungeheure Kluft zwischen arischem und semitischem Denken, Aufrichtigkeit und
Unehrlichkeit«, das sind aber verschwommene Ethnologien, da Ägypter und Chaldäer später mit Semiten
gemischt waren, die hebräischen Kabbalisten das sie nördlich und südlich umgebende Urwissen aufschnappten und,
genau wie arische Griechen in eleusinischen Mysterien, wenig verändert nachbildeten. Wenn hier Jehova nur einen
weiblichen (Binah) und männlichen Sephirot bedeutet, d. h. die Menschheit, dagegen Lucifer den wahren Gottschöpfer,
so müssen die Esoteriker des Neuen Testaments dies auch gewußt haben. Groteske Unverschämtheit christlicher
Missionare, die Inder hätten aus dem Neuen Testament entlehnt, verbirgt ihre staunende Wut, so viel kirchliche Symbole
bei den »Heiden« wiederzufinden. Ein katholischer Marquis als Dämonologe versichert die Teufelslist,
daß die Alten längst vor Jesus schon Christi Leben und Lehre plagiierten! Man muß lachen, aber es ist ein
trauriges Lachen. Sir Johnes und der von den Brahminen gehänselte Wilford äußerten über Indien kaum
minder Lächerliches, und als Blavatzky die Ignoranten grausam heimschickte und sie geradezu barbarisch zurichtete,
ließ sich kein Wissenschaftler herab, davon Notiz zu nehmen. Denn es gibt nichts Unduldsameres, Kasten- und
Pfaffenmäßigeres als die Gelehrtenzunft. Ob der Buddhismus unmittelbar auf die Evangelien einwirkte, ist
bedeutungslos, denn obschon Maria nicht Maja bedeutet, sondern Mara das Meer »die große Täuschung«, so
geht dieser gleiche Gedankengang, daß die Heilande als Menschen in der Illusion geboren werden, offenbar auf allgemeine
Geheimlehre zurück. Für diese zeugen noch ungeheure Bibliotheken in Gebirgskrypten des Himalaja und in
Zentralasien, wo einst nachweislich in Mongolien und Turkestan glänzende Kulturstädte thronten zur Zeit der vierten
und vielleicht schon dritten Rasse. Auch gab es ursprünglich allgemeine Priestersprache (Senzar), vermittels welcher,
wie im Mittelalter durch Latein, sich die Initierten am Euphrat, Nil, Ganges verständigten. Hierdurch kannten die
Hellenen die Hyperboräa als Reich Appollos und einen zweiten Hauptkontinent Atlantis.
    Kants elementar primitives Fluidum, Keplers Systemwirbel und Ähnliches von Galilei bis Swedenborg sind schon in
indischen »Mantras« enthalten. Beginnen wir damit, daß die Kabbala vier Adame lehrt:
     
1. göttliches Phantom, das verschwand;
     
2. transplastische Androgyne;
     
3. Staubadam;
     
4. angeblich gefallener Adam der Erkenntnis, beide unter Einwirkung geschlechtlicher Fortpflanzung.
     
     
    Die hebräische Bundeslade (Arche) mit zwei Elohim emblemierte den Zeugungsakt mit Penis und Gebärmutter. Die
Inder fügen hinzu das daraus entsprungene Karma als Vorbereitung transzendenter Entwicklung. Die fünfte Rasse ist
noch nicht voll ausgewachsen: ägyptisches Symbol fünf ausgespreizter Finger, kleiner Finger nur halb mit fünf
Hieroglyphen, fünf Vokalzeichen in antiken Tempeln und fünf »Zweige« der Gnostiker sind gleich
fünf Wurzelrassen. Arche Noah symbolisiert das Schiff der Mondscheibe, wo Astarte schwebt, Mutter der Götter,

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