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Der aufrechte Soldat

Der aufrechte Soldat

Titel: Der aufrechte Soldat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian W. Aldiss
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Deckung, während für den nächsten Tag ein Angriff geplant wurde. Ich schlief wie ein Toter auf meinem Gepäck.
    Der Angriff des nächsten Tages gelang weniger gut. Diesmal waren einige von den Manchesters bei uns – es waren Maschinengewehrschützen und recht nützliche Burschen, doch bei dieser Gelegenheit schafften sie es nicht, das Feuer derart zu konzentrieren, daß die Japse in Deckung blieben, während unsere Soldaten sich an sie heranarbeiteten.
    Die Jungs gingen los, nachdem die Granatwerfer an die zwanzig Minuten das Gebiet beharkt hatten, wobei die Worcesters von der linken Flanke her Hilfe leisteten.
    Einer unserer Gefallenen war Sergeant Lazenby von der C-Kompanie, ein zäher alter Knabe, der alles überlebt hatte, was die Krauts bei Dünkirchen hatten aufbieten können; er führte seinen Zug mit einem Sack Handgranaten um den Hals. Er bekam einen Treffer ins Bein, schaffte es jedoch, sich direkt unter die Schießscharten eines japanischen Bunkers zu werfen. Er warf eine Granate durch den Schlitz. Ein schlauer Japaner schnappte sie und schleuderte sie sofort zurück, so daß sie mitten unter unseren Männern explodierte.
    Lazenby zog den Sicherungsstift aus einer weiteren Granate, zählte bis vier, und dann warf er sie hinein. Nicht alle Japaner wurden getötet – zwei mußten mit dem Bajonett niedergestochen werden, ehe der Bunker in unserer Hand war. Mittlerweile war Lazenby tot.
    Die Granatwerfersalven hatten überhaupt keine Wirkung auf die japanischen Bunker. Nach zwei Anläufen wurde unser Angriff abgebrochen, und wir mußten den einen Bunker aufgeben, den wir erobert hatten. Die Mendips hatten drei Männer verloren und die Worcesters insgesamt sechs, ohne einen Vorteil errungen zu haben. Und dabei hatten wir noch nicht einmal die Spitze des Bergrückens erreicht.
    Wir wurden an unserem Standort den ganzen Tag festgehalten, bei Regen und bei Sonnenschein. Nun, da die Japaner unsere Position kannten, beharkten sie uns ständig mit ihren Granatwerfern; wir mußten sehen, daß wir in Deckung blieben.
    Nach Einbruch der Nacht versuchten wir einen weiteren Angriff auf die japanischen Stellungen. Pioniere waren mit gestreckten Ladungen heraufgekommen, wodurch wir eine neue Waffe hatten. Es handelte sich dabei um Minen am Ende langer Bambusstangen, die man in Bunker und Unterstände hineinsteckte und die sich in Kohima sehr bewährt hatten.
    Ehe wir vorrückten, gelangten wir durch unsere Artillerie in den Genuß solider Unterstützung. Sobald sie sich eingeschossen hatte, flogen ihre Granaten mit zuverlässiger Regelmäßigkeit über unsere Köpfe hinweg. Man lag da, lauschte und stellte sich vor, wie die japanischen Bunker in Trümmer fielen. Nach einiger Zeit intensiven Beschusses wurde ein neuer Angriff vorgetragen. Unser Angriff!
    Diesmal führte der erste Zug unter Gor-Blimey den ersten Schlag. Wir waren alle dabei, Geordie, Wally, Chalkie White, Feather – der ganze Haufen. Wir lagen nebeneinander auf dem Bauch und warteten auf den entscheidenden Befehl. Wir sahen richtig hart und kampferprobt aus, ein Rudel hungriger Wölfe.
    Die MGs zeigten jetzt mehr Wirkung, da man sie in nicht allzu tiefe Felsspalten gesetzt hatte. Sie sorgten dafür, daß die kleinen Teufel in den Bunkern nicht die Köpfe hochbekamen.
    Ein Zeichen wurde gegeben, und das Maschinengewehrfeuer verstummte, Charley Meadows brüllte uns seinen Befehl herüber, wir kamen auf die Beine und stürmten mit lautem Gebrüll vorwärts. Geordie lief neben mir und zeigte keine Spur seiner früheren Nervosität.
    Der gesamte Beschuß mit Granatwerfern und Maschinengewehren hatte nicht einen einzigen Bunker lahmgelegt, obgleich der Dschungel in dem ganzen Bereich völlig verwüstet worden war. Ein paar Bäume waren umgekippt – einer rechts von uns brannte sogar und erschien wie eine einsame Fackel in tiefer Nacht. Alle Bunker spuckten jetzt ein tödliches Feuer.
    Wenigstens gab es Granattrichter, in die wir uns werfen konnten, um Deckung zu finden. Von dort konnten wir weiterrobben und schafften es, bis dicht an die Bunker heranzukommen. Leicht war dies nicht – die Bunker waren so gebaut, daß ihre Schießschlitze sich dicht über dem Boden befanden. In den Bunkern konnte eine beliebige Anzahl von Japanern ein tödliches Feuer mit Granatwerfern, Maschinengewehren und Gewehren entfesseln, ohne sich selbst über Gebühr in Gefahr zu begeben. Und das war es, was sie jetzt taten.
    Aber wir nutzten jedes bißchen Deckung, schlängelten uns

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