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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Vaters bringt er mir nicht mehr denselben Respekt entgegen wie früher. Er ist wild und aufsässig geworden.«
    Wir sind alle wild und aufsässig geworden,
 dachte Roran. »Und was soll ich dagegen tun?«, fragte er sanft.
    »Du bist sehr gut zu Mandel gewesen. Er bewundert dich. Wenn du mit ihm redest, würde er auf dich hören.«
    Roran überlegte. »Na gut. Ich tue, was ich kann.« Felda seufzte erleichtert. »Aber eins verrate mir: Was hat er beim Würfeln verloren?«
    »Hauptsächlich Lebensmittel.« Felda zögerte, dann fügte sie an: »Aber einmal hat er das Armband meiner Großmutter gesetzt, gegen ein Kaninchen, das die Matrosen an Land gefangen hatten.«
    Roran runzelte die Stirn. »Beruhige dich, Felda. Ich knöpfe mir den Burschen nachher vor.«
    »Danke.« Felda knickste erneut und verschwand danach zwischen den Zelten. Roran überlegte, wie er die Sache am besten angehen sollte. Er kraulte sich geistesabwesend den Bart, während er durch das improvisierte Lager schlenderte. Das Problem mit Mandel und den Matrosen war nicht das einzige, das ihn beschäftigte; Roran hatte bemerkt, dass während der Reise einer von Torsons Männern, Frewin, mit Odele angebändelt hatte, einer Freundin von Katrina. 
Mit den beiden könnte es am Ende der Reise Schwierigkeiten geben.
    Darauf bedacht, keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, versammelte Roran die Dorfbewohner um sich, denen er am meisten vertraute, und ging mit ihnen zu Horsts Zelt. »Die fünf, die wir ausgewählt haben, machen sich in Kürze auf den Weg, bevor es noch später wird. Während meiner Abwesenheit hat Horst hier das Sagen. Vergesst nicht: Eure wichtigste Aufgabe ist es, zu gewährleisten, dass Clovis nicht mit den Booten verschwindet oder sie beschädigt. Sie könnten unser einziges Transportmittel nach Surda sein.«
    »Außerdem müssen wir aufpassen, dass man uns nicht entdeckt«, bemerkte Orval.
    »Genau. Und falls wir bis übermorgen Abend nicht zurück sind, könnt ihr davon ausgehen, dass man uns gefangen genommen hat. Dann macht ihr die Barken los und segelt nach Surda weiter. Aber legt nicht in Kuasta an, um Proviant zu kaufen. Das Imperium wird wahrscheinlich dort schon auf euch warten. Ihr werdet euch anderswo neue Vorräte besorgen müssen.«
    Während seine Gefährten ihre Bündel packten, ging Roran zu Clovis’ Kajüte auf der 
Roten Bache.
 »Ihr geht wirklich nur zu fünft in die Stadt?«, fragte der Kapitän, nachdem Roran ihm seinen Plan erläutert hatte.
    »Richtig.« Rorans durchdringender Blick bohrte sich in die Augen des Seemanns, bis dieser unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. »Und wenn ich wieder zurück bin, erwarte ich, dass du, deine Männer und die Barken noch vollzählig hier seid.«
    »Du wagst es, an meiner Ehre zu zweifeln, nach allem, was ich für euch getan habe?«
    »Ich zweifle an gar nichts, sondern sage dir bloß, was ich erwarte. Für uns steht zu viel auf dem Spiel. Wenn du uns jetzt im Stich lässt, lieferst du unser gesamtes Dorf ans Messer.«
    »Das weiß ich«, murmelte Clovis und wich seinem Blick aus.
    »Meine Leute werden während meiner Abwesenheit auf der Hut sein. Solange sie Luft in den Lungen haben, lassen sie sich von niemandem übertölpeln, vergiss das nicht! Und falls ihnen doch etwas zustoßen sollte, werde ich sie rächen, komme, was wolle, selbst wenn ich gegen Galbatorix persönlich kämpfen müsste. Merk dir meine Worte, Meister Clovis, denn es ist die reine Wahrheit.«
    »Ich bin dem Imperium weit weniger freundlich gesinnt, als du glaubst«, protestierte der Kapitän. »Selbst wenn mir die Soldaten ihre Dolche an die Gurgel hielten, würde ich ihnen nichts verraten.«
    Roran lächelte. »Menschen tun alles, um ihre Familien und ihr Heim zu schützen.«
    Als Roran nach dem Türknauf griff, fragte Clovis: »Was wirst du tun, wenn du Surda erreicht hast?«
    »Wir werden -« »Nicht wir - 
du
. Was wirst 
du
 tun? Ich habe dich beobachtet, Roran. Ich habe dir zugehört. Du scheinst mir ein anständiger Kerl zu sein, auch wenn mir nicht gefällt, wie du mit mir umgesprungen bist. Aber ich sehe nicht, dass du nach deiner Ankunft in Surda den Hammer niederlegen und wieder zum Pflug greifen wirst.«
    Roran umfasste den Türknauf so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Wenn ich meine Leute sicher nach Surda gebracht habe«, sagte er mit tonloser Stimme, »gehe ich auf die Jagd.«
    »Aha. Du machst dich auf die Suche nach deinem rothaarigen Schatz, was? Ich habe

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