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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Berges erstreckte.
    In jeder offenen Tür und jedem Torbogen der vier Stockwerke hohen Halle, die zu Tronjheims mittlerer Kammer führte, drängten sich Menschen und Zwerge gleichermaßen. Zwischen den grauen Gesichterreihen schwangen die langen Wandteppiche im Luftzug von unzähligen Seufzern, als Eragon und Saphira in Sicht kamen.
    Jörmundur winkte sie zu sich herüber. Eragon und Saphira versuchten, den Trauerzug nicht durcheinander zu bringen, als sie sich zwischen den Leuten hindurch ihren Weg zu dem freien Platz neben Jörmundur bahnten. Eragon fing einen giftigen Blick von Sabrae auf. Orik stellte sich hinter Hrothgar.
    Und dann warteten sie, ohne dass Eragon wusste, worauf.
    Die Laternen wurden halb geschlossen, sodass kühles Dämmerlicht den Raum erfüllte und dem Ganzen eine unwirkliche Atmosphäre verlieh. Alles schien den Atem anzuhalten. Eragon stellte sich einen Moment lang vor, sie wären für die Ewigkeit erstarrte Statuen. Von der Bahre stieg eine einzelne feine Weihrauchfahne auf und kringelte sich zur fernen Decke empor, wobei sie den Duft von Zedern und Wacholder verströmte. Es war die einzige Bewegung in der Halle, ein leises Wallen, das von der einen zur anderen Seite des Saales verlief.
    Tief im Innern von Tronjheim erschallte jetzt ein Trommelschlag. 
Bummmmm...
 Der tiefe Basston drang bis ins Mark, ließ den Stadtberg vibrieren und der Fels hallte wie eine riesige Glocke wider.
    Sie traten einen Schritt vor.
    Bummmmm...
 Beim zweiten Schlag verschmolz ein anderer, noch tieferer Ton mit dem ersten und beide Töne wälzten sich unaufhaltsam voran. Die Wucht des Klangs trieb die Trauerprozession in majestätischem Tempo vorwärts, machte jeden Schritt bedeutsam, verlieh ihm Sinn und eine dem Anlass entsprechende Schwere. Für Gedanken war kein Platz in dem donnernden Pulsieren, es gab nur ein Aufwallen der Gefühle, meisterhaft erschaffen von den Trommelschlägen, die gleichzeitig Tränen und bittersüße Freude heraufbeschworen.
    Bummmmm
...
    Da, wo die Halle endete, blieben Ajihads Träger zwischen den Onyxsäulen stehen, bevor sie in die große Mittelkammer eintraten. Eragon sah, dass die Zwerge noch ernster und förmlicher wurden, als sie Isidar Mithrim erblickten.
    Bummmmm
...
    Sie betraten einen kristallenen Friedhof. In der Mitte der Kammer lag kreisförmig um die im Boden eingravierten Hämmer und Sterne ein meterhoher Trümmerhaufen. Viele Bruchstücke waren größer als Saphira. In ihnen schimmerten noch die Strahlen des Sternsaphirs und in einigen erkannte man sogar noch Blüten der gemeißelten Rose.
    Bummmmm
...
    Die Träger schritten vorwärts, vorbei an unzähligen messerscharfen Kanten. Dann stieg die Prozession die breite Treppe hinunter zu den Tunneln. Sie marschierten durch unzählige Höhlen, kamen an Steinhütten vorbei, vor denen sich Zwergenkinder an ihre Mütter klammerten und mit großen Augen zu ihnen emporstarrten.
    Bummmmm
...
    Und mit diesem letzten Crescendo blieben sie unter einem Meer aus geriffelten Stalaktiten stehen, die von der Decke einer riesigen, mit endlosen Gräberreihen gefüllten Kaverne herabhingen. Jedes Grab in der Höhle hatte einen eigenen Grabstein mit Namen und Clanzugehörigkeit. Tausende, hunderttausende hatten hier ihre letzte Ruhe gefunden. Das einzige Licht, ein trübes Halbdunkel, ging von einigen spärlich aufgestellten Laternen aus.
    Nach einer kurzen Pause betraten die Träger einen kleinen, an die Haupthöhle angrenzenden Raum. In der Mitte stand auf einer erhöhten Marmorplattform ein hoher Grabstein, vor dem sich eine offene, dunkle Grube befand. Oben war in Runen in den Stein gemeißelt:
    Mögen alle, Knurla, Menschen und Elfen, dieses Mannes gedenken. Denn er war rechtschaffen, stark und weise. Gûntera Arûna
    Als sich die Trauergäste um das Grab versammelt hatten, senkte man Ajihad in die Grube hinab, und diejenigen, die ihn persönlich gekannt hatten, durften noch einmal zu ihm herantreten. Eragon und Saphira waren nach Arya an der Reihe. Als sie die Marmorstufen hinaufgingen, um einen letzten Blick auf den Leichnam zu werfen, überfiel Eragon großer Kummer, und sein Schmerz wurde noch durch den Umstand vertieft, dass es für ihn nicht nur Ajihads, sondern auch Murtaghs Begräbnis war.
    Er blieb vor dem offenen Grab stehen und blickte zu Ajihad hinab. Der Varde wirkte ruhiger und gelassener als zu Lebzeiten, so als hätte der Tod seine wahre Größe erkannt und ihn dafür geehrt, indem er die Spuren seiner weltlichen

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