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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Kommando zu retten. Um das Schiff zu verlegen, war keine Zeit, auch nicht, um die Entscheidungen zu bedauern, die er getroffen hatte. Ein dritter Sterntaucher war unterwegs und zielte auf ihn.
    »Primäre, sekundäre und tertiäre Waffensysteme auf das menschliche Schiff richten. Feuer!«
    Die primären und sekundären Waffensysteme waren computergesteuert und reagierten sofort. Raketen glitten aus ihren Startrohren, Energiestrahlen sprangen durch die Dunkelheit, und der Zwerg biss sich auf die Unterlippe. Das Schiff war ganz nahe und beschleunigte immer noch …
    Lenkwaffen trafen, explodierten und rissen den Sterntaucher in zwei Hälften, von denen eine in Richtung Sonne davontaumelte, während die andere weitertorkelte, geradewegs auf das hudathanische Schlachtschiff zu.
    Irgendwo im Hintergrund ertönte eine Hupe, und Niber-Ba hörte sich über das Interface brüllen: »Schirme hochfahren! Feuer! Feuer! Feuer!«
    Aber da war nicht genug Zeit, um die Schirme hochzufahren, und obwohl die Hauptbatterien weiterhin feuerten, nahm das Wrackteil den Beschuss kaum zur Kenntnis und kam immer näher. Es traf das hudathanische Schiff an der Breitseite, löste eine gewaltige Explosion aus und verschwand mit seinem Ziel in einem riesigen Feuerball.
    Captain Omar Narbakov hielt sich die Hand über die Augen, um sie vor dem grellen Licht zu schützen. »Also, ich will verdammt sein! Drei für drei.« Er schaltete sein Funkgerät ein.
    »N-One an Boss One.«
    Stille.
    »Hey, Leo, ich bin’s, Omar. Geschafft, Sie alter Hurenbock, geschafft!«
    Nichts.
    Narbakov schüttelte betrübt den Kopf und sah sich um. An einigen Stellen wurde noch gekämpft, aber die Menschen hatten gewonnen. Seine zusammengewürfelte Truppe aus Legionären und Zivilisten hatten auf dem Boden den Sieg davongetragen, und die wenigen Raumjäger und Truppentransporter, die die Aliens noch übrig hatten, würden kapitulieren müssen. Ihrer Mutterschiffe beraubt, verfügten sie weder über den Treibstoff noch die Computerkapazität, um durch den Tiefraum zu fliegen.
    Dann wurde es ihm plötzlich bewusst. Trotz seiner Entschlossenheit, einen ruhmreichen Tod zu sterben, war er unerklärlicherweise noch am Leben. Nicht nur das, sondern seine Pflichten hatten ihn sogar davon abgehalten, sich persönlich in die Kämpfe einzuschalten, und er war nie echt in Gefahr gewesen. Und jetzt, dank der Tatsache, dass er überlebt hatte, gab es ungeheuer viel zu tun. Es galt Nachrichtentorpedos zur Erde zu schicken, das Habitat zu reparieren, sich um die Verwundeten zu kümmern, und so weiter. Seine Schultern sackten unter dem Gewicht der Verantwortung nach vorne, und Narbakov trottete zu seiner improvisierten Befehlsstation.
    Seeger vergewisserte sich, dass das Gelände vor ihm sicher war, und hastete zu einer fernen Felsspitze. Sie sah aus wie ein Finger, der in den Weltraum deutete. In Anbetracht der Länge seiner Beine und des fast völligen Fehlens jeglicher Schwerkraft, kostete es keine Mühe, in kurzer Zeit große Entfernungen zurückzulegen.
    Überall waren Spuren der Schlacht zu sehen. Die Sonne spiegelte sich in einer halb zerschmolzenen Antenne, das Wrack eines hudathanischen Truppentransporters schwebte vorbei, ein geschwärzter Krater markierte die Stelle, wo ein Cyborg gestorben war.
    Aber Seegers Augen waren auf die Spitze gerichtet und den Schutt, der um den Sockel verteilt war, denn dies war der Platz, wo er Marie versteckt hatte. Es hatte keinen Körper gegeben, in den er sie stecken konnte, und er war nicht sicher gewesen, ob das Habitat unversehrt bleiben würde, also hatte er eine Sauerstoffversorgung improvisiert, dazu einen Nährstofftropf und Solarzellen und hatte
    Marie dort in Sicherheit zurückgelassen. Wenigstens hatte er das angenommen, falls sie nicht schreckliches Pech hatten.
    »Marie? Kannst du mich hören?«
    Ihre Antwort klang beruhigend scharf. »Klar kann ich dich hören. So wie jeder andere im Umkreis von hundert Kilometern!«
    Seeger spürte ein warmes Gefühl in sich aufsteigen. »Wen kümmert das schon? Wir haben sie fertig gemacht.«
    Er zwängte sich zwischen zwei Felsbrocken durch, hob einen davon weg und erinnerte sich daran, wie man sich beim Lächeln fühlte. Da war sie tatsächlich, ein Kopf, Schultern und ein Torso, der auf jeden anderen grotesk gewirkt hätte, ihm aber alles bedeutete.
    »Hi, Baby.«
    »Hi, Großer.«
    »Bist du so weit, deinen Arsch in Bewegung zu setzen?«
    »Das wäre ich schon, bloß dass ich ihn anscheinend

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