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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Kabale war an die Öffentlichkeit getreten, Mosby stand kurz davor, Imperial City zu besetzen, und der Rest des Militärs wartete ab. Nun, die meisten jedenfalls. Einige Befehlshaber hatten ihr Möglichstes getan.
    Ein Jagdbomber raste mit heulenden Antriebsaggregaten ein paar hundert Meter über ihnen dahin, setzte Lenk-waffen auf Mosbys Streitkräfte ab und zog dann in die Höhe. Die Sonne glitzerte in den Cockpitscheiben, als die Maschine versuchte, Höhe zu gewinnen.
    Scolari blickte mit zusammengekniffenen Augen nach oben, suchte nach dem Emblem der Maschine und zuckte zusammen, als ein von einem Quad abgefeuertes SAM die Maschine traf und sie in einen Feuerball verwandelte. Brennende Trümmerteile stürzten herunter und fielen auf die Regierungsgebäude. Eines fing Feuer, worauf weitere Sirenen aufheulten und den allgemeinen Lärm noch verstärkten.
    Diese Cyborgs sollte der Teufel holen! Sobald dies vorbei war, würde Scolari Jagd auf sie machen, sie einen nach dem anderen töten und ihr eigenes Cyborg-Corps aufbauen.
    Schwer bewaffnete Marines umringten sie und eskortierten sie zu den wartenden Fahrzeugen. Scolari hatte zuerst einen Hubschrauber in Betracht gezogen, sich dann aber aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden. Ebenso wie der Jagdbomber wäre auch ein Hubschrauber für Beschuss vom Boden verletzbar gewesen. Der Imperator schien die Gefahr, in der er schwebte, überhaupt nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    Türen fielen krachend zu, und Motoren heulten auf, als der Konvoi sich in Bewegung setzte. Die Straßen waren leer. Die Bürokraten hatten ihre Verwaltungsgebäude verlassen, hielten sich tief in ihren behaglich ausgestatteten Höhlen versteckt und warteten darauf, dass ein Sieger erkennbar wurde. Dann würden sie einer nach dem anderen wieder auftauchen, demjenigen ewige Loyalität schwören, der sich als der Sieger erwiesen hatte, und ihre Arbeit wieder aufnehmen. Scolari wurde dabei übel.
    Der Wagen holperte durch die Straßen, und der Imperator starrte zum Fenster hinaus.
    Mosby betrat den Palast auf dem Rücken eines Trooper II namens Logan. Sie schwankte hin und her, als der Cyborg die Treppe hinaufstapfte, sich nach irgendwelchen Spuren von Widerstand umsah und, als er keine entdeckte, das Innere des Gebäudes betrat. Seine Fußplatten dröhnten auf den Hartholzböden und hinterließen im Holz tiefe Spuren, da sie nicht von den Polstern geschützt waren, die Cyborgs normalerweise im Inneren von Gebäuden trugen. Bios mit schussbereiten Waffen folgten ihnen.
    Mosby hatte mit heftigem Widerstand gerechnet, aber die vom Marine Corps gestellten Wachen hatten entweder ihre Posten verlassen oder Anweisung erhalten, sich zurückzuziehen. Das eine sollte ihr ebenso recht sein wie das andere. Es hatte schon genügend Tote gegeben. Ihr Ziel war einzig und allein der Imperator. Nicht um ihn zu töten - damit würde sie einen Märtyrer schaffen -, aber um ihm zu sagen, dass es vorbei war. Aber vermutlich würde sie dazu keine Gelegenheit bekommen. Der Palast wirkte verlassen.
    Soeben passierte sie den völlig leeren Ballsaal zu ihrer Linken. Gelbes Sonnenlicht fiel durch die hohen Bogenfenster zu ihrer Rechten herein.
    Logan ignorierte den Aufzug und nahm die Treppe. Mosby musste sich ducken, als der Trooper II durch Türbögen schritt. Die Bewegung des Treppensteigens warf sie hin und her, aber ihre Gurte hielten sie fest. Eine Gruppe Bios folgte ihnen auf dem Fuße.
    Logan blieb vor einer Feuertür stehen, suchte nach Stolperdrähten, fand keine und zog die Tür auf. Der erste Stock war ebenso verlassen wie der zweite. Ein langer Korridor führte nach beiden Seiten. Impressionistische Gemälde, jedes ein Vermögen wert, säumten die Wände.
    »Augenblick.«
    Logan blieb stehen, während Mosby ihre KommVerbindung löste und dann das Gurtschloss öffnete. Ihre Kampfstiefel dröhnten, als sie auf dem Boden auftrafen. Ein Sergeant trat zu ihr. Er trug die Panzerung eines toten Marine, das reflektierende Visier aus Plastik verbarg seine Gesichtszüge.
    »Ihre Befehle, General?«
    Mosby deutete mit dem Daumen nach links. »Nehmen Sie Ihre Gruppe und durchsuchen Sie die Räume auf dieser Seite. Logan und ich übernehmen die andere Hälfte.«
    Jennings hatte den Sergeant angewiesen, »ständig bei dem General zu bleiben«, aber Befehl ist Befehl, und es gab nicht viel, was er tun konnte. Der Sergeant schluckte.
    »Yes, Ma’am.«
    Die Bios gingen streng nach Vorschrift vor. Ein Soldat links von der Türe,

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