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Der Auftrag

Der Auftrag

Titel: Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Verhaltensweise hatte natürlich auch einige Nachteile, darunter den, dass sie in erhöhtem Maße elektronischen Gegenmaßnahmen ausgesetzt waren. Und insbesondere dann, wenn eines oder mehrere der Mutterschiffe zerstört werden sollten, konnte das geradezu katastrophale Auswirkungen haben.
    Aber im Augenblick störte keines dieser Probleme My-look-Ra, als er seinen Vektor auf den Asteroiden setzte, ein Prioritätsziel wählte und den notwendigen Befehl erteilte.
    Das Schiff machte einen Ruck, als eine Salve von Lenkwaffen davonraste. Jedes Projektil verfügte über ein eigenständiges Steuerungssystem, sodass der Hudathaner sich nicht um sie zu kümmern brauchte und seine Sekundärwaffen aktivieren konnte, nämlich zwei unter den beiden Stummelflügeln des Angriffsbootes montierte Energiekanonen.
    Energiestrahlen zogen rot glühende Striche über die felsige Oberfläche des Planetoiden und zersägten eine Antennenphalanx. Metallstücke wirbelten davon, Träger stürzten ein, und die Überreste der Anlage glühten in sattem Kirschrot. Der Hudathaner zog das Steuer hoch und flog einen weiten Bogen.
    Mylook-Ra empfand ein Gefühl der Befriedigung, das freilich in Besorgnis umschlug, als ihm klar wurde, dass er keine Rückmeldung von seinen Geschossen bekam. Sie hätten inzwischen ihr Ziel treffen oder, falls sie es verfehlt hatten, sich selbst zerstören sollen. Und dann war da noch etwas Ungewöhnliches. Er hatte fast keinen Beschuss bekommen. Warum? Bei den letzten Anflügen war er massivem Sperrfeuer ausgesetzt gewesen.
    Der Hudathaner stellte mit einem Knopfdruck eine Verbindung zu dem Flaggschiff her, um sich dort zu erkundigen, aber in diesem Augenblick schrillten sämtliche Alarmsirenen. Mylook-Ra war immer noch damit beschäftigt, das Problem zu analysieren, als die Lenk-waffen, die er Augenblicke zuvor abgefeuert hatte, sein Schiff trafen und es in einen Feuerball verwandelten.
    Leonid wog nicht einmal zwei Kilo und hielt sich an einem Lüftungsrohr fest, um nicht abgetrieben zu werden. Eine Reihe Monitore zeigten das Geschehen. Das hudathanische Kampfboot explodierte, Red stieß einen Triumphschrei aus, und Narbakov nickte befriedigt.
    »Saubere Arbeit, Red, aber beim nächsten Mal wird das nicht funktionieren.«
    Leonid wusste, was der Offizier meinte. Stardust, dieses Zeug, das fast Zauberkräfte hatte und dem es zuzuschreiben war, dass sie hier waren, wurde von ferngesteuerten Raumfahrzeugen eingesammelt, die Sterntaucher hießen.
    Um ein Raumschiff durch die Korona einer Sonne zu lenken und es unversehrt wieder nach Hause zu bringen, brauchte es eine Menge kompliziertes Gerät. Und dieses Gerät hatte Red jetzt dazu eingesetzt, die hudathanischen Raketen umzulenken. Insgesamt hatte das den Gegner vier Schiffe gekostet.
    Ein eleganter Trick, aber er würde nur ein einziges Mal funktionieren. Es gab eine Menge Maßnahmen, die die Hudathaner ergreifen konnten, um sich gegen künftige, ähnliche Versuche zu schützen.
    Narbakov sah auf die Bildschirme und schaltete sein Mikrofon ein. »Eine weitere Angriffswelle ist unterwegs. Zeigen wir denen, was es heißt, die Legion anzugreifen.«
    Ich werde dir zeigen, was das heißt, dachte ein Cyborg namens Seeger. Es bedeutet, dass irgendeinem armen Schwein der Arsch aufgerissen wird. Auch wenn er aus Metall und Plastik besteht. es tut trotzdem weh. Narbakovs Kompanie war ein ganzer Zug Trooper IIs zugeteilt. Einige waren bereits gefallen, aber der Rest hielt sich auf der felsigen Oberfläche von Spindle hinter niedrigen Felskämmen oder in den Kratern versteckt, die die ganze Oberfläche des Planetoiden bedeckten und warteten auf die nächste Angriffswelle, bei deren Erscheinen sie zu vernunftbegabten Flakbatterien werden würden.
    Seeger hatte den Namen des bekanntesten Dichters der Legion angenommen, hielt sich für so etwas wie einen Intellektuellen und war ziemlich sicher, dass Narbakovs innovativer Einsatz von Cyborgs in die Geschichtsbücher eingehen würde. Immer vorausgesetzt, dass irgendjemand überlebte, um die Geschichte zu erzählen.
    Seeger stand auf, überflog die Daten, die ihm von Spinhead zugespielt wurden, und zählte die anfliegenden Schiffe. Dreizehn waren es. vierzehn. nein, fünfzehn von diesen Drecksäcken. Der Cyborg peilte die Kampfboote mit der wachen Aufmerksamkeit von jemand an, dessen Leben von dieser Aufmerksamkeit abhing. Was ja auch der Fall war.
    Rings um Seeger und hinter ihm taten die anderen Angehörigen seines Zugs das Gleiche.

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