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Der Auftraggeber

Der Auftraggeber

Titel: Der Auftraggeber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Silva
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verkauft.«
    »Nicht schlecht«, meinte Gabriel.
    »Unter diesen Umständen darfst du keine Wunder erwarten«, sagte Karp warnend.
    Gabriel sah wieder auf seine Armbanduhr: Drei Minuten nach zwei. Er kommt nicht, dachte er. Sie haben Karps Team entdeckt und den Treff abgesagt. »Wo zum Teufel bleibt der Kerl?« murmelte er.
    »Nur Geduld, Gabe.«
    Im nächsten Augenblick tauchte Jusef aus der Westbourne Street auf und überquerte vor einem heranrasenden Lieferwagen die Fahrbahn. Karp machte mehrere Fotos, als Jusef den Park betrat und langsam einen Rundgang um die Brunnen machte. In der zweiten Runde gesellte sich ein Mann zu ihm, der einen grauen Mantel trug und sich mit einer Sonnenbrille und einem weichen Filzhut getarnt hatte. Karp setzte ein Teleobjektiv an seine Kamera und machte noch ein paar Aufnahmen.
    Die beiden Männer machten schweigend einen Rundgang um die Springbrunnen, dann begannen sie sich halblaut auf englisch zu unterhalten. Gabriel konnte nur jedes dritte oder vierte Wort  verstehen.
    Karp fluchte leise.
    Nach mehreren Rundgängen um die Brunnen gingen die beiden die kleine Anhöhe zum Spielplatz hinauf. Das Mädchen, das die Enten gefüttert hatte, folgte ihnen langsam. Nach kurzer Pause füllte das fröhliche Kreischen spielender Kinder den Überwachungswagen.
    Karp drückte die Fäuste gegen seine Augen und schüttelte den Kopf.
    Drei Stunden später lieferte Karp mit der resignierten Miene eines Chirurgen, der alles versucht hat, um den Patienten zu retten, die Aufnahme bei Gabriel im Horchposten ab. »Ich habe sie am Computer bearbeitet, die Hintergrundgeräusche herausgefiltert und die brauchbaren Sachen verstärkt. Aber wir haben nur ungefähr zehn Prozent, fürchte ich, und selbst die klingen wie Scheiße.«
    Gabriel streckte eine Hand aus und ließ sich die Kassette geben. Er schob sie in den Recorder, drückte auf PLAY und hörte sich die Aufnahme an, während er im Wohnzimmer auf und ab ging.
    »… braucht jemanden… nächsten Einsatz…«
    Ein lautes Rauschen und Pfeifen wie von einem schlecht eingestellten Kurzwellenradio machte den Rest des Satzes unhörbar. Gabriel drückte auf PAUSE und sah fragend zu Karp hinüber.
    »Das ist der Springbrunnen«, sagte Karp entschuldigend. »Den kann ich nicht rausfiltern.«
    Gabriel ließ das Band weiterlaufen.
    »… nach Paris geschickt… ihre Story überprüfen… Probleme… andererseits…in Ordnung.«
    Gabriel hielt das Band an, spulte es zurück und drückte erneut auf PLAY.
    »… nach Paris geschickt… ihre Story überprüfen… Probleme… andererseits…in Ordnung.«
    »… nicht recht…der richtige Mann für… Art Auftrag…«
    »… müssen sie überreden… erklären, wie wichtig…«
    »… soll ich…genau erzählen?«
    »…wichtige diplomatische Mission… Sache des wahren Friedens im Nahen Osten… die üblichen Sicherheitsmaßnahmen…«
    »… soll die Sache…falls alles wie geplant…«
    Die Lautstärke fiel schlagartig ab. »Jetzt gehen sie zum Spielplatz«, sagte Karp erklärend. »Sie sind gleich wieder zu hören, wenn das Mädchen zu ihnen aufschließt.«
    »… treffen uns mit ihm…de Gaulle…fliegen gemeinsam zum Zielort weiter.«
    »…wo…«
    Ein Kind, das sich weh getan hatte, rief nach seiner Mutter und machte die Antwort unverständlich.
    »…passiert mit ihr, nachdem…«
    »… muß er entscheiden, was…«
    »… was ist… sie nein sagt oder…» »Keine Sorge, Jusef. Ihre Freundin kann Ihnen nichts abschlagen.«
    STOP. ZURÜCKSPULEN. PLAY.
    »Keine Sorge, Jusef. Ihre Freundin kann Ihnen nichts abschlagen.«
    Als nächstes hörte Gabriel, wie eine Mutter ihren kleinen Jungen schimpfte, weil er einen unter der Wippe klebenden Kaugummi abgelöst und in den Mund gesteckt hatte.
    An diesem Abend kaufte Jacqueline nach der Arbeit ein Currygericht und brachte es in Jusefs Wohnung mit. Während sie aßen, sahen sie sich einen Fernsehfilm über einen deutschen Terroristen an, der Manhattan unsicher machte. Gabriel sah ihn sich gemeinsam mit ihnen an. Er stellte den Ton seines Fernsehers ab und hörte statt dessen bei Jusef mit. Als der Film zu Ende war, bezeichnete Jusef ihn als ›totalen Scheiß‹ und stellte den Fernseher ab.
    Dann sagte er: »Wir müssen über etwas reden, Dominique. Ich muß dich etwas Wichtiges fragen.«
    Gabriel schloß die Augen und hörte zu.
    Am nächsten Morgen stieg Jacqueline an der U-Bahnstation Piccadilly aus und ließ sich in der Menge zum Ausgang treiben. Als sie die

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