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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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originell!«
    »He, Junge, nun mach's nicht noch schlechter als es ist. Ist vielleicht 'n alter Trick, aber er zieht immer noch tierisch Punkte. Na ja, jedenfalls muß ich also noch eine Nummer abreißen, bevor ich nach Hause kann. Da war auch noch so 'ne Riesentorte, verstehst du?«
    »Ich verstehe«, sagte Jon-Tom nickend.
    »Ja. Die hatten so 'ne Bimbofrau in einem der Oben-ohne- Schuppen angeheuert.« Er hielt nachdenklich inne, die buschigen Augenbrauen zusammen gezogen. »Merill oder Cheryl hieß sie, glaub ich. Jedenfalls sollte sie plötzlich - plopp!
    - im Badeanzug aus der Torte hervorspringen. Der Trick bestand darin, daß ich mal kurz mit dem Stab wedele, nachdem die Burschen schon langsam das Stöhnen kriegen und ihr der Anzug runterfällt. Ganz nett, nicht?«
    »Sehr witzig«, gab Jon-Tom vorsichtig zu.
    »Ich steh also da und versuche, die Sache ordentlich spannend aufzubauen, damit die Jungs auch was kriegen für ihre Kohle. Ich fuchtele fast überall mit meinem Stab rum...« Er machte es vor, indem er den billigen Plastikstab schwenkte. »... nur daß ich dabei nicht genau aufpasse, wo's langgeht. Plötzlich schreit alles, die Mieze kreischt los, und ich spüre, wie ich mich überschlage. Ich sag mir noch, das war's wohl, du blöder Macker, jetzt hast du deine letzte Nummer abgezogen. Mußtest es ja unbedingt übertreiben, um noch 'n bißchen mehr Trinkgeld rauszuschinden. Ich stürze nach hinten, der verdammte Umhang hängt mir in die Augen, und ich kann kein bißchen sehen, nur ab und zu 'n kurzes Aufblitzen von so 'nem großen Dynamo oder Generator oder was zum Teufel die da rumstehen haben.
    Dann hat's geknallt. Sag mal; Junge, als du noch klein warst, wolltest du da auch mal richtig schön schlau sein und hast den Finger in die Steckdose gesteckt?« Jon-Tom nickte. »Na ja, zehn Sekunden lang hab ich das Gefühl gehabt, als hätte ich genau das getan, nur eben mit dem Kopf. Ich kriegte am ganzen Leib das Zittern, bevor mir endlich schwarz vor Augen wurde.
    Als ich aufwache, liege ich in einem Zimmer in diesem Steinhaufen, und so 'n großer, runder Typ beugt sich gerade über mich und fragt, ob ich in Ordnung bin.« Markus klang ernst.
    »Junge, ich kann dir sagen, das war wirklich 'n bißchen hart, nachdem ich frisch von so 'nem Herrenabend gekommen bin, wo ich nicht einen einzigen verdammten Drink hatte. Ich schwör's, nicht einen Tropfen! Na ja, vielleicht 'n paar Biere und einmal 'n Klaren. War übrigens 'n ziemlich gutes Zeug. Aber ich wußte genau, daß ich nicht besoffen war.
    Also versuchte ich, cool zu bleiben, auch wenn dieser Typ da neben mir steht, der so aussieht, als war er aus 'nem Horrorfilm entlaufen. Da hab ich die Idee, meinen Stab zu schwenken und ein paar Zauberworte zu murmeln, um ihn zu verscheuchen - und was glaubst du, was da plötzlich passiert? Irgendwas reißt den großen Macker von den Füßen und schleudert ihn durch den Raum.« Er machte eine Pause, um einen tiefen Zug aus einem Zinnkrug zu nehmen. »Dieser einheimische Fusel hier ist gar nicht so schlecht, Junge. Na ja, jedenfalls stelle ich plötzlich fest, daß dieser redende Fleischkloß mehr Angst vor mir hat als ich vor ihm. Also fange ich an, 'n bißchen mit meinem guten alten Zauberstab rumzumachen...« Er unterstrich seine Worte wie ein Dirigent mit dem Stab. »... und was glaubst du, stelle ich da fest?«
    »Was denn?« fragte Jon-Tom vorsichtig.
    »Daß diese ganzen billigen Tricks, die ich schon seit fünfundzwanzig Jahren mache, der ganze Schrott, den ich für verwöhnte Blagen in Westchester und ihre pfennigfuchsenden Mütter abgezogen habe, die mir nicht mal das Schwarze unter den Nägeln gegönnt haben, daß die hier plötzlich alle funktionieren, richtig echt! Ich kann wirklich Magie machen. Nicht nur das Zeug, was ich sonst gemacht habe, auch neue Sachen. Ist das nicht 'ne Schau?
    Also rede ich mit diesem großen Doofmann, der mich gefunden hat. Ich merke, daß er zwar 'n Muskelpaket ist, aber im Oberstübchen nicht gerade 'ne Leuchte, und ich spanne ihn ein, damit er mir erzählt, was hier so Sache ist. Da erfahre ich, daß es noch 'nen anderen Magier gibt, der hier den Laden als Berater schmeißt, oder so. Ich taste mich rum, stelle mich sehr nett vor und treffe schließlich auf zwei Typen, die hier Mitglieder in diesem Quorum oder der Mafia oder dem Kongreß sind, oder wie man das nennen soll. Einige von denen merken bald, wo's langgeht, und einige nicht, und mit 'nem bißchen Magie und der

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