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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zurückwarf, entdeckte er zwei von ihnen, die dicht über den Baumwipfeln dahinflogen und ihn in der entgegengesetzten Richtung suchten.
    Doch wo war der dritte Dämon?
    Er duckte sich gerade noch rechtzeitig, um auszuweichen, doch die Zähne schlugen sich tief in Hals und Rücken, knapp an seinem Gesicht vorbei. Blut und Federn wirbelten durch die Luft. Die Wolken begannen vor seinen Augen zu verschwimmen und löschten den gesamten blauen Himmel aus. Er spürte, wie er rasch einem grünen Grab entgegenstürzte.
    Leb wohl, Asenva mit dem frechen Schwanz, dachte er. Lebt wohl, kleine Rabenkinder. Leb wohl, bekümmerter Hexer, möge deine Haut niemals austrocknen. Ich habe mein Bestes gegeben. Aber du hast mir nie gesagt, daß ich gegen Dämonen kämpfen muß. Der erste Baum griff nach ihm. Hart schlug er auf.
    Prugg genoß den Gesichtsausdruck, der Kindore und Vazvek befiel, als die Dämonen zurückkehrten. Die beiden Quorumsmitglieder schlugen schützend Zeichen vor ihren Gesichtern und hätten sich beinahe unter ihren Meisterkapuzen versteckt. Markus ließ sie einige Minuten vor Entsetzen zittern, bevor er ihnen versicherte, daß sie nicht in Gefahr seien und daß es sich bei den Dämonen um seine Diener handele. Dennoch traute sich Vazvek erst dann wieder hinter dem Magier hervor, als die Dämonen sich einer nach dem anderen abwartend in die Mauernischen verzogen hatten.
    Sobald er sicher war, daß sie eingeschlafen waren, schritt Prugg auf sie zu. Er wollte sich seine Furcht nicht vor den Quorumsleuten anmerken lassen, aber dennoch fürchtete er die Magie seines Herrn.
    »Nur zu, Prugg«, meinte Markus aufmunternd. »Die tun dir nichts. Sie bewegen sich erst, wenn ich es ihnen befehle.«
    Prugg musterte das Trio. Genau wie sein Herr es gesagt hatte, beachteten sie ihn nicht. Sie waren nicht sehr groß, für Dämonen schon gar nicht, aber die gebogenen Klauen waren sehr beeindruckend. Prugg fuhr mit dem Finger über eine der Krallen, doch ihr Besitzer rührte sich immer noch nicht.
    »Nur noch drei«, murmelte Markus. »Was wohl aus den anderen drei geworden ist?« Er zuckte mit den Schultern.
    »Spielt keine Rolle. Ich kann jederzeit weitere herbeirufen.« Er drehte sich zu seinen Anhängern um.
    »Was meinst du, Kindore? Soll ich sie wieder zum Leben erwecken, damit sie in der Luft für dich einen kleinen Tanz vollführen?«
    »Nein, nein, nein, Berater«, erwiderte der reichlich erschütterte Kindore. Er zupfte an seinem dünnen Jackett, um die Knöpfe wieder zu schließen, die sich bei seiner Flucht vor den Dämonen geöffnet hatten. »Ich habe noch nie solche Dämonen gesehen.«
    »Wie viele Dämonen hast du denn überhaupt schon gesehen?« Markus grinste das Eichhörnchen an. »Jetzt sind sie harmlos. Wir können nun endlich unsere Besprechung fortsetzen.«
    Das taten sie auch. Als Markus' Fragen alle beantwortet worden waren, gab er den beiden seine Befehle. Nicht seinen Rat, sondern seine Befehle. Markus der Unvermeidliche hatte bereits aufgehört, lediglich Ratschläge zu erteilen, und Kindore und Vazvek beeilten sich, seinem Wunsch zu folgen. Inzwischen entwickelten sich die Dinge in schnellem Tempo, und der Meister war zufrieden.
    Er entließ die beiden und sah amüsiert zu, wie sie sich hastig entfernten, dann schritt er zu seinen nun stummen flugfähigen Dienern hinüber, um sie zu inspirieren.
    »Nur drei.« Er rieb sich mit dem Zeigefinger die Unterlippe, dann zeigte er auf den letzten Dämon in der Reihe. »Schau mal, seine Zähne sind blutbefleckt.«
    »Das habe ich gesehen, Meister.«
    »Aber mit wessen Blut? Könnte es Dämonenblut sein?«
    Prugg strengte sich mächtig an, konnte aber keine schnelle Antwort vorbringen.
    Markus sah ihn gequält an. »Du bist ziemlich begriffsstutzig, Prugg, weißt du das? Wirklich begriffsstutzig.«
    »Vergib mir, Meister, ich weiß ja, daß ich dumm bin. Aber ich versuche es.«
    »Schon gut. Ich halte mir dich ja auch nicht wegen deines Köpfchens. Du sollst ruhig wissen, daß es kein Dämonenblut sein kann, weil diese Wesen nämlich kein Blut besitzen. So wenig wie sie Leben besitzen. Sie leben nur auf meinen Befehl. Sie schlafen nicht, Prugg, sie sind tot. Bis ich mich dazu entschließe, ihnen neues Leben einzuflößen. Deshalb ist es doch wohl nur logisch, nicht wahr, daß das hier das Blut des schwarzen Boten sein muß.«
    »Ja, das muß es wohl«, stimmte Prugg ihm zu. »Ja, der schwarze Flieger muß wohl abgestürzt sein, zusammen mit der Nachricht, die er

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