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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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eins überbraten könnte.
    »Paß auf deinen Blutdruck auf, Spin«, sagte der dritte Vogel. Er wirkte nicht ganz so total flatterig wie seine Gefährten.
    »Paß du lieber auf deinen Hintern auf!« Der Vogel stürzte sich auf ihn, und die drei wirbelten mit zuckenden und dreschenden Füßen, Flügeln und Schnäbeln durch die Luft. Als sie schließlich voneinander abließen, stellte Pandro fest, daß sich keiner von ihnen verletzt hatte. Sie keuchten nicht einmal. Zwei der Vögel flogen surrend in die Höhe, um sich einen süßen Schluck zu genehmigen, während der dritte den verwundeten Besucher traurig beäugte.
    »Das ist das Problem unserer Zeit. Keiner kann mehr richtig kämpfen.«
    »Ich weiß ja, daß die Zivilisation sich in einem schlimmen Zustand befindet«, stimmte Pandro ihm trocken zu. »Aber das wird noch schlimmer werden, wenn ich meinen Auftrag nicht ausführe.«
    »He, verdammt, ein Auftrag!« Der andere tanzte um Pandro herum, während der Rabe aufstand und seine Flügel überprüfte.
    Auf der winzigen Brust des Kolibris blitzten Smaragde.
    Abgesehen von ein paar eingebüßten Federn und der nackten Narbe, die sich von seinem Nacken nach unten zog, schien Pandro intakt zu sein.
    »Ja, eine Mission des Hexers Oplode, des früheren Hauptberaters des Quorums von Quasequa.«
    »Fliege nie nach Quasequa«, erklärte der Kolibri mit heftigem Kopfschütteln, was Pandro dazu zwang zurückzuweichen, um dem schwingenden Schnabel zu entgehen. »Da ist nichts los. Nichts als tödliche Langeweile.«
    »Vetter, für eure Art ist alles langweilig. Sind wir anderen etwa daran schuld, daß ihr zufällig zwanzigmal schneller lebt als alles andere?«
    »Nein, das seid ihr nicht«, erwiderte der Vogel, der auf den Namen Spin hörte. »Ihr könnt ja nichts dafür, daß ihr träge und langweilig seid. Die ganze übrige Welt ist träge und langweilig.«
    »Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß sie schon bald reichlich aufregend wird«, meinte Pandro grimmig. »Irgendein komischer Mensch hat in Quasequa den Posten des Hauptberaters übernommen. Dieser Oplode macht sich Sorgen darüber, was er alles anstellen mag. Der Neue ist ein mächtiger Magier, und Oplode scheint nicht allzuviel von seinen Plänen zu halten.« Da kam ihm ein entsetzlicher Gedanke, und er schlug sich mit einer Flügelspitze gegen die Brust. Erleichtert spürte er den Behälter mit der Nachricht. Die Dämonen hatten ihm zwar den Rucksack vom Rücken gerissen, hatten aber die Kette mit dem Behälter verfehlt, die um seinen Hals hing. Gut, daß er die Botschaft zur Sicherheit dort verstaut hatte.
    Er musterte den Himmel. »Schätze, die glauben, daß sie mich erwischt haben.«
    »Wer glaubt, daß sie dich erwischt haben?« fragte Oun, der zweite Kolibri.
    »Die Dämonen. Markus der Unvermeidliche muß sie hinter mir her geschickt haben, das ist der neue Berater, von dem ich euch gerade erzählt habe. Oplode hat mich ermahnt, auf der Hut zu sein, aber ich konnte nichts dagegen tun. Sie waren einfach zu schnell für mich.«
    »Dämonen! Hui!« machte Spin. »Wird aber auch langsam Zeit für eine ordentliche Keilerei!« Er wandte sich seinen beiden Gefährten zu. »Ich gehe Wix und die anderen holen, dann werden wir...«
    »Einen Augenblick mal«, sagte Pandro. Der Kolibri balancierte in der Luft. »Diese Wesen solltet ihr lieber meiden.«
    »Wir fürchten uns vor nichts, was fliegt.«
    »Das glaube ich dir, aber die waren anders.« Pandro erschauerte, als er sich an die eiskalte Berührung im Nacken erinnerte. Er machte eine kurze, hackende Bewegung mit dem Flügel. »Und sie haben auch keine Schnäbel, sondern Zähne. Die werden euch in Stücke reißen.«
    »Kondorkacke!« fauchte der zweite Kolibri und flitzte durch die Luft, während er mit seinen Fäusten nach rechts und links auf imaginäre Gegner einhieb. »Wir werden ihnen die Flügel ausreißen! Wir...!«
    »Nichts dergleichen werden wir«, sagte der Sprecher des Trios. »Weil nämlich keine Dämonen mehr da sind.« Ouns scharlachrotes Brustgefieder blitzte. »Nicht?«
    »Irgendwelche Dämonen gesehen, die hier herumlungern? Na, ihr beiden?«
    »Hm, nein.« Beide blickten verlegen drein und nahmen schließlich wieder auf der Plattform Platz. »Eigentlich nicht.« Spin erhob sich wieder mühelos. »Aber wenn dieser Pandro hier uns zu ihnen führen könnte...«
    Doch der Rabe schüttelte energisch den Kopf. »Besten Dank, aber ich habe zu tun. Und überhaupt - wenn die immer noch nach mir suchen sollten,

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