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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hättet ihr sie mit Sicherheit inzwischen gesehen. Sie haben mich zum Abstürzen gebracht, aber nicht getötet.« Er spreizte seine langen schwarzen Flügel und erhob sich von der Plattform. Die lebenswichtige Schultermuskulatur war unversehrt. Dafür, daß er gerade erst dem Tod um Haaresbreite entgangen war, fühlte er sich eigentlich ziemlich gut.
    »Hört mal, vielen Dank für eure Hilfe, aber ich mache mich jetzt wohl besser wieder auf den Weg. Langsam wird mir genauso mulmig wie dem Salamander, wenn ich darar denke, was in der Welt vorgeht.«
    »Pah!« murrte Spin. »Wen kümmert es schon, was dieser alte Hexer glaubt?«
    »Einige vielleicht schon«, meinte der dritte Flieger nachdenklich. Er blickte Pandro an. »Halte dich hoch oben, Vetter, und blick nie zurück.«
    »Keine Bange.« Pandro schwang sich in die Höhe. »Und während ich mich davonmache, denkt mal über folgendes nach: Oplode der Schlaue glaubt, daß dieser neue Hexer böse Absichten hegt, die noch über Quasequa hinausreichen. Vielleicht sogar bis in euren Wald hinein.«
    »Der soll sich hier lieber nicht sehen lassen«, summte Spin und stach nach der Luft, wobei seine Schwingen nur noch als undeutliche Schemen zu erkennen waren. »Flugdämonen hin, Flugdämonen her - den werden wir mit gerupften Schwanzfedern wieder wegjagen!«
    Pandros Stimme war inzwischen aus der Entfernung nur noch schwach zu vernehmen. »Er hat keine Federn. Ich habe euch doch gesagt, daß es ein Mensch ist.«
    Spin ließ sich auf seinem Ast nieder. »Ein Mensch. Was könnte denn ein Mensch von uns wollen?« Er zuckte die Schultern und wandte sich an seinen Gefährten Oun. »Was meinst du, sollen wir Wix und die anderen trotzdem zusammentrommeln und eine hübsche Prügelei vom Zaun brechen?«
    »Na klar!« So jagten sie auf den nächstgelegenen Ast zu.
    Das dritte Mitglied des Dreiergespanns blieb zurück und versuchte, die Bedeutung dessen zu begreifen, was der Rabe ihnen mitgeteilt hatte. Dann flog er achselzuckend hinter seinen Freunden her.
    Das ist das Problem beim Kolibridasein: Man verfügt nur über eine sehr begrenzte Aufmerksamkeitsspanne.

III
    »Aber ich weiß, daß sie mich liebt!« sagte Jon-Tom, während er im Schlafzimmer des Schildkröts auf und ab schritt. Selbst für seine schlaksigen hundertfünfundachtzig Zentimeter war genügend Kopfraum, weil Clodsahamp daran gedacht hatte, den Innenabmessungszauber um einen halben Meter zu erweitern.
    Was das betraf, so war der ganze Baum dank Clodsahamps Hexerei mit Räumen gefüllt, die es darin eigentlich gar nicht hätte geben dürfen. Doch im Augenblick gab sich der Schildkröt nicht mit Hexerei ab. Statt dessen lag er inmitten von Bergen fester Kissen, die ihm als Bett dienten, auf dem Brustbein, die Arme unter dem hornigen Kinn verschränkt. Das einzige, was er bewegte, waren seine Augen, als er den nervös dahinschreitenden erregten jungen Bannsänger beobachtete.
    »Weißt du, ich war auch mal verliebt, mein Junge.«
    Diese Enthüllung genügte, um Jon-Tom auf der Stelle festzunageln. »Was... Sie?«
    Der Hexer hob den Kopf und blickte den hochgewachsenen und taktlosen jungen Menschen durch sechseckige Brillengläser indigniert an.
    »Warum sollte ich nicht?« Plötzlich bekam er einen wehmütigen Gesichtsausdruck. »Es war vor etwa hundertsechzig Jahren. Sie war recht anziehend. Die Farben und die Musterung ihres Panzers erinnerten an flachfacettierte Edelsteine, und ihr Plastron war so glatt wie polierter Granit.«
    »Was ist denn passiert?«
    Clodsahamp seufzte. »Sie hat mir den Laufpaß gegeben, um mit einem zungenfertigen Matamataschildkröt zu gehen. Ich glaube, ihr Geschmack war etwas ausgefallener als meiner.« Mit einem Ruck kehrte er in die Gegenwart zurück.
    »Ich spreche also durchaus aus Erfahrung, mein Junge, wenn ich dir sage, daß diese Talea dich nicht liebt. Davon abgesehen bist du ein Bannsänger, der eine vielversprechende Zukunft vor sich hat, und kannst weitaus mehr erreichen. Sie ist nichts anderes als eine kleine Diebin.«
    Jon-Tom wich dem Blick des Hexers nicht aus. »Ich interessiere mich schließlich nicht für ihren Beruf. Sie hat mir das Leben gerettet und ich das ihre, und wir lieben einander, und nur darauf kommt es an.«
    »Darauf kommt es keineswegs allein an«, erwiderte der ungerührte Hexer. »Ich will nicht im geringsten leugnen, daß sie tapfer und kühn ist. Ich wünschte, ich könnte auch noch hinzufügen, daß sie auch fürsorglich ist. Aber Tapferkeit und

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