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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Kühnheit sind nicht gleich Liebe, mein Junge. Und was ihre Fürsorglichkeit angeht, wenn sie die hätte und wenn sie dich tatsächlich liebte, dann wäre sie jetzt hier.«
    Jon-Tom sah etwas benommen aus. »Na ja, Sie wissen doch, wie sie ist. Ausgeflippt, unruhig, fahrig - vor allem dann, wenn sie sich in Ihrer Gegenwart befindet.«
    »In meiner Gegenwart? Also wirklich, mein Junge, warum sollte sie denn nur in meiner Gegenwart nervös werden?«
    »Sie sind der größte, der mächtigste Hexer der Welt. Sie machen eine ganze Menge Leute nervös.«
    »Ach ja, tue ich das? O weh«, meinte der Schildkröt. »Ich dachte, daß ich eine Menge Leute lediglich reize. Folge meinem Rat, mein Junge, und schlag sie dir aus dem Kopf. Sie wird dein Studium beeinträchtigen, das du ohnehin schon vernachlässigst.« Er wischte ein Stäubchen von einem der Bettkissen und furchte die Stirn. »Muß Sorbl unbedingt hier mal saubermachen lassen, sofern ich den kleinen Saufaus lange genug erwische, um ihm einen Schmutzzauber anzuhexen.«
    »Verdammt, ich weiß aber genau, daß sie mich liebt!«
    Jon-Tom sprach mit ungewohnter Intensität. »Das weiß ich.
    Ich fühle es. Sie ist... sie ist einfach nur noch nicht bereit zu einer dauerhaften Bindung, das ist alles. Sie braucht eben noch mehr Sicherheit, mehr Bestätigung.« Er starrte auf die Holzsplitter hinab, die den Boden bedeckten. »Natürlich wäre es leichter, ihr das zu geben, wenn ich wüßte, wo sie sich gerade aufhält.«
    »Eine derart wilde Type kriegst du nie dazu, seßhaft zu werden.« Clodsahamp setzte die Brille ab und blinzelte mit einem Auge, während er sie nachlässig reinigte, um sie schließlich wieder auf seinen Schnabel zu setzen. »Warum heiratest du sie nicht einfach, damit ihr danach eurer Wege gehen könnt? Es gibt noch soviel von der Welt, das du noch nicht gesehen hast.«
    »Ich will alles mit ihr zusammen sehen.« Es folgte eine ungemütliche Pause. Dann trat Jon-Tom zu dem Bett hinüber und kniete davor nieder. »Hören Sie mal, Sie sind doch der größte Hexer der Gegenwart. Können Sie mir denn nicht helfen?«
    Clodsahamp schüttelte den Kopf, setzte sich mit Ringkämpferbewegungen auf und verschränkte die Arme vor den Parzellen seines Plastrons.
    »Ich muß sagen, daß es schwerfällt, jemandem von solchem Scharfsinn einen Wunsch abzuschlagen. Ich wünschte nur, du könntest dir eine weniger labile Partnerin aussuchen.«
    »Ich liebe aber nun einmal Talea.«
    »Was ist denn mit dieser Quintera-Frau, die du in diese Welt mitgebracht hast?«
    Jon-Tom schluckte, wandte sich ab und schritt von dem Bett fort. »Warum müssen Sie denn ausgerechnet davon sprechen? Sie wissen doch, daß das ein wunder Punkt bei mir ist.«
    »Warum? Weil sie am Ende diesem gebildeten Hasen Caz den Vorzug gegeben hat?« Clodsahamp wackelte warnend mit dem Zeigefinger. »Das kommt davon, wenn man die eigenen Wünsche auf einen anderen projiziert. Körperlich mag sie vielleicht deinem Ideal entsprochen haben, aber geistig und emotional keineswegs... und das gilt ebenso für Talea.«
    »Nein!« Jon-Tom wandte sich wirbelnd zu dem Bett um.
    »Talea ist die Richtige. Da bin ich mir ganz sicher, auch wenn unsere Beziehung sich etwas, äh, langsam entwickelt. Ach, kommen Sie schon, Clodsahamp, ich weiß, daß Sie mir helfen können, wenn Sie wollen.«
    »Wie denn? Soll ich dir vielleicht ein Liebespulver mischen, damit du es ihr heimlich ins Getränk schüttest?« Er schüttelte den Kopf. »Mit solchen jämmerlichen Emotionsmanipulationen gebe ich mich nicht ab, und das weißt du auch. Wenn du das willst, dann geh zum Drogisten in Lynchbany. Ich werde dir wohl ein Rezept ausstellen, aber selber zusammenmischen werde ich dir nichts. Aber damit würdest du nur dein Geld verschwenden. Neunzig Prozent von dem Zeug ist auch nicht besser als alles, was man ganz offen kaufen kann.«
    »Ich will nicht Ihre Zaubertränke oder Rezepte, Clodsahamp. Ich will Ihren klugen, weisen Rat haben.«
    »Wirklich? Na schön. Laß dir mal die Haare schneiden.«
    Jon-Tom stöhnte. Sein Haar war schließlich gerade mal schulterlang. »Sparen Sie sich das doch! Oder haben Sie vielleicht nur ein Vorurteil gegen Fell, weil Sie selbst keines besitzen?«
    Der Schildkröt blickte an sich selbst herab. »Ach herrje, das ist dir also tatsächlich aufgefallen, wie? Ich kann mir kaum vorstellen, wie jemand, der so aufmerksam zu beobachten versteht, unfähig sein soll, die unsterbliche Zuneigung einer Frau zu gewinnen,

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