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Der Ausloeser

Der Ausloeser

Titel: Der Ausloeser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Sakey
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Hosentasche, zog den Scheck heraus, faltete ihn auseinander und platzierte ihn vor Trish.
    Sie starrte auf das kleine Blatt Papier. Sie starrte auf Alex. »Was soll das sein?«
    »Das, liebe   Patricia , ist ein Scheck. Ich glaube, damit sind meine Schulden mehr als beglichen.« Er grinste. »Da sieht die Welt gleich ganz anders aus, was?«
    »Dürfte ich mal einen Blick darauf werfen?« Douglas streckte die Hand aus, Trish reichte ihm den Scheck. Sofort legte sich die Stirn des Anwalts in Falten.
    »Der ist echt, Arschloch«, sagte Alex. Am Tisch wurde es still, und er lächelte. Er hatte es ihnen gezeigt. »Damit sind meine Schulden beglichen und meine Pflichten erfüllt. Und ihr könnt mir meine Tochter nicht mehr wegnehmen.«
    Die drei sahen sich an, als würden sie telepathisch kommunizieren. Kein Zweifel, er hatte sie aus der Ruhe gebracht.
    Schließlich seufzte Trish. »Ach, Alex.«
    »Was?«
    Scott schüttelte den Kopf.
    »Was!?«
    »Tut mir leid«, sagte Douglas, »aber so geht das nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Dürfte ich fragen, wie Sie zu diesem Geld gekommen sind?«
    »Nein.«
    »Auch gut. Dann bin ich leider gezwungen, davon auszugehen, dass Ihre bisherigen Versäumnisse bezüglich Ihrer Unterhaltspflicht nicht auf eine schlichte Zahlungsunfähigkeit zurückzuführen waren. Sondern dass Sie nicht zahlen   wollten .«
    »Was? Das ist nicht wahr.«   Scheiße, scheiße, scheiße!   »Ich habe eine Bonuszahlung bekommen«, fügte er schnell hinzu, »in der Arbeit.«
    »Eine Bonuszahlung über zwölftausend Dollar? Als Barkeeper?«
    »Na ja, ein Teil ist geliehen.«
    »Von der Bank?«
    »Nein, von Freunden.«
    »Verstehe. Ein weiterer Beweis für Ihr Unvermögen, aus eigenen Kräften für das Kind … äh, für Cassie zu sorgen. Tut mir leid.«
    »Nein, das …« Mit einem Mal wandte sich alles gegen ihn. »Hören Sie, es ist doch egal, woher ich das Geld habe, es geht doch nur darum, dass ich gezahlt habe, und …«
    »Nein, ganz und gar nicht, es ist ganz und gar nicht egal, Mr. Kern. Aber selbst ungeachtet dessen … Es tut mir leid, aber versäumte Unterhaltszahlungen sind etwas anderes als Schulden aus einer Footballwette. Sie können nicht einfach zahlen, wenn Sie zufällig gerade flüssig sind. Es geht einzig und allein darum, eine stabile Grundlage für das Heranwachsen des Kindes zu garantieren.«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Sie geschniegeltes …«
    »Alex«, sagte Trish mit sanfter Stimme. »Ich hätte wissen müssen, dass du so was in der Art bringen würdest. Du kannst es einfach nicht lassen.« Sie sah ihn an, mit ihren unfassbar ruhigen braunen Augen. »Du musst es dir immer schwer machen, dir und allen anderen. Du kannst den Tatsachen nie ins Auge sehen. Alles, was nicht deiner ganz persönlichen Wunschvorstellung entspricht, wird ausgeblendet.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Dass es besser für dich wäre, die Realität so zu akzeptieren, wie sie ist. Nur dieses eine Mal. Bitte. Bitte, mach jetzt nicht alles kaputt.«
    Er starrte sie mit offenem Mund an. »Was soll das heißen?«
    »Ich weiß, du denkst, du tust das alles für Cassie. Aber das bildest du dir nur ein – du tust es für dich. Und ich bitte dich, ich flehe dich an, lass es. Okay?«
    Alex blickte in die Runde. »Du glaubst doch nicht im Ernst, ich würde tatenlos zusehen, wie ihr mit meiner Tochter abhaut?«
    Ihr Kopf sank in die aufgestützte Hand, eine Geste, die Alex tausendmal gesehen hatte. So, mit geschlossenen Augen, hatte sie schon immer dagesessen, wenn sie Kraft sammeln wollte. Die Erinnerung machte ihn merkwürdig sentimental.
    Bis sie den Kopf hob und ihrem Anwalt zunickte.
    »Mr. Kern«, sagte Douglas, »es tut mir ehrlich leid, dass ich zu diesem Schritt gezwungen bin, aber im Lichte Ihrer wiederholten Versäumnisse bezüglich der Unterhaltszahlungen und auf Bitten meiner Klienten werde ich dem zuständigen Gericht empfehlen, die Scheidungsvereinbarung erneut zu prüfen. Insbesondere werde ich empfehlen, Ihr Besuchsrecht einzuschränken, wenn nicht vollständig aufzuheben.«
    »Was?« Auf einmal befand sich Alex im freien Fall.
    »Während der erneuten Prüfung der Vereinbarung fordere ich Sie zusätzlich auf, keinen Versuch zu unternehmen, mit dem Kind in Kontakt zu treten, ohne dies zweiundsiebzig Stunden im Voraus angekündigt zu haben. Außerdem muss stets ein Elternteil zugegen sein.«
    »Ich   bin   ein Elternteil.«
    Douglas seufzte. »Es tut mir leid, Mr. Kern, ich weiß, wie Sie sich

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