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Der Außenseiter

Der Außenseiter

Titel: Der Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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mich im Moment fühle, bin ich nämlich ohne weiteres bereit, dem die Eier zu zerquetschen, wenn er auch nur die kleinste Bemerkung macht, die mir nicht passt.«
    409

    Von:
    [email protected]
    Abgesandt: Mi, 23. 04. 03, 17 : 31
    An:
    [email protected]
    Betrifft:
    Louise
    Ich weiß dass normalerweise rachel oder die mädchen euch mailen aber ich mag nicht anrufen weil ich wütend bin und nicht weiß wie ich mit euch reden soll ohne gleich wieder wegen den Streiks krach zu kriegen ich habe louise gefunden sie lebt wieder mit so einem kerl zusammen von dem sie sich verprügeln und ausnützen lässt und außerdem läuft hier was ganz seltsames ab lou schaut aus wie cill trevelyan und sie war eine zeit lang mit einem von cil s vergewaltigern verheiratet sie behauptet mam wüsste was was sie für sich behalten hat um die familie nicht in Verlegenheit zu bringen und ich möchte wissen was das ist
    Bei mir war eine stadträtin die gesagt hat howard stamp hätte grace jefferies nicht umgebracht und ich erinnere mich dass mam gelogen hat als die polizei da war und gefragt hat ob sie sie gekannt hat ich habe immer gewusst dass damals was schlimmes passiert ist weil ihr beide solche angst hattet diese frau hat gesagt dass jemand mit rotblonden haaren grace getötet hat aber howard sei es nicht gewesen ich weiß dass ihr beide immer gewusst habt dass lou jedes mal wenn sie die schule geschwänzt hat bei grace war ist das das einzige, was mam verheimlicht hat? warum sagst du immer 410

    wieder dass mam eine menge auf dem gewissen haben muss dad?
    Ich will endlich antworten haben dad sonst muss ich glaube ich zur polizei gehen
    Bil y
    411

    Von:
    Rob Burton [[email protected]]
    Abgesandt: Mi, 23. 04. 03, 18 : 40
    An:
    [email protected]
    Betrifft:
    Louise
    Mein lieber Junge,
    ich hatte ziemliche Mühe, deinen Brief überhaupt zu verstehen. Hättest du nur in der Schule Punkt und Komma gelernt.
    Was unseren Krach angeht, da kennst du meine Meinung. Die Streiks sind unpatriotisch, mein Junge, daran ist nicht zu rütteln.
    Was diesen Unsinn betrifft, den du uns da geschrieben hast, kann ich nur annehmen, dass Louise dir wieder mal einen Haufen Lügen aufgetischt hat. Es ist doch eindeutig, dass die Drogen aus ihr sprechen, und ich muss sagen, du bist leider noch naiver, als ich gedacht habe, wenn du auf sie hörst.
    Ich weiß nicht, wer diese Frau ist, von der du schreibst, und auch nicht, warum du behauptest, deine Mutter hätte gelogen, als sie sagte, sie hätte sie nicht gekannt. Und ich verstehe auch nicht, was du meinst, wenn du schreibst »Lou schaut aus wie Cill Trevelyan«. Selbstverständlich hat Howard Stamp seine Großmutter umgebracht, er hat ja damals sofort ein Geständnis abgelegt und ist verurteilt worden. Wenn deine Mutter und ich zu der Zeit »solche Angst« hatten, dann weil David Trevelyan mir in der Arbeit das Leben zur Höl e gemacht hat. Er hat behauptet, unsere Familie würde Lügen über Cill verbrei-412

    ten, und sagte, es gäbe nur Louises Wort dafür, dass eine Vergewaltigung stattgefunden hätte. Wenn die beiden Mädchen aber tatsächlich zusammen gewesen wären, sagte er, dann wäre ihnen beiden das Gleiche widerfahren. Er war wütend auf Louise, weil sie andeutete, seine Tochter sei »leicht zu haben«
    und hätte es »selbst herausgefordert«, während ihr selbst nichts passiert war. Er war vol kommen irre. Zum Beispiel behauptete er auch, wenn die Vergewaltigung wirklich stattgefunden hätte, dann müsste Louise es deiner Mutter und mir erzählt haben, so schnell wie sie zur Polizei gerannt sei. Das sol te nichts anderes heißen, als dass wir ihn nicht informiert hätten und es zuließen, dass Cill wegen der Prügelei mit Louise bestraft wurde, obwohl wir wussten, wie empfindlich sie zu der Zeit war. In seinem verdrehten Denken waren wir damit schuld am Verschwinden seiner Tochter.
    Ich muss sagen, dass wir nie wirklich an die Vergewaltigung geglaubt haben. Wir waren al erdings ziemlich sicher, dass Cill mit ein paar Jungen im Beisein von Louise Geschlechtsverkehr hatte, und deine Schwester missverstand, was da geschah.
    Deine Mutter und ich sind noch heute der Meinung, dass diese Freundschaft nichts Gutes hatte. Durch sie machte deine Schwester mit Dingen Bekanntschaft, von denen sie mit 13
    keine Ahnung hätte haben sol en. Wir hatten von Anfang an unsere Zweifel an David Trevelyan. Es war unnatürlich, wie schnell er mit Prügeln bei der Hand war, wenn

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