Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
Vom Netzwerk:
vorzubereiten, riet mir meine Differenzmaschine, die Mission abzubrechen. Es gab keinen Grund, warum ich das nicht tun sollte. Ich war kein Biologischer. Wie auch immer die Pilger dieses Chaos regelten, es gab keinen Grund, mich verschrotten zu lassen. Es ergab keinen Sinn, aber hier war ich nun einmal, bereit, mich selbst auf den Schrottplatz zu werfen. Während mein Logikraster Mühe hatte, die irrationalen Anweisungen zu verstehen, die ich in meine Missionsparameter eingab, hieb mir ein Roboter auf die Schulter.
    Es war Knuckles. Die Ölleitung in seinem Halsgelenk war repariert worden, und er hatte ein paar mehr Dellen, als ich vorher aufgezeichnet hatte. Aber er war so stark wie immer. Der Mark 3 piepte.
    Grey stand neben ihm. »Hallo, Mack!«
    Mein Gefährdungstaxator bewertete den Biologischen als unmittelbare Bedrohung, und ich versuchte, ihm mitten in der Menge den Kopf abzuschlagen, bevor er seine elektrokinetischen Fähigkeiten benutzen konnte. Sein Blick flackerte, und meine Faust stoppte einen Zentimeter, bevor sie seine Nase zerquetschte. Ich war nicht überrascht, aber ich hatte es versuchen müssen. Er legte einen Finger auf meine Hand und schob sie sanft nach unten.
    »Sie sind ja ein Meister der Verkleidung«, sagte Grey. »Hübsches Hologramm. Von Ihrer Freundin?«
    »Wie haben Sie mich gefunden?«
    Er tippte sich an die Schläfe. »Eingebauter Fährtenleser. Normalerweise ist es gar nicht so leicht, ein Rotorcar aus Tausenden herauszufinden oder ein bestimmtes Fernsehgerät ausfindig zu machen. Aber es ist ein Kinderspiel, eine Maschine von Ihrer … wiesagtmandochgleich … Einzigartigkeit zu finden. Nicht einmal dieses Hologramm kann mich täuschen.«
    Jung stand auf der anderen Straßenseite und wartete, dass die Ampel grün wurde. Ich schüttelte den Kopf. Er blieb stehen, und Grey schien es nicht zu bemerken.
    Grey ging los. »Kommen Sie mit uns, Mack.«
    Ich machte einen widerwilligen Schritt, schaffte es aber, mich über seine Kontrolle meiner Servos hinwegzusetzen und nicht noch einen zu machen. Er sah überrascht aus.
    »Ja, Sie sind einzigartige Hardware«, sagte Grey. »Aber das ändert nicht viel.«
    Das Glühen in seinen Augen wurde heller, und meine Beine bewegten sich von selbst. Ich hatte den Wurm, den er mir implantiert hatte, nicht eliminiert, aber ich hatte genug mechanische Kontrolle gewonnen, um meinen Gang auf Schneckentempo zu verlangsamen. In ungefähr zwölf Stunden war ich vollkommen frei von seinem Einfluss. In der Zwischenzeit konnte ich nur folgen. Knuckles nahm mir mein gewähltes Tempo übel und schubste mich mit der behutsamen Fürsorge eines Zip Train vorwärts. Die Fußgänger um uns herum spürten die Probleme, doch statt sich einzumischen, hielten sie den Blick gesenkt und machten einen großen Bogen um uns.
    »Wo gehen wir hin?«, fragte ich.
    »Keine Sorge, Mack. Es ist nicht weit.«
    Vierundachtzig unwillige Schritte später lenkten mich Grey und Knuckles in eine Seitenstraße. Dort befanden sich drei Penner, die es sich hinter einem Müllcontainer gemütlich gemacht hatten. Grey warf ihnen ein paar Piepen hin und sagte ihnen, sie sollten verschwinden. Einige unerfreuliche Dinge geschahen in den Seitengassen der Stadt. Man konnte davon ausgehen, dass die Penner die Kunst des Verschwindens für Geld perfektioniert hatten.
    »Sie haben Greenman sehr böse gemacht«, sagte Grey. »Hab den Boss noch nie so … wiesagtman … pikiert gesehen.«
    Ich versuchte, einen Schritt auf Grey zuzumachen und schaffte es sogar. Aber es war ein langsamer, bedächtiger Schritt, und ich würde ihn nicht überrumpeln können. Wenig hilfreich war auch, dass Knuckles meinen Arm mit einem Manipulator umklammert hielt – wie ein Schraubstock, der zwei Umdrehungen zu eng gedreht ist.
    »Wissen Sie, was da vor sich geht?«, fragte ich.
    »Eigentlich nicht.« Grey zuckte die Achseln. »Interessiert mich eigentlich auch nicht. Ich mache einfach meinen Job, und das werde ich auch weiterhin tun.«
    »Leute werden sterben.«
    »Jeden Tag sterben Leute.« Er nickte Knuckles zu. »Mach es unserem Gast etwas bequemer, ja?«
    Knuckles trat mir fest in die Kniekehle. Normalerweise hätte es mich nicht umgehauen, aber weil Grey in meinen Systemen herumfuhrwerkte, sank ich auf ein Knie.
    »Wissen Sie, was ich nicht kapiere, Mack?«, fragte Grey. »Sie sind ein schlauer Robo. Wen interessiert es, ob ein paar tausend Schwachköpfen ein Herz aus dem Rücken wächst? Völlig egal. Niemand in dieser

Weitere Kostenlose Bücher