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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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die riesige Tasse aus, und Eve füllte nach.
    »Ich lasse die Kanne da, Herzchen.«
    Er grunzte und hob die Tasse an die Lippen.
    »Gerne. Wenn Sie sonst noch was brauchen, Boss, ich bin…«
    »… an Ihrem Schreibtisch. Ich weiß.«
    »Also, was ist hier los, Mack?«, fragte Jung.
    Ich brauchte fünf Minuten, um ihm alles zu erzählen, und als ich fertig war, zuckte er nicht mal mit der Wimper.
    »Marsmenschen, was?«, fragte er.
    »Sie sind keine Marsmenschen.«
    »Nenn es, wie du willst.« Er stellte seine achte Tasse Kaffee ab. »Klingt nach einer chaotischen Situation.«
    »Allerdings«, sagte ich. »Wenn du nicht mit hineingezogen werden willst …«
    »Sieht so aus, als sei ich das bereits, Mack. Sieht so aus, als sei die ganze Stadt mit hineingezogen worden.«
    »Ich habe Risikoberechnungen auf der Grundlage von Zargs Daten aufgestellt. Statistisch wäre es schlauer von dir, wenn du schwere Mutationen riskierst, als mir zu helfen.«
    »Du kennst mich, Mack. Ich bin ein Biologischer.« Er zuckte die Achseln. »Wir kümmern uns nicht um Statistiken.«
    »Ich bin auch dabei, Mack«, sagte Humbolt.
    »Danke.«
    »Dank nicht mir. Dank dem Boss. Sie ist diejenige, die bestimmt hat, dass ich dir helfen soll, wo ich kann.«
    »Und, hast du schon einen Plan?«, fragte Jung.
    »Noch nicht, aber ich arbeite daran. Humbolt, wir könnten unter Umständen etwas Großes gebrauchen, wenn wir versuchen wollen, das durchzuziehen. Hat Lucia vielleicht passende Waffen?«
    »Von welcher Größe reden wir?«
    »Eine Menge Kollateralschaden«, antwortete ich. »Groß, laut und effektiv. Aber tragbar.«
    »Da habe ich genau das Richtige. Drüben im Labor. Sie hat für die Regierung daran gefeilt, aber es war zu effektiv. Dachte am Ende, es wäre vielleicht keine so gute Idee, es den FBI-Typen zu übergeben.«
    »Klingt perfekt. Kannst du es herbringen?«
    »Ja klar. Wie ich schon sagte: alles, was du willst. So lautet der Befehl der Lady.«
    Ich stellte den Illusionsanzug auf Kohlschwarz und schaltete mein Mutantenhologramm ein. »Ich komme wieder.«
    »Wo gehst du hin?«, fragte Jung.
    »Auskundschaften.«
    »Ich komme mit.«
    »Wäre klüger, wenn du hierbleibst«, sagte ich.
    »Vermutlich.« Jung schnappte sich seinen Hut und Mantel vom Garderobenständer. »Aber ich komme mit.«
    Einundzwanzig Minuten später standen Jung und ich an der Ecke Dodekaeder und Pythagoras. Elf nach neun am Morgen, und der Nukleus brach in einen neuen Tag auf. Wir waren einfach zwei Typen in einem Schwarm von Fußgängern, obwohl ein breitschultriger Gorilla und ein wuchtiger Robo ein ganz schönes Stück des Gehwegs beanspruchten. Wir waren ein ziemliches Hindernis, weil wir nicht gingen.
    Er musterte das Carter Centre, einen Klotz aus Glas und Stahl. »Das ist also das geheime Labor der Marsinvasoren?«, fragte er.
    »Sie sind keine Marsianer«, sagte ich. »Und sie sind auch keine Invasoren. Aber ja, das ist es.«
    Es gab nichts Auffälliges daran. Es war einfach nur ein sechsundsiebzigstöckiges Gebäude. Jedes Bauwerk mit weniger als hundertfünfzig Stockwerken galt im Herzen des Nukleus eindeutig als altmodisch.
    »Die ersten fünfzig Stockwerke sind an ahnungslose menschliche Firmen verpachtet«, sagte ich, »um keinen Verdacht zu erregen. Nur die obersten sechsundzwanzig und ein geheimer Keller werden tatsächlich von den Abweichlern benutzt.«
    Wir verbrachten zwanzig Minuten damit, den Block zu umrunden, während ich langsam das Äußere scannte.
    »Und wie sieht der Plan aus, Mack?«, fragte Jung.
    »Na ja, die gute Nachricht ist, dass die Daten, die Doktor Zarg mir gegeben hat, richtig sind.«
    »Und die schlechte?«
    »Die Informationen, die Doktor Zarg mir gegeben hat, sind richtig. Er hat nichts übersehen. Zumindest nicht außen. Was bedeutet, dass es wahrscheinlich ist, dass die inneren Details auch alle korrekt sind.«
    »Also kein Plan?«
    »Oh, ich habe einen Plan«, antwortete ich.
    »Super. Du kannst mir alles darüber erzählen – nachdem ich mir einen Hotdog gekauft habe.« Er schwankte über die Straße zu einem Verkaufswagen, der auf dem Bürgersteig stand.
    Ich scannte das Gebäude. Hineinzukommen würde für einen entschlossenen Robo nicht so schwierig werden, aber das letzte Mal war ich beinahe verschrottet worden. Ich war unvorbereitet hineingegangen, sowohl ohne vernünftige Bewaffnung als auch ohne die notwendigen Daten. Selbst jetzt, wo ich wusste, womit ich es zu tun hatte und mit etwas Zeit, um mich darauf

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