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Der Automatische Detektiv

Der Automatische Detektiv

Titel: Der Automatische Detektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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er fiel auf den Rücken.
    Er wand sich und versuchte, zurück auf die Beine zu kommen. Das konnte noch den ganzen Tag so gehen. Knuckles war mir zwar nicht gewachsen, aber Roboter ermüden nicht, und sie geben auch nicht auf.
    Statt zuzulassen, dass er aufstand und noch einen Versuch machte, stellte ich einen Fuß auf seinen Oberkörper. Das würde ihn allerdings nicht ewig unten halten. Mark 3er hatten eine dicke Hülle, und frisch vom Fließband konnte es eine Weile dauern, bis ich hindurchkam. Doch Knuckles war voller Belastungsbrüche, und meine Optiken entdeckten eine Schwachstelle an seinem Gehäuse. Ich beugte mich vor und durchlöcherte seinen Bauch mit einem Schlag. Ich grub in den empfindlichen Einbauten herum, bis sich meine Hand um das schloss, wonach ich suchte.
    Er piepte einmal.
    Ich riss seine Batterie heraus. Er ging offline.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte ich. »Ich weiß, du konntest nicht anders.« Ich schleuderte die Batterie in den Müllcontainer.
    Dann wandte ich mich Hologramm-Greenman zu. »Einen Moment, Abner. Ich bin gleich zurück.«
    Ich griff mir Greys schlaffe Gestalt und schüttelte ihn, bis sich sein Blick auf mich fixierte. »Hallo, jemand zu Hause? Krächzen Sie, wenn Sie mich hören können.«
    Er stöhnte. Das genügte mir.
    Ich streckte die Hand aus, und Jung ließ den Disruptor auf meine Handfläche fallen. Ich presste das Gerät an Greys Hals.
    »Wussten Sie, dass neuere Studien belegen, dass ein Schlag mit dem Disruptor vollkommen ungefährlich ist? Und auch zwei in einer Stunde sind keine große Sache.«
    Ich drückte den Knopf, und er zuckte.
    »Sie sagen, drei in fünf Minuten könnten permanente Nervenschäden hervorrufen.«
    Ich drückte den Knopf noch einmal. Seine Augen rollten nach hinten und Sabber tropfte ihm aus dem Mundwinkel. Ich schüttelte ihn, bis sich sein Blick wieder auf mich konzentrierte und ich ziemlich sicher sein konnte, dass er mir zuhörte.
    »Vier könnten Sie töten«, sagte ich. »Oder Sie zumindest wünschen lassen, Sie wären tot.«
    Er nuschelte etwas, und in seinem Blick stand definitiv Angst.
    »Wenn Sie aus dem Krankenhaus kommen, schlage ich vor, Sie denken über folgende Gleichung nach: Der schwächende Prozentsatz Kontrolle, den Sie über meine Systeme haben, geteilt durch die Bewertung meines Geduldsindexes. Das multiplizieren Sie mit Null, und Sie bekommen die Chance, dass ich Sie das nächste Mal, wenn ich Sie sehe, nicht töte. Verstanden?«
    Grey wackelte auf eine Art mit dem Kopf, die man vage als Nicken interpretieren konnte.
    »Freut mich, dass wir das geklärt haben.«
    Ich drückte den Disruptorknopf noch einmal. Er hatte nicht mehr die Energie zu zucken. Sein Blick wurde zwar glasig, doch er atmete noch. Ich wandte mich Greenman zu, der mich mit kalter Verachtung anstarrte.
    »Ich werde tun, was eigentlich Sie tun müssten, Abner«, sagte ich, »und ich rate Ihnen, mir nicht in die Quere zu kommen.«
    Ich trat auf den Projektor, und er verschwand.
    Jung deutete mit einer ruckartigen Bewegung auf Grey. »Sollen wir einen Krankenwagen rufen?«
    »Gleich. Wo hattest du den Disruptor her?«
    »Ich habe ihn schon eine Weile. Taxifahren ist manchmal eine gefährliche Arbeit.« Er steckte das Gerät in die Tasche und zuckte zusammen, als er sich den schmerzenden Schädel rieb. »Musste ihn vorher nie benutzen. Interessanter Umgang, den du da pflegst.«
    »Das ist Detektivarbeit«, sagte ich. »Man kommt mit der farbenfrohsten Mischung von Bürgern zusammen.«
    »Klingt nach Spaß.«
    »Zum Schreien.«
    »Du lachst aber nicht.«
    »Nicht äußerlich.« Wir gingen zur Straße zurück.
    »Dann bist du also jetzt Detektiv?«, fragte er.
    »Scheint so. Besser als Taxifahren.«
    »Wenn wir die  Stadt gerettet haben«, fragte Jung, »meinst du, du könntest einen Partner gebrauchen?«
    »Gefährlicher Job«, sagte ich.
    »Besser als Taxifahren.«
     

ZWANZIG
     
    »Damit ich das richtig verstehe«, sagte Jung. »Dein Plan läuft im Grunde darauf hinaus, mit Gewalt ins Labor der Abweichler einzubrechen, während Humbolt und ich das Durcheinander nutzen, um hineinzuschleichen, uns Julie und April zu schnappen und wieder rauszugehen.«
    »Das ist der Plan«, sagte ich.
    Jung und Humbolt tauschten skeptische Blicke.
    »Ich weiß nicht, Mack«, sagte Jung. »Kommt mir ein bisschen optimistisch vor.«
    »Ja«, sagte Humbolt. »Muss sagen, das widerspricht jeglicher statistischen Durchführbarkeit. Nichts für ungut und so.«
    »Kein Problem«,

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