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Der Babylon Code

Der Babylon Code

Titel: Der Babylon Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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unterscheiden zwischen denen, die glauben, und denen, die nicht glauben. Ungläubige haben keine Gnade zu erwarten, sie können an der Barmherzigkeit Gottes nicht teilhaben.«
    »Sie meinen also, dass Ungläubige schlechter zu behandeln sind als Gläubige.«
    »Sie haben es erfasst. Und Verräter am Glauben und an Gott sind die Schlimmsten. Sie sind mit Gottes ganzem Zorn zu bestrafen.«
    »Ich werde zu keinem zornigen Gott beten!«
    Marvin nickte Justin Barry zu. Plötzlich surrte ein Motor. Die große Platte in der Mitte bewegte sich an der Fuge auseinander, und die beiden Deckenteile verschwanden an den Stirnseiten des Rechtecks unter dem felsigen Boden.
    Nach und nach wurde eine Grube sichtbar, die etwa zweieinhalb Meter tief war und bis unmittelbar an die Stühle reichte.
    Chris dachte spontan an einen Swimmingpool, dessen Boden mit Sand bedeckt war. Der Sand war gelblich, glatt und eben wie ein unberührter Strand in der Südsee.
    Marvin hob die rechte Hand. Wieder brummte der Motor, und ein Gitter in der linken Stirnseite der Grube hob sich.
    Vogelgezwitscher riss Jean Santerre aus dem Halbschlaf. Er öffnete die Augen und sah zu Victor Faivre, der an einer schmalen Mauerscharte des Glockenturms hockte und nach unten sah.
    Santerre rieb sich die Augen und dachte an die letzten Stunden zurück. Zunächst hatten sie eine Meldung abgesetzt, dass sie einen Unterschlupf gefunden hatten.
    Dort lagen sie bis nach Mitternacht auf der Lauer und kontrollierten die Bewegungen um das Hauptgebäude mit ihren Nachtsichtgeräten. Sie beobachteten Zwei-Mann-Streifen, die in unregelmäßigen Abständen über das Gelände liefen, und sichteten mehrere Hunde, die gelegentlich aus dem Wald auftauchten und über die freien Flächen und Lichtungen schlichen wie Tiger auf Beutezug.
    Im Haupthaus erloschen die letzten Lichter kurz vor ein Uhr, und nach einer halbstündigen Wartezeit machten sich die beiden Schwarzen Panther auf, die Kirche zu erkunden.
    Sie eilten hinunter in das Hauptschiff, erfassten mit ihren Infrarotgeräten, die wie Tauchermasken auf ihren Gesichtern saßen, auch den letzten Winkel und stiegen dann über eine Steintreppe weiter hinunter in einen großen unterirdischen Saal. Besonders auffällig war eine rechteckige und helle Fläche mit einem eingearbeiteten Kreuz, die durch eine Stuhlreihe begrenzt war.
    Die digitale Kamera auf dem Kopf von Victor Faivre übermittelte die Bilder über Funk zur Kommandozentrale. Sie sollten mehr über die helle Fläche herausfinden, verlangte die Kommandozentrale, aber nach wenigen Minuten gaben sie den Versuch ergebnislos auf. Nirgends bot sich ein Griff oder eine Vertiefung, um unter die Oberfläche zu schauen, und sie mussten jederzeit damit rechnen, gestört zu werden.
    Schließlich installierten sie sowohl in der Kirche als auch in dem unterirdischen Saal kleine Miniaturkameras, die die Räume über eine Weitwinkellinse in ihrer Gesamtheit erfassten. Die funkgesteuerten Überwachungsgeräte waren winzig und
    hatten Energiezellen für gut sechsunddreißig Stunden Dauereinsatz.
    Sie fanden auch die Stahltür, hinter der der unterirdische Verbindungsgang zu den anderen Gebäuden liegen musste.
    Chefinspektor Cambray verbot, die Tür zu öffnen. Nach den Aussagen Lavalles waren in dem Gang Überwachungskameras installiert.
    Sie schlichen zurück in den Glockenturm in dem Wissen, dass sie so gut wie nichts Neues in Erfahrung gebracht hatten. Eric-Michel Lavalles Aussagen blieben die einzige Grundlage ihres Einsatzes. Sie kannten aus eigener Beobachtung weder die Mannschaftsstärke ihrer Gegner noch ihre Bewaffnung, sie hatten weder Diebesgut gesehen, noch hätten sie sagen können, ob hier tatsächlich Menschen gefangen gehalten wurden.
    Chefinspektor Paul Cambray untersagte ihnen jede weitere Erkundung. Er sah in dem Posten auf dem Kirchturm einen taktischen Vorteil für den Fall, dass er das Gelände stürmen musste. Ob und wann Ermittlungsrichter Alazard diese Anweisung geben würde, war offen. Santerre und Faivre hatten sich daher auf ihren Beobachtungsposten zurückgezogen und abwechselnd geschlafen.
    Jetzt kroch Jean Santerre zu Faivre, der an der schmalen Scharte des Glockenturms hockte und das Hauptgebäude beobachtete. Dort waren vor wenigen Minuten die ersten Lichter angegangen.
    »Was Besonderes?«, fragte Santerre.
    »Bis jetzt nicht.«
    Die Nacht schlich davon und kämpfte nur noch als stumpfes Licht der Morgendämmerung gegen den Tag.
    Victor Faivre zischelte

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