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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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gedächte, dass diese Vorgehensweise fruchten könne!

    Ah, Danu – gib mir Kraft, eine Idee ... irgendwas!
    Hellorin stieß bekümmert die Luft aus. Er musste sich einge -stehen, dass ihm langsam aber sicher der kreative Ideenvorrat ausging. Und er befand sich mit seiner bisherigen Strategie völlig auf dem Holzweg.
    Noch nie in seinem gesamten Dasein hatte er sich einen Sieg so hart erkämpfen müssen. Noch nie war ihm so vehement entgegen gewirkt, derart unnachgiebig widerstanden worden.
    Sein unerschütterliches, überstarkes Selbstvertrauen geriet beträchtlich ins Wanken. Er hatte scheinbar seinen göttlichen Biss, seinen berauschenden Esprit verloren ... Der verführe-rische Betörer unzähliger Frauen war zu einem monumentalen Versager geworden!
    Einem elbisch-königlichen Rohrkrepierer ...
    Hmpfh – wenn sein dreimal verfluchtes Rohr nur endlich auch davon Notiz nehmen würde! In dieser Hinsicht war sein Schwanz genauso bockstur, wie sein Weib! Beide beharrten starr auf ihrem Standpunkt!
    Aber er wäre nicht der trickreiche König der Phaerie, wenn er nicht noch ein Ass im Ärmel hätte. Letztlich würde ihm Fortuna einen Geistesblitz spendieren! Fragte sich nur, ob er so lange warten konnte oder lebte.
    Diese Sache war neu für ihn. Er kämpfte mit allen möglichen und wirklich harten Bandagen und musste sich trotz allem in Geduld fassen!
    Geduld. So eine nervtötende Erfindung!
    Seit er seine Seelengefährtin gefunden und als solche erkannt hatte, fühlte er diesen starken, unüberwi ndlichen Drang in sich, sie endgültig zur Seinen zu machen. Dazu benötigte es keiner Geduld ... sondern nur ein klein wenig Entgegenkommen ihrerseits.
    Womit er dann wieder am Kasus knaxus angelangt wäre: Die Wetten standen relativ schlecht, dass er ihr diesbezügliches Einverständnis bekäme, BEVOR Ragnarök einberufen wurde.
    Und bei aller Liebe – er hatte sich noch nie so recht mit dem Gedanken an einen Weltuntergang anfreunden können.
    Am besten er ließ sie erst einmal schmoren. Hellorin hüllte sich gerade ins Mana, als ihn der erbetene Geistesblitz tat-sächlich traf.
    Was wäre, wenn er ...?
    Hmm.
    Riskant, aber machbar! Stirnrunzelnd trat er ans hochbogige Fenster und starrte in die perfekt simulierte Natur der Halbwelt. Überlegte lange und ausführlich, ob er es diesmal nicht übertrieb, zu hoch pokerte!
    Wenn er das hier falsch anginge, hätte er verloren.
    Unwiederbringlich und definitiv verspielt. Der Einsatz war unendlich kostbar ... er würde sich ihr auf gewisse Art aus-liefern. Seine Seele schutzlos ihrem guten Willen darbieten. Und hoffen, dass er sie richtig einschätzte.
    Wäre er nicht so unendlich alt und hätte jede Gefühlsregung mindestens tausendmal durchlebt, fast könnte er meinen, er bekäme Angst.
    Doch Feigheit vor dem Feind war ihm verhasst. Eindeutig keine seiner – sehr wenigen und sehr verzeihlichen – Schwä -chen!
    Ein trauriges kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als der Fürst der Dunkelelben seinen Entschluss fasste.
    ... Und er setzte alles auf eine Karte ...

    Rhyann saß auf ihrem Bett. Kerzengerade und die Hände brav in den Schoss gefaltet. Atmete flach und diszipliniert – bei Atemzug Nummer 869, tauchte Hellorin im Highland-Zimmer auf.
    Innerhalb einiger weniger Sekunden schoss sie über die 900-er Marke!
    Hellorin holte sich einen Stuhl und setzte sich mit der Lehne vor der Brust vor sie hin.
    „Rhyannon, ich möchte mit dir reden! Wirst du mich an -hören?“, bat er leise und eindringlich.
    Oha! Jetzt fährt er schwere Geschütze auf, dachte sie. Er war beim Bitten angelangt! Für einen Mann mit einem solchen Ego bestimmt eine schwierige Sache. Kaum merklich, nickte sie.
    Er saß keine zwei Schritte vor ihr, berührte sie nicht, tobte nicht, bannte sie nur mit seinem brennenden Blick.
    Rhyann wurde mulmig ums Herz.
    „Ich will ...“ Hellorin verfluchte seine übereilte Handlung.
    Er hätte sich besser zurechtlegen sollen, was er sagen wollte.
    Räuspernd begann er erneut. „Das eben tut mir leid, Rhyann! Es lag nicht in meiner Absicht, dich zu beschämen oder zu erschrecken. Ich wollte dich nur ...“ Ja – super Richtung, Hellorin!
    Knurrend verzog er die Lefzen. „Ich hatte nur ein bisschen Spaß im Sinn, nichts weiter!“ Als er ihrer Mimik beim Ent -gleisen zusah, wurde ihm klar, wie sie seine Worte interpre-tierte.
    Oh Danu! „Nein – nicht das, was du denkst! Meine Güte ... kannst du mal einen Moment ...“ Ruhig, Hellorin, ermahnte er sich.

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