Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
Vom Netzwerk:
Schlaf.

    Verschlafen rieb sich Rhyann einige Zeit später die Augen, als sie u nsanft geweckt wurde. Hellorin stierte undeutbar auf sie herab und runzelte die Stirn. Kniff seine Augen finster zusammen und fixierte sie durchdringend. Einen erschreckenden Sekundenbruchteil huschte absolute Verblüffung über sein wundervolles Antlitz, dann verschlossen sich seine Züge so abrupt wieder, dass sie dachte, sie hätte sich alles nur eingebildet.
    „Was zur Hölle, hast du in meinen Gemächern zu suchen, Erinweib?“, do nnerte sein sonores Unverständnis auf sie herab.
    Zuerst dachte sie, er mache einen Scherz und wollt e ihn prustend zu sich herunterziehen. Doch er versteinerte merklich und stieß sie angewidert von sich. „Was maßt du dir an, Weibstück?“, zischte es an ihre Ohren und sie wurde von zwei unglaublich starken Händen am nicht vorhandenen Kragen gepackt.

    ...if I should ever fail...

    Oh fuck! Rhyann`s Welt zerbröselte vor ihren Augen.
    Dröhnende Schwärze rauschte in ihr.
    Sie schrie nicht.
    Sie fiel auch nicht in dankenswerte Ohnmacht.
    Ihrem stocknüchternen, völlig verstummten und im Schock erstarrten Geist dämmerte die absurde Parallele zu einem Horrofilm in beängstigender Klarheit:
    Jeder schreit der verängstigten jungen Frau zu: „Geh nicht allein hinaus, dir wird etwas Schreckliches zustoßen!“
    Jeder weiß, dass das armselige Opfer in Kürze von einem düsteren Seelenfresser gemeuchelt wird.
    Jedem ist klar, dass das grauenvolle, blutrünstige Monster bereits hinter dem wehrlosen Mädchen im Dunkel lauert.
    Jeder kann sehen, dass der Film eine abrupte, finstere Wende nehmen wird ... mit letalem Ende der jeweiligen, unschuldigen Maid.
    Alles schreit einem zu, tu diesen einen einzigen, übelst schwer-wiegenden Fehler monumentalen Ausmaßes nicht! Lass es sein!
    Lass dich nicht auf dieses uralte Spiel mit dem Bösen ein, hüte dich vor dem Dämon, der auf deine schutzlose Seele lauert und dir alles aussaugt, was deine Existenz begründet ...
    Eine nörgelnde Stimme in ihr brachte die abgeklärte und selt-sam abgestumpfte Selbstanalyse auf den Punkt: „Stell dich nicht so an, du hast es doch gewusst! Ich hab`s dir ja gleich gesagt ... Männer sind Schweine!“
    Rhyann lachte schluchzend auf, stand kurz vor einem hyste -rischen Anfall.
    Das war so nicht richtig, traf es nicht einmal annähernd.
    Das hier war kein Schwein. Hellorin war kein Schwein!
    Er hatte ihr ihre Seele geschenkt, sie in sich aufgenommen, ihr Leben und Liebe eingehaucht, sie auf so umfassende Weise komplettiert, dass sie sich nicht vorstellen konnte, je einer Kreatur zu begegnen, der es auch nur in etwa so ergangen wäre, wie ihr, Rhyannon, in den letzten drei Tagen.

    ...if I should ever – Gaah, halt deine bescheuerte Klappe!
    Stöhnend presste sie die Handflächen an die Schläfen! Dieser dämliche Mist konnte ihr gestohlen bleiben ...
    SIE hatte nicht gefehlt.
    ER hatte nicht gefehlt.
    Irgendetwas war schiefgelaufen ... scheiß drauf! Selbst, wenn sie ihre verdammte, ach so hehre, sinnlos in die Gegen d orakelte Bestimmung nicht erfüllt hatte – na und?
    Verdammte Hölle, sie hatte den geilsten Sex des Jahrhunderts, ach was, aller Zeiten erlebt! Und ein en so überwältigend außer-gewöhnlichen Mann lieben gelernt, dass ihr allein die Tatsache, dass es ihn gab, die Tränen in die Augen trieb.
    Gut ... hatte sie ihn eben nicht für den Rest ihres Lebens – was durchaus etwas länger dauern könnte – an ihrer Seite!
    Rhyann lachte leise. Denn sie hatte ihn für den Rest ihres Lebens in jedem ihrer Atemzüge verankert. Hellorin in jeder Faser ihres Seins aufgenommen ... die Zeit mit ihm tief und unauslöschlich in ihrer Seele eingebrannt.

    Sie war aus dem Paradies geworfen worden – wieder mal – aber sie trug ein gutes Stück davon in sich. Und das würde ihr keine noch so bescheuerte Prophezeiung nehmen können! Rhyann stand schweigend auf und stülpte sich ihre Klamotten über.
    Es war vorbei, okay. Das musste sie akzeptieren.
    Wenn er so tat, als wisse er nicht mehr, wer sie war – seine verdammte Entscheidung. Wenn tatsächlich etwas schiefge-laufen war (wer wusste schon, wie Elben postkoital reagier-ten?) ... beschissene Laune des Schicksals – aber augenschein-lich unabänderlich.

    Dann warf sie ihr Kinn hoch ... und strahlte hell wie der Morgenstern in die dunklen Räume des Highland-Schlaf-zimmers. Einem albernen Impuls nachgebend, stellte sie sich kämpferisch und breitbeinig hin. Reckte die

Weitere Kostenlose Bücher