Der Bann des Highlanders
Gründen, war der große Phaeriefürst in eine überwältigende Depression versunken. Emotionen, die er nicht hätte empfinden dürfen – Traurigkeit und Sehnsucht nach etwas, das er nicht einmal benennen konnte – verzehrten in geradezu.
Während er wieder einmal in dumpfes Grübeln versank, schenkte die Mutter dem Kind einen jener Blicke, die Hellorin jedes Mal fast körperlichen Schmerz verursachten.
Ihre Augen. Dieser Blick! Das hatte ihn völlig in ihren Bann geschlagen. Gut, er hätte die Kleine wohl besucht, weil irgend-was in ihr sein Herz gerührt hatte – doch die Mutter ... Die Mutter hatte ihn in helle Aufruhr versetzt.
Einmal nur, in seinem unendlichen Leben, wünschte er sich einen solchen Ausdruck in den Augen dieser Frau zu sehen ... einen solchen Blick, der ihm allein galt. Nicht dem Gott, nicht dem Dunkelelben. Einzig und allein dem Mann in ihm.
Manchmal überkam ihn fast ein Anf lug von Neid, wenn er das glückliche, kleine Mädchen beobachtete. Sie wurde großzügig überschüttet mit der allgewaltigen Mutterliebe dieser wunder-vollen Frau.
Seit endlosen Zeiten erwärmte sich seine Seele, wenn er Mütter aller Rassen mit ihren Kindern beobachtete. Die Blicke, die sie ihren Babys schenkten, waren unendlich wertvoll und er hütete sie wie einen Schatz.
Doch diese junge Frau erhob sich aus der Masse der Mütter, wie ein Diamant aus dem Ursand. Für die atemberaubend schöne Erin war ihr Kind nicht das Wichtigste auf der Welt – oft schon hatte er diesen Gesichtsausdruck gesehen. Einen leicht in sich gekehrten, fast verträumt glückseligen Blick, mit dem jede glückliche Mutter ihren Nachwuchs bedachte – nein, sie drückte viel mehr damit aus!
Für die goldäugige Mutter war die Kleine nicht nur der Mittel -punkt ihres Universums, sondern das Universum selbst. Es schien, als würde sie nur zu einem einzigen Zweck atmen: Um ihr Kind glücklich zu machen. Es zu pflegen, zu beschützen, zu lehren. Für dies Kind da zu sein!
Oh, sie konnte auch streng sein; auch Freiräume ließ sie dem kleinen Mädchen. Aber nie, nicht ein einziges Mal in den letzten Monaten, hatte sie sich aus dem näheren Umkreis des kleinen Wirbelwinds entfernt. Hielt immer einen ihrer Sinne fest auf dieses Kind konzentriert. Ihren kostbarsten Schatz.
Sogar nachts, wenn das Mädchen selig schlief, hielt sich ein Großteil der Gedanken dieser jungen Frau bei ihrem Baby auf.
Hellorin hatte noch nie eine solche Selbstaufgabe gesehen. Noch nie soviel Warmherzigkeit und sprühen de Liebe fast körperlich empfunden.
Die Erin war ideenreich und ausgelassen, weich und sanft, liebevoll und zärtlich im Umgang mit ihrer niedlichen Tochter. Das Mädel stand ihrer Mutter in punkto Schönheit in nichts nach ... man konnte bereits in diesem zarten Alter sehen, dass sie dereinst zu einer gnadenlos schönen Frau heranwachsen würde. Und beide wiesen sie diesen störrischen Knick ihrer Augenbrauen auf, die Hellorin jedes Mal erneut faszinierten.
Ungebrochene Willenskraft und ein unglaublicher Sturkopf versprachen aufregende Machtkämpfe, wenn die Kleine ihrer Mutter einst ebenbürtig entgegentreten würde. Schon jetzt knisterte die Luft, wenn das Mädchen austestete, wie weit sie gehen konnte, versuchte, ihren Trotzkopf durchzusetzen. Doch die Erinmutter blieb eisern und konsequent, wenn sie zu einem solchen Duell herausgefordert wurde. So umfassend sie sich im Spiel und beim Kuscheln mit ihrem Kind einbrachte, so hart und unnachgiebig blieb sie in diesen wichtigen Momenten, in denen das kleine Mädchen eindeutiger Grenzen bedurfte.
Hellorin verbrachte mittlerweile ganze Tage mit den beiden. Eine innere Stimme verbot es ihm, sich zu zeigen, doch es drängte ihn danach, seine Zeit mit diesem glücklichen Zweiergespann zu verbringen. Sich in der heimelig-fröhlichen Harmonie der beiden zu sonnen.
Plötzlich verfinsterten sich seine Züge ... außerdem sorgte er sich immer wieder um die Sicherheit der beiden. Diese un-vernünftige Erinmutter hatte offensichtlich kein weiteres seelisches oder physisches Bedürfnis, außer dem Umgang mit ihrer Tochter.
Er hatte bis dato weder einen Vater angetroffen, noch irgend -einen anderen Menschen in ihrer Nähe gesehen.
Bis auf die allmonatlichen Einkaufstouren in den über zwanzig Meilen entfernten Ort, mieden sie den Kontakt zu ihren Mitmenschen, lebten die Zwei mutterseelenallein in einer windschiefen Siedlerhütte in den Rockies.
Kurz nach der Geburt hatte die Frau alle Brücken hinter
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