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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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sich abgebrochen und wohl einen Großteil ihrer Finanzen geopfert, um sich in diese einsame Gegend nahe den Darth-Hochmooren zurückzuziehen. Wieso um alles in der Welt, sie sich mit einem verletzlichen Kleinkind so schutzlos den Elementen und durch die Gegend marodierenden Irrsinnigen aussetzte, konnte er auch nach den langen Wochen nicht nachvollziehen.
    Besonders nach dem verregneten Herbst – die Blockhütte hatte eindeutig bessere Tage gesehen. Und obwohl die Frau stark und durchtrainiert war und auch handwerklich beherzt zu -greifen konnte, blies der Wind von Zeit zu Zeit unangenehm durch die zugige Hütte.
    Hellorin befürchtete das Schlimmste, wenn er daran dachte, wie lang und streng die Winter in den Bergen sein konnten. Hatte immer wieder – vorsichtig und unbemerkt – die Mängel der menschlichen Handwerker ausgebessert, die Hüttenwände unmerklich verstärkt. Doch trotzdem ...
    Seufzend schüttelte er erneut die mitternachtschwarze Mähne.
    Was immer offensichtlicher wurde und diese törichte Frau wohl trotz einiger Ermahnung von verschiedenen anderen Erin nicht kapieren wollte: Hier fehlte die starke Hand eines Man-nes!

    Nach ihrer letzten Besorgung in dem kleinen Städtchen, hatte Hellorin ungewollt vernommen, was eine Gruppe der dortigen männlichen Bewohner über dies seltsame Mutter-Kind-Gespann tuschelte.
    Seitdem wagte er sich nicht mehr aus deren Nähe.
    Selbst ein Blinder hätte erkennen können, dass die Frau auf unerwünschten Besuch nicht freundlich reagieren würde – und so manchen Kerl würde erbitterte Gegenwehr von einem solch schönen, wilden Geschöpf erst recht anheizen.
    Warum er sich nicht schon längst gezeigt hatte, wusste Hellorin auch nicht recht. Doch seit diesem anzüglichen Gerede der dorfeigenen Platzhirsche, spielte er immer intensiver mit dem Gedanken, sich in der Hütte einzunisten. Ihm fehlte nur noch der passende Aufhänger – denn, dass die Mutter ihn nicht so ohne weiteres in der unmittelbaren Nähe ihrer Tochter dulden würde, hatte er einige Male überdeutlich demonstriert bekom -men.
    Mit Argusaugen wachte sie darüber, dass kein Wesen, weder Frau, noch Mann, ihrem kostbaren Baby zu nahe kam.
    Die unendlich Sanftheit und granitschmelzende Zärtlichkeit, mit der sie ihre Tochter bedachte, verschwand jedes Mal ab-rupt, wenn ein fremder Erin in ihrer Nähe auftauchte.
    Die Frau mutierte in Sekundenschnelle zu einer barschen, nicht mehr im Geringsten umgänglichen und nicht nur latent gewaltbereiten Furie, wenn sie ihr Kind bedroht sah. Augen -scheinlich stellte der Rest der Welt eine Gefahr für sie dar. Wutschäumend und geifernd keifte sie um sich, wenn das Kind auch nur angesehen wurde.
    Ein einziges Mal nur hatte die Mutter in ihrer fast über-menschlichen Wachsamkeit nachgelassen. Nach einer, durch die ersten Zähnchen der Tochter bedingt, durchwachten Nacht stand sie zwei Meter vom Einkaufswagen entfernt vor einem Regal mit Babynahrung und war nicht schnell genug wieder bei ihrem Kind gewesen. Ein Mann mit eindeutigen, amou-rösen Absichten gegenüber der Mutter, hatte versucht, auf diese Weise an sie heranzukommen und der Tochter lächelnd über die Wange zu streicheln.
    Doch statt, wie jede andere einsa me, junge Mutter auf seine harmlosen Avancen mit einem kleinen Flirt einzugehen, war sie völlig ausgeflippt und hatte dem Mann einen gewaltigen Stoß verpasst, der ihn in hohem Bogen in eine Pyramide aus Konservendosen geschleudert hatte.
    Die esprit-geladenen Nettigkeiten, die sie ihm dabei an den Kopf warf, hallten noch heute fröhlich durch Hellorin`s Gedanken. Fluchen konnte die kleine goldäugige Wildkatze, soviel war sicher!
    Jedes Mal, wenn er an den kriegerisch-heroischen Auftritt dieser grandiosen Erin dachte, empfand er einen unerklärlichen Stolz auf diese ungestüme, wilde Person.
    Und wie immer, wenn er sich eingehender mit der Mutter befasste, hatte er das übermächtige Gefühl , jeden Moment etwas furchtbar Wichtiges zu erhaschen. Etwas Weltbewegen-des über sie in Erfahrung zu bringen, das ihm irgendwie geartet helfen würde.
    Argh! - Das nützte nichts. Immer da sselbe. Als läge ihm eine gigantische Unerklärlichkeit auf der Zunge, die er nie wirklich würde begreifen können.
    Bedrückt folgte er den beiden in die geräumige Wohnküche.
    Während er dem Mädchen zusah, wie sie gierig und glucksend in ihrem Trinkbecher versank – und die Hälfte davon auf, statt in ihr landete – ruckte er wie vom Donner gerührt

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