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Der Bann des Highlanders

Der Bann des Highlanders

Titel: Der Bann des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raven Cove
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interessiert sich einen Sch ...“, sie stutzte, zog die Kleine in ihre Umarmung und liebkoste ihre Tochter mit einer solch unendlichen Traurigkeit, dass Helorin der Atem stockte.
    Dann drängte sie die Gefühle unerbittlich zurück und strahlte das Kind an. „Dein Papa muss g erade ganz viel arbeiten. Er kümmert sich um die bösen Jungs und sorgt dafür, dass die Guten gewinnen. Darum kann er nicht bei uns sein.“
    Sie schloss Ty-Schätzchen seufzend in die Arme und flüsterte. „Aber irgendwann ... irgendwann wirst du deinen Papa sehen – das schwöre ich dir!“
    Hellorin machte sich schleunigst davon und veränderte seine äußere Form im gewünschten Maß, dann schritt er in feststofflicher Präsenz in ungefährer Richtung auf die Hütte zu.

    Es lagen noch zirka zehn Meilen Fußmarsch vor ihm – die Maskerade sollte ja einigermaßen authentisch sein – und der Schneehimmel hatte bereits ein beängstigendes Schwarzgrau angenommen ... Wind kam auf und pfiff über die spätherbstlich kargen, grauen Berghänge.
    Während die ersten dicken Flocken vom Himmel segelten, zog er seinen riesigen Rucksack zurecht und marschierte munter drauflos. Seit er das seltsame Weib aus seinen Gemächern zurückgesandt hatte, war er nicht mehr so aufgewühlt gewesen.
    Zum hundertsten Mal fragte er sich, ob dies dieselbe Person sein könnte. Aber er konnte sich beim besten Willen nicht mehr an das Gesicht der Frau erinnern, die er in seinem Bett vorgefunden hatte.
    Die ihm angeblich den „geilsten Fick des Jahrtausends“ be -schert haben wollte. So überragend konnten deren diesbe-zügliche Qualitäten ja nun nicht gewesen sein – sonst wüßte er bestimmt noch etwas davon. Ganz gewiss sogar.
    Überdies eine mehr als seltsame Wortwahl für eine Sterbliche.
    Des Jahrtausends. Als hätte sie geahnt, dass er eine etwas längere Lebensspanne aufwies, als ihre üblichen Bettgefähr-ten.
    Allerdings stand die sanfte Anmut und Zärtlichkeit der jungen Mutter in keinem Verhältnis zur Kratzbürstigkeit dieses ordi -nären Satzes, an den er sich nur zu deutlich erinnerte. Hm.
    Einerseits traute er es der Mutter nicht ganz zu – andererseits hatte er diesen weiblichen Berserker erlebt, wenn sie eine Bedrohung für ihre Tochter witterte.
    Nun, vielleicht würde er seine Tarnung nach einer Eingewöh-nungsphase doch auffliegen lassen; ihr sein wahres Ich zeigen und einfach ihre Reaktion darauf abwarten. Auf jeden Fall stand er vor dem ersten, großen, überaus faszinierenden Rätsel seines äonenlangen Lebens ... und er hatte verdammt nochmal vor, selbiges auch zu entschlüsseln.
    Unverdrossen stapfte er weiter durch den mittlerweile knöchel -hohen Schnee auf die Erin und ihr Kind zu.

    Während Rhyann die letzten würztechnischen Verfeine-rungen an ihrem Hot-Hot-Chili vornahm, spielte der Sonnen-schein ihres Lebens munter zu ihren Füßen. Immer noch leicht konfus, weil sie den Kochlöffel einfach nicht mehr hatte finden können, rührte sie energisch in der roten Sauce.
    Beißendscharfer Chili-Geruch stieg ihr in die Nase und für einen kurzen Moment blinzelte sie gegen die aufsteigenden Tränen an. Verärgert rief sie sich zur Ordnung.
    Sie wusste genau, dass das köstliche Chili nicht der einzige Grund für den drohenden Tränenfluss war. Heute Nachmittag hatte sie zweimal das überwältigende Gefühl verspürt, Hellorin wäre ganz in ihrer Nähe. Rhyann hatte einen Hauch seiner unvergesslichen, wohltuenden Berührung auf ihrer Wange vermutet; vermeint, ihn in den Schatten vor ihrer, vor seiner Tochter sitzen zu sehen. Ins Spiel mit diesem wunderbaren Wesen vertieft.
    In ihr hatte sich der verwegene Gedanke eingenistet, ein Gott wäre anwesend, hätte seine Abneigung gegen sie überwunden ... sich dazu herabge lassen, seine Tochter kennenzulernen. Oh Mann!
    So lange hatte sie diese Gedanken beiseite schieben können. So lange war diese heikle Farce gut gegangen.
    Die süße, kleine Ty ahnte nichts von der enormen Anstren-gung, die ihre Mama jeden Tag unternahm, um nicht unter dem massiven, emotionalen Druck zusammenzubrechen.
    Nichts, was Rhyann derzeit lieber täte, als sich an Hellorins breiten Schultern anzulehnen. Bei ihm Trost und Schutz zu suchen – sie hatte keinen Schimmer, ob ihre Tochter normal oder übermenschlich war. Anzunehmen war eine zumi ndest irgendwann eintretende Unsterblichkeit. Aber sie fühlte in-stinktiv, dass Ty derzeit eher der sterblichen Seite, also wohl dem mütterlichen Erbe zuneigte.
    Und sie wäre

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