Der Bann des Highlanders
sie daran dachte, was einer überaus frustrierten und zorngeifernden Tyra – inzwischen nicht immer Schätzchen – von ihren lieblichen Lippen ge-schlüpft war ... und sich daraufhin kaum noch gegen den erstickten Lachkrampf erwehren konnte:
„Wenn ihr perversen Despote n mein Recht auf freie Mei-nungsäußerung dermaßen mit euren bescheuerten Füßen tretet, sehe ich mich auch nicht genötigt, diese beschissenen Dimen-sionstore zu manifestieren, sollte ich mal irgendwann in diesem verdammten Jahrtausend noch dazu in der Lage sein! Ich schwöre euch, ich werde meine dämliche Kack-Bestimmung ignorieren ... T`chapTaarRr!!!“
Mit ihrem patriotisch-stolzesten „Freiheit-für-die-Unterdrück -ten“-Blick war der kleine Heißsporn aus der Hütte gedampft, jedoch nicht bevor sie donnernd mit allen verfügbaren Türen geschlagen hatte.
Hellorin hatte vielsagend geschnaubt und wollte hinterher stürmen.
Doch Rhyann hielt ihn auf. Sollte sich ihre Tochter erstmal abkühlen. So viel Verantwortung lastete auf der jungen Sidhe, seit sie vor kurzem ihr Llhyren-Erbe entdeckt hatte. Sie war diejenige, die den Phaerie und den Tuatha de` Danaan neues Leben einhauchen würde. Zusammen mit den Kräften, die sie von ihrem Vater geerbt hatte, war ihre Erstgeborene dazu auserkoren, Sternentore zu erschaffen, die den Elben aller Rassen wieder zu wachsender Population verhelfen würden.
Es war ihre Berufung Brücken zu schlagen, die längst ver -gessen, Möglichkeiten zu schaffen, die so lange schon ver-loren geglaubt waren. So gesehen, war diese völlig natürliche, pubertäre Kampfansage gegen elterliche Diktatur also eine erquickende Ablenkung von ihrer eigentlichen, weitaus schwe-rer wiegenden Bürde.
Wundervollerweise war Hellorin so erbost über die Tatsache, von seiner Tochter als Despot bezeichnet zu werden, dass er wutgleißend im Wohnzimmer auf und ab getrampelt war.
Rhyann hatte nichts weiter getan, als ihn auf das überwältigend ironische Paradoxon hinzuweisen – immerhin WAR er ein Despot! – und hatte somit die göttliche Rage auf sich gelenkt.
Während sie immer aggressiver aufeinander eingestürmt waren, hatte sich Dhylan der wunderbare Grund des abrupten Endes von Ty`s Einzelkindkarriere, nach einem Buch erkundigt, das er versehentlich irgendwo liegen gelassen hatte und nun – der Verzweiflung nahe – nicht mehr finden kon nte.
Kurz danach erschien der viertjüngste Spross, ein ebensolcher quirliger Springinsfeld, wie alle rabenschwarz beschöpften Kinder ihrer Liebe.
Cyan hüpfte kreischend um seinen Vater und bestand auf der Einhaltung eines vor Wochen gegebenen Versprechens – forderte die Belohnung für gute Zensuren in der Schule – umgehend und seinem Vater an Starrsinn in keinster Weise nachstehend.
Nicht allzu viel später, wurden sie von zwei hungrigen Mün -dern lautstark aufgefordert, SOFORT für Energienachschub zu sorgen. Hellorin überreichte Llewellyen und Branwyn je einen rotbackigen Apfel und expedierte die beiden kichernden Lause-bengel höchstpersönlich zur Haustür hinaus.
Bevor die Tür ins Schloss hätte fallen können, gaben sich die letzten beiden und der nächste Störenfried die Klinke in die Hände.
Arriannah tauchte lässig pfeifend in der Küche auf und in-formierte ihre Eltern abgeklärt darüber, dass sie demnächst gedächte, ihren Führerschein zu beginnen ... sauste aber schnell wie der Blitz ins Badezimmer und verrammelte schrill kichernd die Türe vor Rhyanns vehementem Hämmern – Sechsjährige konnten ja sooo albern sein. Pah!
Fairerweise wartete der hysterisch gackernde Doppelte-Lott -chen-Verschnitt namens Cynnamonn und Eyreann, der nach Dhylan ihr Glück vervierfacht hatte, bis Rhyann und Hellorin sich soweit gefasst hatten, dass sie sich wieder auf ihren dröhnenden Disput konzentrieren konnten.
Was sich nicht ganz so einfach gestaltete, wenn zwei schwarze Strubbelköpfe Piraten-Schunkellieder singend mit dem Finger in elterliche Hüften und Bäuche pieksten und obendrein eine visionäre Camel-Trophy um die Couchgarnitur aufführten.
Hellorin donnerte herrlich archaisch durch die Bude und plusterte sich, ganz der finstere, mächtig stattliche Phaerie-Hochkönig, zu enormen Ausmaßen auf und herrschte sie an, sich gefälligst hinauszuscheren.
Mit dem alleinigen Erfolg, dass sich die Zwillinge angelegent -lich über eine neue extrovertierte Frisur unterhielten, die DER aktuelle Mode-Hit in der Manga-Szene wäre und nebenbei die Farbechtheit ihrer
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