Der Bann des Highlanders
Detailgetreue in ihrem lädierten Schädel verblieben.Wenn es sein musste, konnte sie den Wetterbericht simultan in höfisches Hochel-bisch übersetzen.
So ein mieses Schwein!
Also – was lernte man daraus?
a) Vertraue niemals einem höheren Wesen!
b) Formuliere deine Wünsche exakter, als jeder noch so kleinkarierte Paragraphenreiter das könnte!
c) Lege dich mit keinem verdammten Gott an!
d) Scheiß auf Männer (grundsätzlich)!
Was ihr allerdings seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf wollte, war die Tatsache, dass er – entgegen seiner brüskierten Reaktion – augenscheinlich doch ein ausnehmenderes Problem mit seiner Fertilität hatte.
Entweder war das seine subtile Rache auf ihre anmaßende Forderung (in dem Fall wünschte sie sich ernsthaft, die An -rufung noch einmal durchführen zu können, um ihm ausgie-bigst die hübsche Fresse zu polieren) oder er hatte den Wunsch unabsichtlich verpfuscht. Dann allerdings hätte er demnächst einen frappierenden Geburtenrückgang in Nimmerland zu er-warten.
Wobei sie Letzteres für eher unwahrscheinlich hielt – immer -hin war er trotz allem ein höheres Wesen! Und soweit sie vermutete, benötigten die kein Viagra oder dergleichen – schon dreimal nicht bei einer simplen körperlosen Befruchtung ... so schwer konnte das doch nicht sein! Immerhin hatten das überliefertermaßen schon andere vor ihm vollbracht ...
Leeren Blicks starrte sie aus dem beschlagenen Flugzeug -fenster.
Sie hatte es sich so sehr erhofft. Sich so darauf gefreut. Hatte trotz aller Differenzen auf sein Versprechen gebaut, ihm unerschütterlich vertraut.
Tja, da unterschieden sich Unsterbliche kaum von Sterblichen.
Bis auf das zusätzliche Übermaß an Verschlagenheit und aufgeblasener Überheblichkeit, waren und blieben Männer einfach nur Schweine. Götter inklusive. Fest stand, sie war nicht schwanger.
Nicht mal im Ansatz!
Sie seufzte leise.
Oh Hell orin ... wieso hast du mir das alles angetan? Und mir nicht einmal ein kleines Stückchen greifbare Erinnerung an dich vergönnt. Schnüffelnd vergrub sie sich tiefer in ihren Pullover und schloss die Augen vor der Wirklichkeit.
Trotz all der wunderbaren Vorkommnisse ... Er hatte sie letztlich auch nur besteigen wollen!
Kaum war das Flugzeug gelandet, steuerte sie zielstrebig dieselbe kleine Pension an, die sie letztes Mal belegt hatte.
Wozu sollte sie sich auch die Mühe machen, ihre Spur zu verwischen, ihren Aufenthalt zu verbergen? Wenn diese blonde Zumutung in der Nähe war, bedeutete das nur, dass die Haarfarbe ihres Mörders um etliches heller, als ursprünglich angenommen wäre. Hm. Auch egal.
Sie zuckte gelangweilt mit den Schultern. Wen scherte es schon, ob sie durch die verdammte Weltgeschichte spazierte, oder nicht?
Nur gut, dass sie mit ein bisschen Glück wenigstens noch einen höheren Zweck erfüllen konnte.
Auf Dauer würde sie Khryddion sowieso nicht davonkommen. Das war ihr bereits klar gewesen, als sie Hellorins Pakt für ihre Zwecke ausgenutzt hatte. Sie hatte eben nur egoistischerweise gedacht, ... gehofft, ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen zu können. Sich so gewünscht, eine kurze Zeit nur mit ihrem Kind verleben zu dürfen – und sie wäre ihrem Tod mit ei nem Lächeln im Gesicht entgegen getreten.
Dafür hätte sie sogar ihre Freude am Singen geopfert. Es sich verkniffen, ihre m Kind Gute-Nacht-Lieder vorzusingen. Nie wieder irgendeine Melodie über ihre Lippen kommen zu lassen ... Das wäre ein harter Brocken geworden, aber tief in ihrem Inneren war sie felsenfest davon überzeugt, dass sie es geschafft hätte. Ihre Musik war unfraglich ein großer Teil ihres Lebens – DER Teil ihres Lebens, den sie liebte und der ihr unbändige Freude bereitete. Aber für ein Baby in ihren Armen? Keine Frage – sie hätte niemals mehr gesungen! Nicht mal gepfiffen oder gesummt!
Jetzt allerdings, war es vollkommen einerlei, ob der Tod sie früher oder später ereilte. Was juckte sie das schon?
Gottseidank war SIE nicht unsterblich.
Diesen Zustand hätte sie kaum noch länger ertragen!
Seit vier endlosen Wochen schleppte sie die Erinnerungen an diese unerträgliche Nervensäge von Mann mit sich herum. Kämpfte tapfer gegen jegliche Musikalität an. Das bedeutete in ihrem Fall, keine Musik zu hören, nicht einmal daran zu denken.
Sobald sie auch nur auf die Straße ging, musste sie sich derart disziplinieren, nicht unbewusst ein im Hintergrund spielendes Liedchen mitzusingen, dass es ihr fast körperliche
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