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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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zwar sanft, aber auch schwer von den Gedanken, die sie beschäftigten. »Du hast also nicht nach der Macht gestrebt?«
    »Macht ist nur ein Werkzeug, das zum Guten oder zum Bösen eingesetzt werden kann. Ich würde es vorziehen, ein Anführer im Frieden und nicht im Krieg zu sein.«
    Marisa setzte sich auf die Bank, zog die Schuhe aus und schlug die Beine unter. Sie hielt den Rücken gerade, ihre blauen Augen blickten entschlossen und stahlhart drein. »Wenn du mich noch einmal anlügst, werde ich dir nicht mehr helfen.«
    »Ich verstehe.« Er musste schon für kleine Gaben von ihr dankbar sein. Aber er erkannte, dass sie sich auf eine persönliche Ebene zurückgezogen hatte, und das tat ihm schrecklich leid.
    Doch dieser Rückzug war gut, denn Rion empfand bereits zu viel für sie.
    Er stand auf, begab sich zum Bug des Schiffes und wandelte seine Hautfarbe wieder zu dem normalen Bronzebraun. Als er zur Brücke zurückkehrte, stand Marisa vor dem Sichtschirm und starrte ihn an. »Auf Ehro färben wir unsere Haut nicht. Wenn wir landen, möchte ich nicht, dass wir wie Toraner aussehen.«
    Mit einem Nicken verschwand sie daraufhin in den Bug. Wenige Minuten später kam sie zurück und trug nun ihre irdische Kleidung: Jeans, ein kurzärmeliges Hemd, eine locker sitzende Jacke und Schuhe. Ihre Haut war wieder fleischfarben und das Haar kastanienbraun. Marisa war in jeder Farbe schön. Selbst wenn sie enttäuscht war, behielt sie noch ihre Anmut und Klugheit.
    Merlin stieß einen schrillen Schrei aus, pickte auf dem Tastenfeld herum, flatterte mit den Flügeln und lenkte Rions Aufmerksamkeit dadurch auf sich. Eine Computerstimme drang aus dem Lautsprechersystem. »Käptn, ich empfange eine Nachricht.«
    »Spiel sie ab«, befahl Rion.
    Eine andere Stimme drang aus dem Lautsprecher. »Warnung. Warnung. Jede Verletzung des Luftraums von Ehro wird als feindlicher Angriff gewertet. Drehen Sie um oder bereiteten Sie sich auf Ihre Auflösung vor.«
    Mit einem Fluch sprang Rion zu der Kontrollkonsole. »Computer, sind alle Stimmensysteme aktiviert?«
    »Ja, Sir.«
    »Woher kommt diese Warnung?« Er suchte den Sichtschirm nach Zeichen eines bevorstehenden Angriffs ab.
    »Eine Weltraumboje hat die Warnung ausgestrahlt«, erwiderte der Computer.
    Marisa gesellte sich zu Rion und betrachtete den Sichtschirm ebenfalls. »Können wir uns zurückziehen und diese Bojen umfliegen?«
    »Nein«, erwiderte der Computer. »Der gesamte Planet ist von einem Schutzring aus Bojen umgeben.«
    »Haben wir eine geeignete Waffe, mit der wir eine dieser Bojen abschießen können?«, fragte Rion.
    »Ja.«
    »Wird die Zerstörung einer Boje einen Gegenangriff auslösen?«
    »Ungewiss. Wenn wir eine Boje vernichten, könnte das einen Angriff durch die anderen Bojen, durch den Planeten oder durch feindliche Schiffe nach sich ziehen.«
    »Was sind unsere Möglichkeiten?«, wollte jetzt Marisa wissen.
    »Eine Rückkehr wäre das Sicherste«, antwortete der Computer.
    Rion hatte jedoch nicht den weiten Weg durch die Galaxie zurückgelegt, nur um jetzt umzudrehen. »Was sonst noch? Gib uns mehr Informationen.«
    Der Computer antwortete: »Ohne ihre Waffenstärke zu kennen, ist es mir nicht möglich, Gegenmaßnahmen vorzuschlagen.«
    »Was denn für Gegenmaßnahmen?«, fragte Marisa.
    »Wir könnten die Schilde verstärken«, schlug der Computer vor.
    »Tu dies«, befahl Rion. Unter seinen Füßen vibrierte es, das Licht wurde zwar schwächer, aber ihre Geschwindigkeit blieb gleich.
    »Wir können auch die Geschwindigkeit erhöhen«, schlug der Computer vor.
    »Als dieses Schiff Tor verlassen hat, sind wir fast sofort in den Weltraum geschossen«, bemerkte Marisa. »Können wir auf Ehro genauso schnell landen?«
    Rion schüttelte den Kopf. »Bei unserer Abreise von Tor war der Weltraum noch ein sehr weites Ziel, das wir gar nicht genauer eingrenzen mussten. Die Landung an einem bestimmten Punkt erfordert hingegen wesentlich mehr Präzision und Zeit zum Abbremsen.« Rion beugte sich über seinen Monitor. »Bereite Ausweichmanöver vor. Stoße warme Abgase in alle Richtungen aus, damit die Hitzesensoren unserer Spur nicht folgen.«
    »Beginne Ausweichmanöver«, sagte der Computer. »Stoße notwendige Abgase aus. Wünschen Sie die Blendmaschine einzuschalten?«
    »Initiieren«, befahl Rion.
    »Ich kann die Zellstruktur der Außenhaut so verändern, dass sie jedem Radar, Sonar und jeder Entdeckung durch Psi-Kräfte entgeht.«
    »Heißt das denn, dass wir

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