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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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Wirklich.»
    Er nickte. «Du hast mich nicht geweckt.»
    «Dumm von mir, ich weiß. Ich konnte nicht schlafen, also bin ich nach unten gegangen, wo ich ihn überrascht habe. Leichtsinnig. Es hätte schiefgehen können.»
    «Ist es aber nicht. Wir sind alle hier. Vielleicht hast du ihn sogar …» Er fluchte und presste eine Hand auf seinen Bauch.
    Hannahs Blick ging zum Saum seines Hemds. Ein dunkler Fleck hatte sich auf dem Stoff gebildet. «Oh, Nate, du blutest wieder!»
    Er starrte auf seine Kleidung. «Ich bin aus dem Bett gesprungen, als ich die Schüsse gehört habe. Dabei müssen die Nähte aufgegangen sein.»
    Blut tropfte vom Saum seines Hemds auf den Boden.
    Zum ersten Mal fühlte sich Hannah wirklich hilflos.
    Jakab lauerte irgendwo da draußen, und jetzt das.
    «Was machen wir jetzt?», fragte sie und hasste den verzweifelten Klang ihrer eigenen Stimme.
    Nate verzog das Gesicht. «Eins nach dem anderen, wie immer. Komm her. Hilf mir nach unten.»
    Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, Nate ins Erdgeschoss zu bringen. Leah öffnete die Tür zum Esszimmer und schaltete das Licht ein. Sie fühlte sich benommen. Nicht genug Schlaf, zu viel Adrenalin. Zu viel Angst, zu viel Panik.
    Hannah half Nate in einen der Lehnsessel beim Fenster. Dann öffnete sie die Flinte, warf die abgeschossene Patrone aus, zog zwei neue aus ihrer Gesäßtasche und schob sie in die Läufe. Sie klappte die Waffe zu, ging zur Tür, sperrte ab und kauerte sich neben ihre Tochter. Sie streichelte dem kleinen Mädchen die Wange. «Leah, erinnerst du dich, wie oft wir über diesen Moment gesprochen haben? Über die Zeit, wenn du stark sein musst?»
    Leah nickte. Ihre Pupillen waren riesig.
    «Nun, Honey, dieser Moment ist jetzt gekommen. Du weißt, dass wir dich lieben, dein Daddy und ich. Mehr als alles andere auf der Welt. Es ist lebenswichtig, dass du das nie vergisst.»
    «Ihr glaubt, dass einer von euch sterben wird.»
    Hannah spürte, wie eine Träne über ihre Wange lief, und verfluchte sich selbst dafür. «Nein, Frechdachs. Niemand glaubt das. Aber wenn auch nur die winzigste Möglichkeit besteht, müssen wir darauf vorbereitet sein. Damit wir wissen, was wir tun müssen, wenn es passiert. Du bist ein starkes Mädchen. Tapfer. Intelligent. Du musst nichts weiter tun als denken. Denken, Fragen stellen, auf der Hut sein, deinem Instinkt vertrauen, schnell reagieren – genau so, wie wir es dir beigebracht haben. Weißt du noch, wie wir dir gezeigt haben, wie man so etwas benutzt?» Sie deutete auf die Schrotflinte.
    «Ja.»
    «Was ist dieser Schieber hier?»
    «Die Sicherung.»
    «Wie entsicherst du die Waffe?»
    «Nach vorn schieben.»
    «Gut.»
    «Woher weiß ich, wer er ist?»
    «Du weißt noch, wie wir uns gegenseitig validieren?»
    «Ja.»
    «Wenn du dir nicht sicher bist, machst du es genauso. Und jetzt komm her.» Hannah zog ihre Tochter an sich und drückte sie.
    «Ein Auto», sagte Nate unvermittelt.
    Hannah stellte sich neben das Fenster. Die Morgendämmerung hatte eingesetzt und tauchte die Landschaft draußen in Grauschattierungen. Ein alter Landrover Defender ratterte den Weg von der Hauptstraße herunter.
    Der Geländewagen rumpelte über die Brücke und beschleunigte mit aufgeblendeten Scheinwerfern in Richtung Farmhaus. Zwanzig Meter vor dem Haus kam er rutschend zum Stehen. Der Motor brummte noch ein paar Sekunden lang im Leerlauf, dann verstummte er. Die Scheinwerfer gingen aus.
    Nate sah Hannah fragend an. «Kannst du etwas erkennen?»
    «Sebastiens Landrover.»
    «Was ist mit Sebastien?»
    Die Windschutzscheibe war eine schwarze Fläche aus Glas. Sie konnte den Blick des Fahrers auf sich spüren. «Nein. Leah, behalt den Wagen im Auge. Wenn er sich bewegt oder jemand aussteigt, dann rufst du laut!»
    Das Mädchen packte einen der Esszimmerstühle bei der Lehne. Ihre Knöchel waren weiß. «Wohin gehst du?»
    «Ich hole die restliche Munition. Es dauert nicht lange. Zähl bis zehn. Dann bin ich wieder zurück.» Sie riss die Tür auf und rannte nach draußen in den Flur. Schlitterte um die Ecke in Richtung Küche. Die Hintertür stand offen und schlug im Wind. Zwei der Scheiben waren kaputt von ihrem Versuch, Jakab niederzuschießen. Im Rahmen steckten Dutzende Schrotkörner.
    Hannah riss die Tür zur Vorratskammer auf, packte zwei Schachteln mit Patronen und rannte damit zurück ins Esszimmer.
    «Es hat sich nichts bewegt.»
    «Braves Mädchen. Jetzt nimm diese Schachteln hier. Mach sie auf. Ich möchte, dass

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