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Der Bann (German Edition)

Der Bann (German Edition)

Titel: Der Bann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen L. Jones
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Luke des Helikopters schwang auf, und ein weiterer Mann sprang heraus. Vass erteilte ihm einen knappen Befehl. Der Mann hob eine dritte Gestalt aus dem Helikopter und setzte sie vorsichtig in den Rollstuhl.
    Hannah starrte den Greis im Rollstuhl an. Seine Gesichtshaut war trocken und spröde wie totes Laub. Seine Augen blickten apathisch aus tiefen schattigen Höhlen. Er sah aus, als wäre er nicht schwerer als fünfundvierzig Kilo.
    «Der im Rollstuhl ist Károly Gera», sagte Sebastien. «Er ist der
Signeur

    Gabriel hatte bis jetzt geschwiegen. Nun trat er näher ans Fenster. «Der, von dem du mir gestern Abend erzählt hast?»
    «Der, der dieses
Hosszú-élet-
Mädchen getötet hat. Wenn es dich tröstet, er stirbt. Wie es aussieht, hat er nicht mehr viel Zeit.»
    Vass beugte sich hinunter und brüllte dem alten Mann etwas zu. Dann wandte er sich ab und ging zum Hof.
    Hannah sah zu, wie er näher kam. Die Umstände hatten sich ein weiteres Mal geändert, und obwohl ihre Entschlossenheit, die Sache ein für alle Mal zu beenden, noch genauso wild tobte wie vorher, geriet ihre Zuversicht ins Wanken. Vass war eine Unbekannte. Eine Bedrohung, mit der sie nicht gerechnet hatte.
    Wenn du dich zusammengerissen hättest, wenn du dich nicht in deine Trauer wegen Nates Tod ergeben und Leah so selbstsüchtig aufgegeben hättest, dann hättest du sie herbringen können, ohne die Existenz dieses Hauses an irgendeinen Dritten zu verraten. Sie hätten dich niemals gefunden.
    «Es ist wahrscheinlich besser, wenn ich euch allein lasse», sagte Meyer. «Sebastien …»
    «Verschwinde einfach. Ich habe dir nichts mehr zu sagen.»
    Dániel Meyer ließ den Kopf hängen, kehrte, Entschuldigungen murmelnd, in den Flur zurück und verließ das Haus durch die Vordertür.
    Augenblicke später stand Benjámin Vass vor der Terrassentür. Der Türknauf drehte sich unter seinem Griff, und er betrat den Raum.
    Hinter ihm schob einer seiner Lieutenants Károlys Rollstuhl über die Schwelle und stellte ihn kurz dahinter ab.
    Schweigend ließ Vass den Blick durch die Küche gleiten. Auf seiner Stirn stand ein dünner Schweißfilm. Er breitete die Arme aus und lächelte strahlend. «Man hat mir gesagt, hier würde eine Party gefeiert. Ich dachte, ich wäre der Erste, aber es scheint, als wäre ich zu spät. Ich fürchte, ich stehe ohne Geschenke da – wie nachlässig von mir. Wer von Ihnen ist Hannah Wilde?»
    «Soweit ich weiß, hat Sie niemand eingeladen, Benjámin», murmelte Sebastien.
    Vass drehte sich zu dem Ex-
Signeur
um und musterte ihn unter herabhängenden Augenlidern. «Ah,
Sebastien
. Schrullig und verschroben wie eh und je, wie ich sehe. Bitte betrachten Sie mich nicht als Gast. Sehen Sie mich eher als zusätzliche Sicherheit. Ich habe Grund zu der Annahme, dass Ihr Freund Balázs Jakab auf dem Weg hierher ist. Ich zweifle zwar keinen Augenblick daran, dass Ihre Bemühungen um Hannah und ihre Tochter vorbildlich sind, doch die jüngste Entwicklung macht unsere Anwesenheit zu einer umsichtigen Vorsichtsmaßnahme, meinen Sie nicht?»
    Hannahs Magen verkrampfte sich bei der Erwähnung von Jakabs Namen. «Was bringt Sie zu der Annahme, er ist auf dem Weg hierher?», fragte sie.
    «Ich nehme an, Sie sind Hannah. Wunderbar.» Er deutete auf den ausgemergelten Greis im Rollstuhl. «Erlauben Sie mir, Ihnen unseren hochgeschätzten
Signeur
vorzustellen, Károly Vega.»
    «Beantworten Sie meine Frage!»
    Vass grinste selbstgefällig. «Der Grund, warum ich annehme, dass Ihr Freund Jakab auf dem Weg hierher ist, Hannah Wilde, ist der, dass ich ihn selbst eingeladen habe.»
    Die Käfer nahmen ihren Marsch über Hannahs Haut wieder auf. «Sie haben
was

    «In Llyn Gwyr hat sich etwas Grauenvolles ereignet. Ich denke nicht, dass der Ausdruck
Gräueltat
zu krass dafür ist. Ich habe die Überbleibsel gesehen. Das Grab Ihres Ehemannes unten am See, ohne auch nur einen Grabstein zu seinem Gedenken. Wir haben Ihren Vater gleich daneben begraben. Sehr traurig, das alles.» Er beugte sich vor. «Wissen Sie was, Hannah? Die ganze Zeit über, während ich dort war, hatte ich dieses verrückte Gefühl, beobachtet zu werden. Ein sechster Sinn vielleicht? Ich wette die Knochen meiner Großmutter, dass Jakab von diesen Bergen heruntergestiegen ist, sobald wir Llyn Gwyr verlassen hatten. Weswegen ich ihm eine Einladung zu dieser gemütlichen Einweihungsparty dagelassen habe, zusammen mit einer klar verständlichen Wegbeschreibung hierher. Weswegen wir

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