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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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nicht.“
    Finster starrte sie ihn an. „Es war nicht meine Schuld.“
    „Das habe ich auch nicht gesagt.“
    „Aber gedacht.“
    „Warum hören Sie nicht auf, zu spekulieren, was ich denke, und packen Ihre Sachen, damit wir von hier verschwinden können?“
    „Passen Sie bloß auf, dass Sie nicht aus Versehen was Nettes zu mir sagen. Das würde ich bestimmt nicht verkraften.“ Sie befühlte den Verband an ihrer Schläfe. „Haben Sie den Typen gekriegt?“
    „Nein.“ Er runzelte die Stirn, als er ihre blassen Lippen und die Schatten unter ihren Augen sah. „Ein paar Zeugen haben den Wagen gesehen. Eine dunkle Limousine mit einem Kennzeichen aus Illinois. Das ist alles, was wir haben. Geht es Ihnen gut genug, um ein paar Fragen zu beantworten?“
    „Natürlich.“ Sie verzog das Gesicht, während sie ihre Beine über den Rand der Liege schwang. „Aua.“
    Nick umfasste ihren Oberarm, um sie zu schützen. „Ich kann nicht glauben, dass Sie den Arzt angelogen haben. Ihnen ist schwindelig.“
    „Mir ist nicht schwindelig.“
    „Wenn ich nicht hier gestanden hätte, wären Sie glatt von der Liege gekippt.“
    „Wäre ich nicht.“
    „Verdammt, sind Sie stur.“ Er spürte ihre weiche Haut unter seinen Fingern, und der saubere Duft ihrer Haare brachte ihn beinah um den Verstand. Er trat einen Schritt zurück. „Ach McNeal, was soll ich bloß mit Ihnen machen?“
    „Es reicht schon, wenn Sie mich nicht anschreien. Ich habe Kopfschmerzen. Und wenn Sie schreien, wird es nur noch schlimmer.“
    Nick wollte ihr nicht in die Augen blicken und ihre Verletzlichkeit sehen, denn das würde unweigerlich Gefühle in ihm auslösen, die ihm ganz und gar nicht gefielen. Doch früher oder später würden sich ihre Blicke treffen, und er wusste jetzt schon, dass es ihm unmöglich sein würde wegzusehen. „Gladys Delany hat mich gebeten, Ihnen zu danken, dass Sie ihrer Tochter das Leben gerettet haben.“
    „Das kleine Mädchen in dem pinkfarbenen Sweatshirt“, murmelte Erin.
    „Sie haben sie gerade noch rechtzeitig aus dem Weg geschubst. Und die halbe Stadt hat Ihnen dabei zugesehen.“
    Erin wandte den Blick ab und zupfte übereifrig einen Fussel von ihrer Hose. „Ich bin froh, dass es ihr gut geht.“
    Warum fiel es ihr so schwer, Lob anzunehmen? Instinktiv wusste Nick, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war, sie danach zu fragen. Er verschob es auf später. „Ziehen Sie sich an, dann fahre ich Sie nach Hause.“
    Sie blickte auf ihr Krankenhaushemd hinunter und sah für einen Moment verlegen aus. „Äh … meine Bluse liegt hinter Ihnen auf dem Stuhl.“
    Er drehte sich um, nahm ihre Bluse und starrte auf den BH darunter. Na großartig. Vorsichtig nahm er auch das Stück Seide und überreichte ihr beides. „Bitte schön.“
    „Danke. Würden Sie sich für einen Augenblick umdrehen?“
    Nick kehrte ihr den Rücken zu und stellte sich mit dem Gesicht zum Vorhang. Überdeutlich nahm er das Rascheln ihrer Kleidung hinter sich wahr. „Ich habe ein paar Fragen zu dem Wagen, der Sie angefahren hat“, sagte er.
    „Er war blau oder grau. Amerikanisches Modell. Verchromter Kühlergrill. Getönte Scheiben. Die Stoßstange war verdammt hart und hat einen Abdruck an meiner Hüfte hinterlassen. Sie können sich wieder umdrehen.“
    Nick drehte sich um und fühlte, wie sein Puls bei ihrem Anblick in Uniform und mit offenem Haar, das ihr über die Schulter fiel, schlagartig in die Höhe schoss. „Haben Sie den Fahrer gesehen?“
    „Die Sonne hat sich in der Windschutzscheibe gespiegelt. Ich konnte keine Gesichter erkennen, aber ich glaube, es waren zwei Personen in dem Auto.“ Behutsam stellte sie ihre Füße auf den Boden und stand auf.
    „Zwei Personen?“ Zu Beginn hatte Nick vermutet, dass sie es mit einem betrunkenen Fahrer zu tun hatten, doch inzwischen schien das nicht mehr allzu wahrscheinlich. Die Uhrzeit war dafür ziemlich ungewöhnlich. Und der Wagen hatte ein Kennzeichen aus Illinois. „Was ist Ihre Meinung dazu?“
    Erin versuchte aufzustehen, musste sich jedoch sofort wieder an der Liege festhalten. „Oh nein …“
    Augenblicklich war Nick bei ihr und legte ihr den Arm um die Taille. „Werden Sie mir bloß nicht ohnmächtig, McNeal“, knurrte er.
    „Ich werde nicht ohnmächtig.“
    Er wollte etwas sagen, doch das Gefühl, sie im Arm zu halten, machte ihn sprachlos. Ihre Kurven, ihre weiche Haut und der geheimnisvolle weibliche Duft verwirrten seine Sinne. Es war ihm absolut unmöglich, auch

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