Der Bedrohung so nah (German Edition)
Kopf zu ignorieren, die ihn einen Lügner nannte.
Gerade als er ins Haus gehen wollte, um noch einige Minuten mit Stephanie zu verbringen, bevor sie zu Bett ging, hörte er das unverwechselbare Geräusch eines Basketballs, der auf Beton traf. Er hielt kurz inne, dann nahm er den Weg an der Seite des Hauses vorbei und lugte neugierig um die Ecke. Vor ihm lag der Teil der Auffahrt, der von einem Scheinwerfer beleuchtete wurde und dessen Boden er damals hatte betonieren lassen, als Stephanie mit dem Basketballspielen angefangen hatte.
Stephanie saß mit dem orangefarbenen Ball, den Erin ihr geschenkt hatte, in der Hand in ihrem Rollstuhl und hatte den Blick fest auf den rostigen Korb über dem Garagentor geheftet. Konzentration zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, während sie versuchte, die Entfernung zwischen Ball und Korb abzuschätzen. Einen Augenblick später lehnte sie sich vor und warf den Ball über ihre Fingerspitzen nach oben, sodass er einen perfekten Bogen machte. Nick hielt den Atem an. Der Ball prallte am Rand des Korbes ab.
„Oh verdammt“, sagte sie, als der Ball auf dem Beton aufkam.
Er wusste auch nicht, warum es ihn so tief berührte, doch als er sah, wie Stephanie ihren Rollstuhl vorwärts manövrierte, um den Ball zu holen, und sich für einen neuen Versuch bereit machte, spürte er einen Stich in seinem Herzen. Der Schmerz raubte ihm beinah den Atem.
Sie braucht ein Leben, das wieder lebenswert ist. Zur Hölle mit den Risiken .
Unwillkommen hallten Erins Worte in seinen Ohren wider. Erin hatte unrecht, sagte Nick zu sich selbst. Stephanie brauchte seinen Schutz. Wenn er in der Nacht ihres Unfalls bei ihr gewesen wäre, säße sie jetzt nicht im Rollstuhl.
Er lehnte sich gegen die Wand des Hauses, da es einen Moment dauerte, bis er seine Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. Er war nicht überfürsorglich, er war nur vorsichtig. Stephanie brauchte jemanden, der aufpasste, dass sie nicht noch einmal verletzt wurde.
Nach einer Weile ging er zu seiner Tochter. Er lächelte, doch sein Gesicht fühlte sich an, als wäre es aus Plastik, und er fürchtete, sie würde ihn sofort durchschauen. Seine Kleine war in den letzten Jahren ziemlich aufmerksam in solchen Dingen geworden.
Sie sah ihn unter ihren Wimpern hindurch an und grinste.
„Der ging daneben.“
Nick spürte den Kloß in seinem Hals und schluckte, bemüht, sich nicht von seinen Gefühlen überwältigen zu lassen. „Das hab ich gesehen.“
„Es tut mir leid, dass ich so gemein zu Erin war.“
„Mach dir keine Sorgen um Erin. Sie versteht das schon. Sie hat mir gesagt, dass es in Ordnung geht, wenn du den Basketball nicht möchtest. Dann kauft sie dir was anderes.“
Stephanie hielt ihm den Ball entgegen. „Guck mal, Dad, das hab ich gar nicht gesehen, als sie mir den Ball gegeben hat. Hier.“
Nick sah hinunter auf die orangefarbene Kugel. Ein scharfer Schmerz durchzuckte seine Brust, als sein Blick auf den Namen seiner Tochter fiel, der in geschwungener schwarzer Handschrift über dem eines bekannten Spielers der Chicago Bulls stand.
„Das ist ja ein Ding“, murmelte er.
„Ziemlich cool, oder? Woher wusste Erin, dass er mein Lieblingsspieler ist?“
Nick war sprachlos. Er wusste nicht, was er erwidern sollte. Offenbar war Erin tatsächlich mehr als zweihundert Meilen gefahren, um dieses Autogramm zu organisieren.
Stephanie sah den Ball in ihren Händen an. „Ich habe über das, was sie gesagt hat, nachgedacht.“
„Über was denn?“
„Du weißt schon … über Rollstuhlbasketball. Ich hab das mal im Fernsehen gesehen, aber ich hab nie geglaubt, dass ich es auch schaffen kann.“
„Du kannst alles schaffen, wenn du es willst, Honey.“
„Na ja, ich dachte, vielleicht könnte ich mal ein paar Trainingsstunden oder so was probieren. Ich war immer eine ziemlich gute Spielerin.“
„Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist?“
„Mein Rücken tut nicht mehr so weh, falls du dir deswegen Sorgen machst. Vielleicht könnten wir Dr. Brooks mal fragen.“
Nick räusperte sich. Er hoffte, seine Stimme würde fest genug sein und nicht verraten, wie sehr sein Herz schmerzte. „Du solltest längst im Bett sein.“
Sie legte ihren Kopf schief, als wäre sie wieder sechs Jahre alt und fordere seine Autorität heraus, wie sie es in den vergangenen Jahren so oft getan hatte. „Wirst du wenigstens darüber nachdenken?“
Überwältigt von der Intensität der Liebe, die er für dieses Kind fühlte, und dem
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