Der Bedrohung so nah (German Edition)
halten. Seit Rita in seinen Armen gestorben war, war er immun gegen die Liebe, verdammt. Er würde nicht noch einmal zulassen, dass das Schicksal sein Herz zum Schafott führte.
Sein Puls raste, als er die Bremsspuren bei der Brücke entdeckte. Eine lähmende Angst streckte ihre Klauen nach ihm aus, als er den Suburban mit quietschenden Reifen zum Stehen brachte. Er riss die Tür auf und rannte los.
„McNeal!“
Der Wagen war nirgends zu sehen, aber der penetrante Geruch von verbranntem Gummi hing in der Luft. Benommen vor Angst blieb er an der Brücke stehen. An dieser Stelle war Rita verunglückt. Ihm wurde übel. Sein Blick folgte den Spuren über den Asphalt bis zum Straßenrand. Nur knapp an den Stahlpfeilern vorbei hatte sich Erins Wagen offenbar einen Weg durch das Gestrüpp gebahnt, bevor er die Böschung hinuntergestürzt war.
Er stolperte vorwärts. Für eine Sekunde blieb ihm das Herz stehen. Nur wenige Meter entfernt im schlammigen Flussbett lag der Streifenwagen auf dem Dach. Nick rannte los und kletterte die steile Böschung hinunter. „Erin!“ Seine Stimme klang fremd.
Er rannte zum Wagen. Sein Puls raste. „McNeal! Verdammt, antworten Sie!“
Er fiel vor der Fahrertür auf die Knie und beugte sich vor, um durch das Fenster in das Innere des Wagens zu spähen. Sein Herz setzte aus, als er sah, wie Erins Körper vom Sicherheitsgurt gehalten leblos in der Luft hing. Ihr Gesicht war blass, die Augen waren offen und ausdruckslos. Sie ist tot, war sein erster Gedanke.
„McNeal!“ Panik überkam ihn. Ohne nachzudenken, streckte er die Hand aus. Ihre Haut fühlte sich kühl an. Sie reagierte nicht. „Erin! Können Sie mich hören?“
Sie antwortete ihm mit einem langgezogenen Stöhnen. Blinzelnd sah sie ihn an. „Oh Nick. Ich glaub, ich hab Mist gebaut.“
Bei dem Klang ihrer Stimme wäre er beinah zusammengebrochen. Seine Gefühle drohten ihn zu überwältigen. Erleichterung, Dankbarkeit und noch andere Empfindungen, für die er keinen Namen finden wollte. Für einen Moment verschlug es ihm die Sprache, und er dankte Gott dafür, dass sie noch lebte.
„Haben Sie Schmerzen?“, brachte er nach einer Weile hervor.
Sie bewegte sich leicht, dann zog sie die Augenbrauen zusammen. „Angesichts meiner Lage eine ziemlich dumme Frage, Chief.“
Er starrte sie an. Noch immer schnürte es ihm die Kehle zu. Er schluckte. Er war kurz davor, zusammenzubrechen, und sie machte Witze. „Haben Sie sich verletzt?“ Seine Stimme klang rau. „Den Hals? Den Rücken?“
„Überall, außer vielleicht unter meinen Füßen.“
Ein Lachen löste sich aus seiner Kehle und löste seine Anspannung.
„Sie haben mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.“
Sie schloss die Augen und lächelte leicht. „Ich mir selbst auch.“
„Es riecht nach Benzin. Ich muss Sie irgendwie hier rausbekommen. Können Sie sich bewegen?“
Sie öffnete und schloss die Handflächen. „Ja.“
„Und die Beine?“
Sie verzog das Gesicht vor Anstrengung, doch Nick konnte sehen, wie sich ihre Füße bewegten. „Alles in Ordnung. Los geht’s. Ich möchte ungern riskieren, als gegrilltes Sandwich zu enden.“
Er hoffte inständig, dass sie keine Verletzung an der Wirbelsäule oder am Genick hatte, als er halb durch das Fenster kletterte, um ihren Sicherheitsgurt zu lösen. „Ich öffne den Gurt, entspannen Sie sich, und lassen Sie sich einfach auf mich fallen, okay?“
Sie nickte.
Er hielt sie mit einem Arm umfangen, während er den Gurt löste. Sie sackte auf ihn. „Alles okay?“
„Es hat nicht mal wehgetan.“
Nick schloss die Augen, als eine neue Welle der Gefühle über ihm zusammenschlug. „Ich werde Sie jetzt runterlassen und aus dem Auto ziehen. Halten Sie einfach still, und lassen Sie mich machen, okay?“
Er hätte sich denken können, dass sie nicht auf ihn hören würde. Kaum hatte er begonnen, sich rückwärts aus dem umgedrehten Wagen zu schieben, kroch Erin bereits auf allen vieren hinter ihm her. „Nick …“
„Ich habe gesagt, Sie sollen liegen bleiben“, fuhr er sie an.
„Da war ein Wagen. Ein Lincoln. Mit einer Schrotflinte …“
Die Haare in seinem Nacken stellten sich auf. „Wer auch immer das gewesen ist, sie sind fort.“ Er stand auf, sah über die Schulter und löste den Riemen an seinem Halfter mit dem Daumen. „Ich werde Sie gleich zu dem Wagen befragen, okay? Erst mal möchte ich, dass Sie sich hinlegen. Ich habe eine Halskrause und eine Decke im Auto …“
Sie versuchte,
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