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Der Bedrohung so nah (German Edition)

Der Bedrohung so nah (German Edition)

Titel: Der Bedrohung so nah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Castillo
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scharf. „Niemand hat es auf sie abgesehen. Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Aber mir ist einfach wohler, wenn sie nicht in Logan Falls sind.“
    „Jawohl, Chief. Wird sofort erledigt.“
    „Im Reha-Center werden sie sicher sein. Em hat die Adresse. In ein paar Stunden werden zwei U.S. Marshals zu ihnen stoßen. Ich bleibe solange hier und sorge dafür, dass McNeal in einen geheimen Unterschlupf gebracht wird.“
    Etwas unsicher, aber dennoch aufgeregt ging Hector zum Garderobenständer und nahm seine Mütze. „Ich werde gut auf sie aufpassen, Chief, und sie mit meinem Leben beschützen.“
    Nick stand in der Mitte des Raumes. Er fühlte sich, als hätte er einen Schlag in die Magengrube bekommen. Er hoffte inständig, dass es nicht so weit kommen würde.
    Der Schlag, den Erin dem Sandsack versetzte, war so hart, dass ihr ganzer Arm bis hinauf zur Schulter vibrierte. Sie war längst ins Schwitzen gekommen. Ihre Laune besserte sich allmählich, aber ihre Muskeln fühlten sich an wie Pudding. Die Prellungen vom Unfall taten ein Übriges. Doch auf keinen Fall würde sie jetzt aufhören. Boxen war bislang immer ihr Allheilmittel gegen Stress gewesen. Doch es wunderte sie kein bisschen, dass es nicht anschlug, wenn es um Nick Ryan ging.
    Seit dem Vorfall gestern in ihrer Wohnung hatte sie ihn weder gesehen noch gesprochen. Aber das war auch besser so, dachte sie wohl zum hundertsten Male. Er hatte kein Recht, sie zu beurlauben. Es gab keinen einzigen guten Grund dafür, außer dass es so einfacher für ihn war, ihr aus dem Weg zu gehen. Und ein Wachposten vor ihrem Haus war völlig übertrieben. Sie brauchte keine Bodyguards.
    Am meisten störte es sie, dass er ihr aus dem Weg gehen wollte. Es tat weh. Nicht nur, weil er sie zurückgewiesen hatte, als sich gerade eine zögerliche Freundschaft zwischen ihnen entwickelte, sondern vor allem wegen all der anderen Gefühle, die in ihrem dummen Herzen Sturm liefen.
    Sie waren weder besonders weise noch vernünftig. Aber diese Eigenschaften hatten noch nie zu ihren Stärken gehört. Trotzdem, eine Frau wie sie, die genug Erfahrung mit Männern wie Nick hatte, sollte es eigentlich besser wissen.
    Am liebsten hätte sie laut gelacht – oder geweint. Sie hatte sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt, der ein Problem damit hatte, dass sie eine Polizistin war, weil sein Beschützerinstinkt viel zu ausgeprägt war, als dass er sich damit abfinden konnte. Er würde sie nie verstehen. Stattdessen würde er versuchen, sie zu kontrollieren, damit er sie beschützen konnte.
    Er war genau wie Warren, der ihr das Herz aus der Brust gerissen hatte und es vor ihren Augen in tausend Stücke zerfetzt hatte. Sechs Jahre war es her, dass sie wie eine Idiotin vor ihm gestanden hatte, bereit, alles aufzugeben, nur damit er sie liebte. Ganz egal, wie weh es tat, auf keinen Fall würde sie mit Nick den gleichen Fehler begehen.
    Mit einem harten Lachen hielt sie den Sack an und stellte sich für den nächsten Schlag in Position. Warum musste bloß alles immer so kompliziert sein?
    Sie tänzelte nach links, holte mit dem rechten Arm aus und schlug zu. Rumms! Das dumpfe Geräusch ihres Handschuhs, der auf Leder traf, hallte durchs Schlafzimmer und verschaffte ihr ein wenig Befriedigung. Er wollte sie nicht. Und wenn schon. Sie würde damit leben können. Er liebte seine tote Frau noch immer. Eine Beziehung war für keinen von ihnen gut und würde die Dinge nur unnötig komplizieren. Sie brauchte weder ihn noch seine kompromisslose Art.
    Rumms!
    Auch wenn er der einzige Mann auf der Welt war, der sie fast besinnungslos geküsst hatte. Was bedeutete das schon? Nichts als Hormone.
    Rumms! Rumms!
    Und dass es ihr fast das Herz zerriss, wenn sie daran dachte, den Rest ihres Lebens ohne ihn zu verbringen, hieß das noch lange nicht, dass sie ihn liebte, oder? Liebe? Großer Gott, wie kam sie bloß auf so was?
    „Sie sollten Ihre Tür abschließen, McNeal. In letzter Zeit sind in Logan Falls ein paar zwielichtige Charaktere unterwegs.“
    Erin wirbelte herum, als sie Nicks Stimme hörte. Ihre Knie wurden weich, und sein Anblick raubte ihr fast den Atem. Sie hatte schon eine Menge Cops in ihrem Leben gesehen, aber noch nie war sie einem Mann begegnet, dem seine Uniform so gut stand wie Nick. Natürlich sah er nicht gerade erfreut aus, sie zu treffen. Aber das hatte sie auch nicht erwartet. Schließlich hatte es ihn noch nie gefreut, sie zu sehen – es sei denn, er konnte sie feuern oder ihr

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