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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte, in einem Korsett zu stecken, das ihm die Luft abschnürte. Aber er hatte sowohl seine Übelkeit als auch seine merkwürdigen sexuellen Gelüste überwunden.
    Regina verschwand auf der Toilette, wohl um sich sein Blut von den Händen zu waschen. Als sie zurückkam, legte sie ihm fürsorglich eine Decke um die Schultern und ließ sich dann auf dem Sitz neben ihm nieder. Die Hände im Schoß gefaltet, sah sie ihn eine ganze Weile stumm an. Schmerzliches Bedauern lag in ihren Augen. Schließlich sagte sie: „Es tut mir so Leid, dass du meinetwegen verletzt wurdest. Ich hätte dich niemals um deine Hilfe gebeten, wenn ich gewusst hätte, wie die Sache ausgeht."
    „Du warst nicht diejenige, die sich auf die Auskunft von Berrys Anwälten, ihr Mandant sei nicht in New York, verließ", erwiderte Kane.
    „Aber ich hätte dir sagen sollen, dass Gervis immer eine kleine Pistole mit sich herumträgt."
    Halb in seinem Sitz liegend, den Kopf an die hohe Rückenlehne zurückgelegt, beobachtete Kane fasziniert, wie ihr die Röte in die blassen Wangen stieg. „Es wäre sicher nicht schlecht gewesen, das zu wissen, aber deshalb wäre die Sache trotzdem nicht anders ausgegangen."
    „Mag sein, aber ich fühle mich schuldig." Sie blickte auf ihre Hände herab. Mit gepresster Stimme fuhr sie fort: „Ich kann dir nicht genug dafür danken, dass du Stephan für mich aus diesem Apartment herausgeholt hast. Ich weiß, du hattest deine Gründe. Aber meine Dankbarkeit ist größer, als es sich mit Worten ausdrücken lässt. Du brauchst mich nur darum zu bitten, und ich tue alles, um mich erkenntlich zu zeigen und meine Schuld zurückzuzahlen."
    Plötzlich überkam ihn eine ungeheure Müdigkeit. Er wusste selbst nicht, wieso ihre Worte diese Wirkung auf ihn hatten. Vielleicht war er schwächer, als er dachte. Mit tonloser Stimme fragte er: „Was schlägst du vor, Regina?"
    „Was immer du möchtest." Mit einer hilflosen Geste zuckte sie die Schultern. „Ich schulde dir so viel..."
    „Du schuldest mir gar nichts." Ihre langen Wimpern flatterten wie golden schimmernde Schmetterlinge. Wie sehnte er sich danach, sie zu berühren, zart mit der Zunge über ihre Ränder zu streichen.
    „Aber ja. Ohne dich hätte ich meinen Sohn nie wieder gesehen, zumindest nicht, ohne mich Gervis zu unterwerfen und genau das zu tun, was er von mir verlangte. Du wurdest verletzt. Gervis hätte dich erschießen können. Und das alles meinetwegen." Sie blickte auf. Ihre Wangen brannten. „Es gibt nichts, was ich nicht tun würde, um dich für das Opfer zu entschädigen."
    „Nein." Es fiel ihm schwer, das Wort auszusprechen. Aber er wusste, es war notwendig.
    „Nein?" Ein Schatten fiel über ihr Gesicht. Zögernd sah sie ihn an. „Aber du sagtest gestern Nacht, dass du es erwartest. Mir schien, du wolltest..."
    „Nein. Inzwischen will ich es nicht mehr. Nie mehr. Ich habe deinen Sohn nicht gerettet, damit du mir das Bett wärmst. Ich habe dir geholfen, weil ich wieder gutmachen wollte, was ich dir angetan hatte, und um dir zurückzugeben, was ich dir nahm."
    Regina antwortete ihm so leise, dass er sich anstrengen musste, sie zu verstehen. „Du hast mir nichts genommen, was ich dir nicht geben wollte."
    Kane stockte der Atem. Er überlegte, wie viel Überwindung sie diese Erklärung gekostet haben mochte und was sie wohl zu bedeuten hatte. Er hätte sie fragen können, doch er zog es vor, sich ein paar Illusionen zu bewahren. „Nett gemeint", bemerkte er in trockenem Ton, „aber ich weiß es besser."
    Sie hob das Kinn und sah ihn an. Während er ihren Blick erwiderte, fragte sich Kane, ob seiner auch so schwer zu durchschauen war. Er vermutete es, denn er merkte selbst, wie er sich vor Regina verschloss, wie steif und unnatürlich seine Züge wurden, wie er hinter einer maskenhaften Starre seine Zweifel und seinen Schmerz verbarg.
    „Ich möchte trotzdem etwas tun, um mich erkenntlich zu zeigen", sagte Regina nach einer Weile.
    Er schloss die Augen. „Vergiss es. Mit einem Opferlamm kann ich nichts anfangen."
    Das Flugzeug ruckelte ein wenig, hielt jedoch seinen Kurs am dunklen Sternenhimmel. Tief und gleichmäßig dröhnten die Motoren. Nachdem sie lange Zeit geschwiegen hatte, erwiderte Regina mit tonloser Stimme: „Nein, sicher nicht."

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    18. KAPITEL
    Opferlamm. Das Wort wollte Regina in den folgenden Stunden nicht aus dem Kopf gehen. Sie dachte daran, als das Flugzeug auf dem Landestreifen außerhalb von Turn-Coupe aufsetzte

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