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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich, dass sie einen Vorwand hatte, noch ein wenig zu bleiben. Natürlich nur, weil ihre Aufgabe dadurch erleichtert wurde.
    Sie blickte auf ihre Kaffeetasse herunter. „Ich könnte es schon einrichten, noch etwas länger hierzubleiben."
    „Gut", sagte der alte Herr zufrieden. „Ich freue mich, dass wir diesen Punkt geklärt haben."
    „Andererseits", fuhr Regina zögernd fort, den Blick noch immer auf ihre Kaffeetasse gesenkt, „wenn ich nun schon einmal hier bin und sowieso nichts Besseres vorhabe, könnte ich mir die einzelnen Schmuckstücke ansehen und Ihnen den Schätzwert schriftlich geben. Sie könnten das Papier aufbewahren und mich in New York anrufen, wenn Sie Ihre Entscheidung getroffen haben."
    Noch während sie ihm diesen Vorschlag machte, fragte sie sich, was um Himmels willen in sie gefahren war. Wenn Gervis wüsste, dass sie die Chance verspielte, sich länger in Turn-Coupe aufhalten zu können, würde ihn der Schlag treffen. Sie konnte sich diesen Anfall von Fairness, dem dieser Vorschlag entsprang, selbst nicht erklären. Doch irgendwie hoffte sie fast, Mr. Lewis würde ihr Angebot annehmen, damit sie seine Gastfreundschaft nicht länger missbrauchen musste.
    „Aber, aber", sagte er und schob ihr den Teller mit dem Brötchen wieder hin, „warum denn solche Eile? Sie werden noch ein Magengeschwür bekommen, wenn Sie nicht aufpassen. Probieren Sie dieses Brötchen, und dann erzählen Sie mir, worüber Sie sich noch so mit Vivian unterhalten haben."
    Regina hatte wirklich nicht vorgehabt, das Brötchen zu essen. Doch während sie dem alten Herrn von ihrem Besuch bei Kanes Tante berichtete, tupfte sie abwesend ein paar Krümel vom Teller auf und leckte sie sich vom Finger. Dann brach sie ein kleines Stück Kruste von dem Brötchen ab und steckte es zusammen mit dem schmalen Streifen Schinken, der daran hing, in den Mund. Und ehe sie sich's versah, hatte sie das ganze Brötchen verputzt.
    „Mir scheint, Sie wussten gar nicht, wie hungrig Sie waren", bemerkte Mr. Lewis, während er ein zweites Brötchen durchschnitt und den Schinken zu sich heranzog. „Ihr jungen Leute mit eurem Saft und eurem Müsli wisst überhaupt nicht mehr, was gutes Essen ist. Hier ein Bissen, dort ein Snack und zwischendurch hastig einen Schnellimbiss. Ihr könnt nicht mehr genießen, nehmt euch nicht mehr die Zeit für eine ruhige Unterhaltung. Und dann wundert ihr euch, warum ihr ständig müde seid." Er schüttelte den Kopf, als er ihr das Brötchen reichte. „Es ist wirklich ein Jammer."
    So ganz Unrecht hatte er nicht. Regina lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und trank einen Schluck Kaffee aus der hauchdünnen Porzellantasse. Es war unglaublich still in dem Frühstückszimmer. Kein Verkehrslärm oder irgendwelche anderen Geräusche moderner Technik drangen in das alte Haus auf dem Hügel. Nur das Vogelgezwitscher aus dem Garten war zu hören.
    „Ich glaube, ich könnte mich an Ihren Lebensrhythmus gewöhnen", meinte sie lächelnd. „Er ist so geruhsam."
    „Es passiert eben nicht viel bei uns - normalerweise nicht."
    Er meint bestimmt den Prozess, dachte Regina, ein Thema, mit dem sie sich plötzlich überhaupt nicht mehr befassen mochte. Stattdessen fragte sie: „Wie lange leben Sie schon hier - oder ist das eine dumme Frage?"
    „Nur eine unausgesprochene Frage ist dumm, so sagt man wenigstens. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ich lebe hier schon mein ganzes Leben lang. Mein Urgroßvater kam um 1830 aus North Carolina hier nach Louisiana. Er und seine Frau und ein Haufen Kinder zogen zusammen mit sechs anderen Familien in Ochsenkarren in den Süden herunter. Unterwegs blieben sie ein paar Jahre in Alabama hängen, wo einige der älteren Kinder heirateten. Irgendwann ließen sie die jungen Paare dort zurück und zogen weiter. Auf diese Art und Weise haben sich die Cromptons über den ganzen Süden zerstreut."
    „Waren die Benedicts eine der Familien aus dem Treck?"
    Er schüttelte den Kopf. „Sie waren schon hier, als meine Vorfahren sich in der Gegend niederließen. Niemand weiß genau, seit wann sie am See siedelten, aber es liegt sehr lange zurück."
    „Sprechen Sie von dem indianischen Zweig der Familie? Liegt es so lange zurück?"
    „Wie? Oh, nur Lukes Sippe hat indianische Vorfahren, aber die anderen waren auch schon hier. Es soll da vier Brüder gegeben haben, die sich um 1700 herum sehr hastig aus England davonmachten. Die überstürzte Abreise hatte etwas mit dem Tod des widerwärtigen Ehemannes

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