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Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig

Titel: Der Benedict Clan 01 - Auf immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Regina beschloss, es später am Abend noch einmal zu versuchen.
    Die Sonne ging schon unter, als ihr die Idee kam, sich etwas zu lesen zu besorgen, vielleicht ein paar Zeitschriften oder einen von Aprils Romanen, falls sie einen auftreiben konnte. Sie bürstete ihr Haar, trug ein wenig Lipgloss auf, nahm ihre Schlüssel und ging zur Tür. Sie hatte sie kaum geöffnet, da sah sie das Auto.
    Slater war wieder da. Er parkte auf demselben Fleck gegenüber vom Motel. Weil sie den ganzen Tag die Vorhänge zugezogen hatte und die Klimaanlage ziemlich laut ratterte, hatte sie seinen Wagen weder gehört noch gesehen.
    Regina kniff die Lippen zusammen. Verärgert runzelte sie die Stirn. Sie konnte dem Drang, etwas zu unternehmen, sich konkrete Antworten zu beschaffen, nicht widerstehen. Ohne weitere Überlegung marschierte sie auf den Wagen zu.
    Der Abend war unerträglich schwül. Feuchtheiße Luft stieg vom Straßenpflaster auf. Regina spürte, wie ihre Haut von einem feinen Schweißfilm überzogen wurde. Vom Motelrestaurant wehte der Geruch von Backhühnchen herüber und vermischte sich mit dem Duft der wilden Heckenkirschen, die sich an einem Elektrizitätsmast am Straßenrand emporrankten. Irgendwo bellte ein Hund.
    Der Mann im Auto beobachtete, wie sie auf ihn zuging. Sie war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, da spuckte er aus dem Fenster. Regina begriff die Warnung und blieb stehen.
    „Was haben Sie hier zu suchen?" fragte sie ihn rundheraus.
    Der Mann verzog die Lippen. „Was wollen Sie von mir? Ich sitze in meinem Auto. Ist das etwa verboten?"
    „Ich weiß genau, wer und was Sie sind oder zu sein vorgeben." Während sie sprach, trat Regina einen Schritt zurück. Der saure Geruch von Schweiß, abgestandenem Bier und kaltem Zigarettenrauch war so widerwärtig, dass einem übel werden konnte.
    „Oh ja? Lesen Sie meine Artikel?"
    „Nach Möglichkeit nicht. Wenn Sie tatsächlich Reporter sind, dann sollten Sie doch wohl im Krankenhaus sein, oder?"
    „Sie haben ein vorlautes Mundwerk, Lady, wissen Sie das?"
    „Ich weiß, dass Sie Ihre Anweisungen von Gervis Berry beziehen. Was ich gern erfahren würde, ist, wie viel von dem, was Sie hier treiben, auf seine direkte Anordnung hin geschieht, und was Sie auf eigene Faust unternehmen."
    „Der Deal ist ganz einfach, Süße. Ich hänge hier herum, führe meine Anweisungen aus und warte, dass eine Story für mich dabei abfällt. Und sollte ich zufällig über dieselbe Sache stolpern, auf die Sie aus sind, dann kriege ich einen Bonus und bin ein gemachter Mann."
    „Worauf bin ich aus?"
    „Auf das Geheimnis, den Schlüssel, die Information, die den Fall, den diese Hinterwäldler, diese Winkeladvokaten hier zusammenrühren, endgültig platzen lässt."
    „Und diese Information versuchten Sie sich gestern Nacht zu beschaffen. Deshalb war Ihr Wagen plötzlich verschwunden." Ganz bewusst legte Regina einen misstrauischen Ton in ihre Worte.
    Der Mann kniff die Augen zusammen. „Na und?"
    Ein paar Autos fuhren vorbei. Regina wartete, bis sie sicher war, dass Slater sie verstehen konnte, ehe sie weitersprach. „Sie sind nicht zufällig zum See hinausgefahren, um Gervis' Gewinnchancen zu erhöhen?"
    „Wie kommen Sie denn auf die Idee?"
    Regina sprach unbeirrt weiter. „Und danach sind Sie erst einmal abgetaucht, bis Sie herausgefunden hatten, ob Lewis Crompton sich wieder erholt."
    Der Reporter betrachtete sie einen Moment und hob dann pikiert die Brauen. „Sie sehen das alles ganz falsch."
    „Das glaube ich kaum. Also, was ist? Hat Gervis Ihnen die Anweisung gegeben, es zu tun?"
    „Ich schwöre Ihnen, ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden."
    „Oh doch, Sie wissen genau, was ich meine", entgegnete Regina grimmig. „Niemand außer Ihnen könnte es getan haben."
    Während er sie mit zusammengekniffenen Augen betrachtete, zog er eine Packung Zigaretten und ein billiges Plastikfeuerzeug aus der Brusttasche seines Hemdes.
    Als er sich die Zigarette anzündete, konnte Regina im aufflackernden Schein der Flamme abgrundtiefen Hass in seinen Augen flackern sehen.
    „Vielleicht sollten Sie sich lieber an Berry wenden", sagte er, absichtlich den Rauch in ihre Richtung blasend. „Und wenn Sie schon dabei sind, können Sie ihn gleich fragen, ob er zufrieden ist mit der Lösung, die ich mir für sein kleines Problem ausgedacht habe."
    Sie hatte also Recht gehabt. Mit Entsetzen erkannte sie, in welcher Zwickmühle sie steckte. Obwohl sie wusste, dass Slater den Anschlag auf

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